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Arthrose: Was Sie selbst tun können

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Text fachlich geprüft von Dr. Julia Eichhorn
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Mit fortschreitendem Alter zwickt es in den Gelenken. Um bei Arthrose-Problemen nicht gleich auf den Arzt angewiesen zu sein und die operativen Behandlungsmethoden anzugehen, zeigen wir Ihnen in diesem Ratgeber, was den Verschleiß der Gelenke hemmt, worin Ursachen für den Knorpelabrieb liegen, worauf Sie bei Ernährung und Bewegung achten sollten, um Arthrose-Symptomen vorzubeugen und welche Maßnahmen bei fortgeschrittenen Beschwerden Linderung und eine lang anhaltende, beschwerdefreie Mobilität ermöglichen. Damit sind künstliche Kniegelenke oder andere künstliche Gelenke noch lange kein Thema für Sie.

Was ist Arthrose?

Arthrose wird auch als degenerierte Gelenkerkrankung bezeichnet und ist der Knorpelabrieb in Gelenken, der meist bei älteren Menschen auftritt. Der Knorpel an den Knochenenden verteilt Belastungen auf dem Gelenk gleichmäßig und verhindert, dass die Knochen aufeinander reiben. Der Verschleiß des Knorpels kann alle Gelenke betreffen und geht unter anderem auf falsche Belastung zurück. Die geschädigten Knorpel führen zu unterschiedlich stark ausgeprägten Beschwerden.

Wie oft tritt Arthrose auf und wer ist insbesondere hiervon betroffen?

Die Deutsche Arthrose-Hilfe geht von fünf Millionen Betroffenen in Deutschland aus, wovon zwei Millionen Patienten über tägliche Schmerzen klagen.  Es ist die häufigste Gelenkerkrankung bei der älteren Generation, kann aber auch schon bei jungen Menschen auftreten. Ab einem Alter von 60 Jahren leiden die Hälfte aller Frauen und ein Drittel aller Männer an Arthrose. Knie- und Fingergelenke sind bei Frauen zweimal so häufig geschädigt wie bei Männern. Auch sind Frauen von der Hüftgelenks-Arthrose etwas häufiger betroffen als Männer. So werden jährlich mehr als 200.000 kaputte Hüftgelenke durch künstliche ersetzt.

Welche Formen der Gelenkerkrankung gibt es?

Die Medizin unterscheidet in primäre und sekundäre Arthrose. Unter primärer Arthrose bezeichnet man eine Arthrose unklaren Ursprungs. Lifestyle z. B. BMI oder weibliches Geschlecht können aber auch hier eine Rolle spielen. Bei einer sekundären Arthrose ist ein eindeutiger Auslöser bekannt. Dies kann durch den Lebensstil z. B. zu viel Cholesterin oder Diabetes entstehen, aber auch durch erbliche Erkrankungen. Eine besondere Rolle spielen hier auch Verletzungen und entzündliche Erkrankungen wie Arthritis, die zu einem Verschleiß des Gelenkes führen. Besonders gefährdet sind Gelenke, die stark belasten werden, wie an Armen, Beinen und der Lendenwirbelsäule. Bei den Händen sind häufig die Hand-, Fingerend- und Daumensattelgelenke betroffen. Da das Knie sehr viel Last trägt, ist es ebenfalls sehr verschleißanfällig. Aber auch alle anderen Gelenke können eine Arthrose ausbilden. Der Mensch hat über 300 Gelenke, von denen etwa 100 mobil sind. 

Was sind typische Symptome?

Deutliche Anzeichen sind Steifigkeitsgefühle, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Ein weiteres häufiges Symptom ist der sogenannte Anlaufschmerz. Das heißt, dass Gelenke schmerzen, wenn man aus einer Ruhelage in die Bewegung wechselt und sie dann kurze Zeit später nachlassen. Ein Wechsel aus einer Ruhelage kann morgens das Aufstehen sein oder längeres Sitzen. Starke Schmerzen treten vor allem bei einer aktivierten Arthrose ohne richtig eingestelltes Behandlungskonzept auf. Die aktivierte Arthrose ist eine besondere Phase der Arthrose, einer degenerativen Gelenkerkrankung, bei der es zu einem akuten Entzündungsprozess im Gelenk kommt. Während Arthrose normalerweise als eine nicht-entzündliche Erkrankung betrachtet wird, bei der der Knorpel in den Gelenken allmählich abnutzt, ist die aktivierte Arthrose durch plötzliche entzündliche Episoden gekennzeichnet. Diese Entzündungen verursachen eine Verschlimmerung der Symptome und führen zu stärkeren Schmerzen und einer verstärkten Gelenkschädigung.

Was können die Ursachen für Arthrose sein?

Arthrose kann eine normale Alterserscheinung sein. Das heißt, im Laufe des Lebens ist der Verschleiß eines Gelenkknorpels so weit vorangeschritten, dass sich eine Arthrose bildet. Andere Faktoren begünstigen einen Gelenkverschleiß. Das kann zum Beispiel eine Fehlstellungen der Beine sein (O-Beine) oder starkes Übergewicht. Das höhere Körpergewicht belastet die Gelenke zusätzlich und verstärkt Verschleißerscheinungen. Bei Krankheiten wie Rheuma können Entzündungen am Knorpel entstehen, die eine Schädigung zur Folge haben. Des weiteren ist bei Menschen mit Diabetes Typ-2 oder Gicht die Arthrose häufig eine Begleiterscheinung. Die Symptome sind dann nicht eindeutig.

Starke einseitige Belastungen, falsches Training und unzureichende Regeneration nach Verletzungen beim Sport bergen generell die Gefahr des Gelenkverschleißes und damit einer Arthrose. Zu den stark gelenkbelastenden Sportarten zählen unter anderem Fußball, Tennis und Hockey. Dennoch kann Sport unter den richtigen Bedingungen auch in diesen Sportarten bei Arthrosebeschwerden ohne Schmerzen möglich sein. 

Was sind mögliche Risikofaktoren?

Mögliche Risikofaktoren für Gelenkverschleiß können zu wenig Bewegung sein, starkes Übergewicht oder eine unausgewogene Ernährung. Die Gelenke werden erst mit Nährstoffen versorgt, wenn der restliche Körper ausreichend angereichert ist. Das Arthrose-Risiko ist daher bei gesunder Lebensweise ohne erbliche Veranlagung sehr viel geringer. 

Wie kann die Erkrankung diagnostiziert werden?

Werden die typischen Beschwerden wie das Schmerzen der Gelenke beim Arzt geäußert, prüft der Arzt unter anderem die Bandstabilität des betroffenen Gelenks, mögliche Hautveränderungen und Gelenkschwellungen. Hüft- und Knie-Arthrose sind meist bereits am Gang der Patienten erkennbar. Zudem wird über bildgebende Verfahren z.B. ein Röntgenbild des betreffenden Gelenks erstellt, um in der klinischen Untersuchung den Grad der Erkrankung festzustellen. Deutliche Anzeichen für eine Arthrose sind beispielsweise ein enger Gelenkspalt, verdichtetes Knochengewebe unter dem Knorpel sowie bereits erkennbare Schäden im Knochen, welche bei zunehmendem Alter eine Ursache für Schmerzen im Bewegungsapparat sind.

Welche Möglichkeiten einer Behandlung gibt es? 

Arthrose ist nicht heilbar. Das heißt, beschädigtes Knorpelgewebe kann nicht erneuert werden. Deshalb geht es bei der Behandlung darum, Schmerzen zu lindern und den weiteren Verschleiß durch die richtige Behandlung zu bremsen. Das kann zum Beispiel über eine Physiotherapie geschehen. Dabei wird das Gelenk belastet, um Gelenkflüssigkeit durch den Knorpel zu pressen und wichtige Nährstoffe einzubringen. Muskeltraining stärkt die Muskulatur um das Gelenk und entlastet es dadurch bzw. lindert den empfundenen Schmerz. Mögliche Übungen für das Knie sind beispielsweise Kniebeugen, Ausfallschritte oder Treppensteigen.

Bei Sportarten ist besonders Ausdauersport gut für die Behandlung von Arthrose geeignet. Vor allem Fahrradfahren, Schwimmen und Aquagymnastik schonen die Gelenke und stärken die Muskulatur. Patienten mit starkem Übergewicht erleichtert der Auftrieb im Wasser die Bewegung bei gleichzeitiger Entlastung der Gelenke. Für diese Patienten eignen sich auch der Crosstrainer und das Walken.

Die Ernährung ist ein sehr wichtiger Baustein in der Therapie und setzt dabei an zwei Punkten an – Entzündungen hemmen und Gewichtsabbau. Das heißt, wenig Kalorien und keine tierischen Produkte zu sich nehmen. Dafür gibt es mehr Gemüse und pflanzliche Öle wie Leinöl, das besonders reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Diese helfen bei der Bekämpfung von Entzündungen. Weitere entzündungshemmende Lebensmittel sind unter anderem Spinat, Knoblauch und Heidelbeeren. Zudem benötigt der Körper Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wie Vitamin B6, Vitamin E und Selen aus Äpfeln oder Brokkoli sowie Kieselsäure aus Hafer, Naturreis oder Brennnesseltee. Eine Mischung aus Kreuzkümmel, Koriander und Muskat gilt als gutes natürliches Mittel gegen Schmerzen bei Arthrose. Ihr Arzt berät Sie im weiteren Verlauf der Arthrose-Behandlung gern bei einer Ernährungsumstellung.

Wenn die Schmerzen beim Patienten zu groß werden und die Beweglichkeit mit den oben genannten Mitteln nicht aufrechterhalten werden kann, ist in der Regel eine Operation des betroffenen Gelenks notwendig. Dabei gibt es wiederum verschiedene Möglichkeiten. Eine ist die Arthroskopie (Gelenkspiegelung), wobei der Chirurg das Gelenk öffnet und entzündetes Gewebe oder zum Teil abgelöste Knorpelstückchen entfernt sowie Bänder repariert. Das Einsetzen eines künstlichen Gelenks ist bei fortgeschrittener Arthrose eine weitere mögliche Methode. Prothesen halten mittlerweile über 15 Jahre, was nachfolgende operative Eingriffe wahrscheinlich macht.

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Wie Sie selbst Arthrose vorbeugen können?

Regelmäßiges Bewegen und die richtige Ernährung helfen, Arthrose vorzubeugen. Die Bewegung versorgt die Knorpel mit Gelenkflüssigkeit und die richtige Ernährung den Körper mit wichtigen Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren oder Vitamin B6. Ein normales Körpergewicht hilft ebenfalls Arthrose vorzubeugen, denn vor allem starkes Übergewicht belastet die Gelenke und fördert Entzündungen. Beachten Sie diese Grundregeln, haben Sie auch bei ersten Anzeichen von arthrosebedingten Gelenkschmerzen gute Chancen auf lange Beschwerdefreiheit ohne OP.

Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

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