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Bluthochdruck: Ursachen, Symptome, Therapie

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Text fachlich geprüft von Dr. Julia Eichhorn
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In Deutschland leiden etwa 25 Millionen Menschen an Bluthochdruck (Hypertonie). Viele Betroffene bemerken nichts von ihrer Erkrankung. Durch rechtzeitige ärztliche Hilfe kann die Entstehung von schwerwiegenden Folgeerkrankungen vermieden werden.

SOS – Plötzlicher Blutdruckanstieg

Einige Menschen reagieren auf Stresssituationen mit einem extremen Anstieg des Blutdrucks. Manchmal wird ein plötzlicher Blutdruckanstieg auch ausgelöst durch die vergessene Einnahme von Medikamenten. Der hohe Blutdruck macht sich meist durch Herzklopfen, Unruhe und bedrohliche Angstgefühle bemerkbar. Diese belastende Entgleisung des Blutdrucks nennt sich Hypertensive Entgleisung. Ab einem Blutdruck von > 180/120 mmHg spricht man von einer hypertensiven Krise, bei Symptomen wie beginnende Herzinsuffizienz oder neurologischen Ausfällen von einem hypertensiven Notfall In leichten Fällen kann es helfen, sich hinzulegen und zu versuchen, sich etwas zu entspannen. Dies trägt zur allmählichen Absenkung der hohen Blutdruckwerte bei. Beim nächsten Arztbesuch sollten unbedingt solche Vorfälle erwähnt werden. Für Menschen, die zu plötzlichem Blutdruckanstieg neigen, gibt es besondere Medikamente, die in solchen Krisensituationen rasch wirken können.

Sofortige ärztliche Hilfe benötigt man bei einer Hypertensiven Krise allerdings, wenn sich eines oder mehrere der folgenden Symptome zeigen:

Dann muss auf der Stelle der telefonische Notruf 112 gewählt und ein Notarzt gerufen werden. Es besteht die Gefahr, dass der hohe Blutdruck Schäden an Herz, Lunge, Gehirn oder Gefäßen verursacht.

Was ist Bluthochdruck?

Blutdruck entsteht in den Gefäßen durch die Pumpbewegung des Herzens. Gemessen wird der Blutdruck in zwei Phasen. Einmal in dem Moment, wenn sich der Herzmuskel am stärksten zusammenzieht (systolischer Druck). Und zum anderen in dem Moment, in dem der Herzmuskel sich wieder entspannt (diastolischer Druck). Maßeinheit für dieses Auf und Ab sind zwei Werte, angegeben in Millimeter Quecksilbersäule. Ein gesunder Mensch hat zum Beispiel einen Blutdruck von um die 120 zu 80 mmHg (Blutdruck Normalwerte).

Ein vorübergehender Anstieg der Blutdruckwerte unter körperlicher Belastung ist normal und auch notwendig, um zeitweise eine höhere Leistung erbringen zu können. Liegen die Blutdruckwerte aber regelmäßig, auch im Ruhezustand, über 140 zu 90 mmHg, besteht der begründete Verdacht auf Bluthochdruck. Der behandelnde Arzt wird durch genauere Untersuchungen mögliche Ursachen ermitteln und eine geeignete Therapie einleiten.

Durchgängig überhöhter Blutdruck ist eine große Belastung für die Blutgefäße, die auf Dauer zu ernsten Gesundheitsproblemen führen kann. Langfristig entstehen nicht selten Schäden an Herz, Nieren, Gehirn oder den Augen. Viele Herzinfarkte, aber auch Herzrhythmusstörungen, Herzschwächen und Schlaganfälle gehen auf einen bestehenden Bluthochdruck zurück. Unbehandelt ist die verbreitete Volkskrankheit ein lebensverkürzendes Leiden.

Nicht bei allen Patienten sind sowohl der systolische (obere) Wert als auch der diastolische (untere) Wert erhöht. In manchen Fällen zeigt nur einer der beiden Werte eine Erhöhung. Dies gibt einen deutlichen Hinweis auf bestimmte Krankheiten. Bei einem erhöhten unteren Wert (ab 90 mmHg) kann eine Verengung der Nierenarterie aufgrund von Gefäßverkalkung vorliegen. Auch während der Schwangerschaft kann sich diese Form des Bluthochdrucks einstellen. Eine weitere Ursache sind endokrinologische Erkrankungen wie die Schilddrüsenüberfunktion. Auch Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf) kann hinter überhöhten diastolischen Blutdruckwerten stehen. Ist nur der obere Blutdruckwert erhöht (ab 140 mmHg), gilt das als ein Symptom für eine eingeschränkte Elastizität der Blutgefäße, von der vor allem ältere Menschen betroffen sind.

Bluthochdruck – Symptome

Gefährlich an Bluthochdruck ist, dass viele Betroffene zunächst keine Symptome verspüren und dementsprechend nichts von ihrer Erkrankung bemerken. Man geht davon aus, dass bis zu einem Fünftel der Bluthochdruckkranken symptomfrei sind oder die eher unspezifischen Krankheitszeichen der Hypertonie nicht richtig zuordnen können. Zu den Symptomen eines ausgeprägten Bluthochdrucks zählen beispielsweise:

Einordnung des Bluthochdrucks

Klarheit bei der Diagnose kann aber nur eine regelmäßige Messung des Blutdrucks bringen. Die ermittelten Werte erlauben eine allgemeingültige Definition des Hypertonie Grades.

Systolischer Wert:

  • optimal bis 120 mmHg
  • normal 120-129 mmHg
  • hochnormal 130-139 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 1 140-159 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 2 160-179 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 3 180 mmHg und mehr

Diastolischer Wert:

  • optimal bis 80 mmHg
  • normal 80-84 mmHg
  • hochnormal 85-89 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 1 90-99 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 2 100-109 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 3 110 mmHg und mehr

Bluthochdruck – Ursachen

Nur bei 15 Prozent der Betroffenen steckt hinter dem Bluthochdruck eine andere Erkrankung. Man spricht hier von sekundärer Hypertonie. Dann entsteht der Bluthochdruck zum Beispiel durch eine Funktionsstörung der Schilddrüse oder der Nieren. Der Großteil der Bluthochdruckerkrankungen ist aber anlagebedingt oder entwickelt sich aus ungünstigen Lebensumständen.

Organische Ursachen für Bluthochdruck:

  • familiäre Veranlagung
  • Nierenerkrankungen
  • Durchblutungsstörungen der Nieren
  • krankhafte Veränderungen der Gefäße
  • erhöhte Hormonproduktion
  • Schlafapnoe-Syndrom

Lebensweise und Bluthochdruck:

Auch durch ungünstige Lebensumstände kann sich ein Bluthochdruck entwickeln. Bekannte Risikofaktoren sind:

  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Stress
  • ein unregelmäßiger Tag-Nacht-Rhythmus
  • ungünstige Ernährung (wenig Obst und Gemüse)
  • zu salzreiche Kost
  • Einnahme bestimmter Medikamenten (Schmerz- und Rheumamittel)
  • Verhütung mit Anti-Baby-Pille

Bluthochdruck – Diagnose

Die Überprüfung von Blutdruck und Puls zählt zu den Standarduntersuchungen des Hausarztes, die zu jedem Gesundheits-Check-up gehören. Stellt der Mediziner erhöhte Blutdruckwerte fest, wird er die Messung des Blutdrucks regelmäßig kontrollieren. Bei Bedarf kann er auch eine Langzeitmessung anordnen. Dann erhält der Patient ein automatisches Blutdruckmessgerät, das durchgehend, auch in der häuslichen Umgebung, Messungen vornimmt und zur späteren Auswertung in der Praxis speichert.

In der Sprechstunde wird der Arzt auch nach Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen in der Familie des Patienten fragen. Er wird sich nach belastenden Lebensumständen und möglichen Beschwerden erkundigen sowie nach anderen vorliegenden Krankheiten und laufenden medikamentösen Therapien. Eventuell wird eine Blut- und Urinuntersuchung vorgenommen, um festzustellen, ob auffällige Werte für Harnsäure, Cholesterin, Kreatinin oder Glukose vorliegen. Diese könnten Hinweise auf eine Stoffwechselerkrankung sein, die den Blutdruck erhöhen. Unter Umständen werden auch Leberwerte und TSH (Hormon, das die Arbeit der Schilddrüse steuert) im Blut gemessen.

Als weiterführende Untersuchung wird manchmal ein Belastungs-EKG angesetzt. Auch Ultraschalluntersuchungen des Herzens oder des Bauchraumes können vorgenommen werden. Darüber hinaus kann eine Überweisung zum Kardiologen, zum Augenarzt oder in ein Schlaflabor notwendig werden.

Bluthochdruck – Behandlung

Für die Behandlung eines Bluthochdrucks (antihypertensive Therapie) gibt es heute viele wirksame und gut verträgliche Medikamente. Die medikamentöse Therapie reguliert allerdings nur die erhöhten Werte auf ein normales Maß herab. Eine Heilung vom Bluthochdruck wird nicht erreicht. Die Tabletten müssen dauerhaft eingenommen werden.

Vielen Patienten hilft die Kombination verschiedener Wirkstoffe am besten. Die Kunst des Arztes liegt darin, die individuell wirksamste Kombination zu ermitteln. Diese ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Der Arzt muss außerdem Wechselwirkungen mit den anderen notwendigen Medikamenten der Betroffenen bedenken. So haben zum Beispiel die in der Männerheilkunde eingesetzten Alpha-1-Rezeptoren-Blocker unter anderem auch eine dämpfende Wirkung auf den Blutdruck.

Medikamente gegen Bluthochdruck

Die folgende Liste sortiert die einzelnen Medikamente nach dem Wirkprinzip, das zur Anwendung kommt:

  • Diuretika wirken harntreibend. Durch die erhöhte Ausscheidung von Wasser und Salzen nimmt das Blutflüssigkeitsvolumen ab. Das führt zu einer Entlastung der Blutgefäße. Diuretika werden meistens in Kombination mit anderen Blutdruckmitteln eingenommen.
  • Beta-Blocker besetzen die Rezeptoren, an denen die körpereigenen Stresshormone andocken können. Die blutdrucksteigernde Wirkung der Hormone wird auf diese Weise unterbunden. Beta-Blocker verlangsamen und stabilisieren den Herzschlag.
  • Kalzium-Antagonisten bremsen die Zufuhr von Kalzium in die Muskelzellen des Herzens und der Blutgefäße. Das führt zu einer Entspannung des betreffenden Muskelgewebes.
  • ACE-Hemmer unterdrücken im Körper die Produktion eines Hormones, das eine Verengung der Blutgefäße auslöst. Dadurch vermeiden ACE-Hemmer eine Erhöhung des Blutdrucks.
  • AT-1-Rezeptor-Antagonisten unterdrücken, ähnlich wie ACE-Hemmer, die blutdrucksteigernde Wirkung des Hormons Angiotensin II. Sie gelten als sehr nebenwirkungsarm.
  • Renin-Hemmer greifen ebenfalls in den Hormonstoffwechsel ein. Allerdings an einem anderen Angriffspunkt als zum Beispiel die ACE-Hemmer. Auch hier werden hormonelle Wirkungen zur Verengung der Blutgefäße unterdrückt.

Sportliche Betätigung

Bewegungsmangel ist ein bedeutender Risikofaktor für Hypertonie. Leichter bis mittlerer Ausdauersport hat häufig positive Einflüsse auf die Senkung des Blutdrucks. Auf der einen Seite steigert sich durch den Sport die Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems. Auf der anderen Seite wirkt die Bewegung den schädlichen Einflüssen durch Stress entgegen. Auch Ungeübte können aktiv werden. Sanfte Sportarten wie Fahrradfahren, Walking oder Gymnastik stellen nur moderate Anforderungen an den untrainierten Organismus.

Ernährungsumstellung

Wer den Schwerpunkt seiner Ernährung ein Stück in Richtung Obst und Gemüse verschiebt, tut schon etwas gegen den Bluthochdruck. Auch der Verzicht auf Rauchen oder die erhebliche Einschränkung des Alkoholkonsums sind ein wichtiger Beitrag. Manchen Menschen kann auch eine salzarme Ernährung helfen. Im Sinne der Reduzierung des Übergewichtes sollte auch der Zuckerkonsum gesenkt werden.

Therapie bei sekundärer Hypertonie

In allen Fällen, in denen eine andere Krankheit zum Auftreten des Bluthochdruckes führt, spricht man von sekundärer Hypertonie. Hier besteht die Therapie in der zielgerichteten Behandlung und, wenn möglich, Heilung der Grunderkrankung. Häufig handelt es sich bei der Ausgangserkrankung um Störungen der Schilddrüsen- oder Nierenfunktion. Mit der erfolgreichen Behandlung der zugrundeliegenden Krankheit sinken auch die überhöhten Blutdruckwerte.

Was kann man selbst tun bei Bluthochdruck?

Der eigene Blutdruck kann durch Selbstmessungen regelmäßig kontrolliert werden. Einfach zu bedienende Blutdruckgeräte sind im Handel oder bei Apotheken erhältlich. Wichtig: Bei der Messung in Eigenregie sollte der Arm, an dem gemessen wird, immer in Herzhöhe gehalten werden.

Regelmäßiger Ausdauersport ohne Überlastung des Körpers kann zur messbaren Senkung des Blutdrucks beitragen. Empfohlen werden Radfahren, Schwimmen, Walking oder zumindest zügiges Spazierengehen. Schon 30 Minuten am Tag ergeben einen spürbaren Trainingseffekt. Autogenes Training, Yoga und Progressive Muskelentspannung nach Jacobson helfen gegen stressbedingte Hypertonie.

Raucher sollten sich den Nikotinkonsum abgewöhnen. Alkohol, wenn überhaupt, nur noch in Maßen getrunken werden. In der Ernährung sollten Fisch, Obst und Gemüse eine wichtigere Rolle spielen. Fertiggerichte, Fleisch und stark verarbeitete Speisen dafür seltener gegessen werden. Eventuelles Übergewicht baut man am besten in kleinen Schritten nach und nach ab.

Homöopathie bei Bluthochdruck

Auch die Homöopathie sieht die Gefahren des Bluthochdruckes als wichtiges Behandlungsfeld. Die unterschiedlichen Ausprägungen eines Bluthochdrucks lassen sich mit homöopathischen Arzneien gezielt in den Fokus nehmen. Die infrage kommende Therapie sollte aber nicht allein mit dem Homöopathen, sondern unbedingt auch mit dem behandelnden Mediziner abgestimmt werden. Folgende homöopathische Mittel können unter Umständen die auftretenden Blutdruckbeschwerden lindern (Auswahl):

  • Glonoinum: bei Bluthochdruck mit gerötetem Kopf und pulsierenden Kopfschmerzen
  • Rauwolfia: bei erhöhtem Blutdruck ohne erkennbare Ursache
  • Barium carbonicum: bei Bluthochdruck und Schnarchen im Schlaf
  • Aurum metallicum: bei Kopfschmerzen begleitet von Schwindel, aufbrausenden Reaktionen auf Stressbelastung

Akupunktur bei Bluthochdruck

Bei diagnostizierter Hypertonie bietet sich neben der schulmedizinischen Therapie zusätzlich auch die Behandlung in einer Akupunktur-Praxis an. Die gezielt gesetzten, feinen Nadeln beeinflussen die komplexen Steuerungsmechanismen des Blutdrucks. Der Einfluss der Akupunktur auf Bluthochdruck wurde unter anderem 2015 in einer Studie mit 65 Teilnehmern untersucht. Die Patienten hatten durchweg eine mittelschwere Hypertonie. Eine wöchentliche Elektroakupunktur oberhalb der Handgelenke und unterhalb der Knie führte nach einem Behandlungszeitraum von zwei Monaten bei 70 Prozent der Behandelten zu einer Abnahme des Hochdrucks. Auch typische Indikatoren und Auslöser für Hypertonie waren im Blut der Probanden nur noch in geringeren Konzentrationen nachweisbar. Bei einer Kontrollgruppe zeigten sich dagegen keinerlei blutdrucksenkenden Effekte.

Bluthochdruck bei älteren Menschen

Mit steigendem Lebensalter nimmt die Häufigkeit von Hypertonie zu. Das liegt nicht zuletzt an den natürlichen Alterungsprozessen. Die Elastizität der Blutgefäße ist bei älteren Menschen geringer als bei jüngeren. Ablesen lassen sich die Folgen der Gefäßveränderungen an der Erhöhung des oberen (systolischen) Blutdruckwertes. Der untere (diastolische) Blutdruckwert ist dagegen oft stabil oder nur wenig erhöht. Typische Alterserkrankungen, wie Arterienverkalkung (Arteriosklerose) tragen ebenfalls zur Entstehung von Hypertonie bei. Auch wenn es sich bei dem allmählichen Anstieg des Blutdrucks um einen natürlichen Prozess handelt, profitieren ältere Menschen ganz erheblich von der Bluthochdruckbehandlung. Sinkende Blutdruckwerte führen zu einer deutlichen Verlängerung der Lebenserwartung.

Bluthochdruck bei Kindern

Mit der Zunahme des Anteils von Kindern, die bereits früh an Übergewicht leiden, ist Bluthochdruck auch schon in diesem Alter zum verbreiteten Gesundheitsproblem geworden. Man geht davon aus, dass bereits 2-3 Prozent der Kinder an Hypertonie leiden. Die Kinderärzte nehmen deshalb teilweise schon ab dem 3. Lebensjahr im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen auch Blutdruckuntersuchungen vor. Die Interpretation der ermittelten Werte ist allerdings komplizierter als bei erwachsenen Menschen. Die Kinderheilkunde verwendet spezielle Tabellen, die nach Geschlecht und Alter der Kinder unterscheiden, um die Diagnose Bluthochdruck zuverlässig stellen zu können. Erst bei Jugendlichen über 16 Jahren gelten die gleichen Grenzwerte, wie bei Erwachsenen. Je jünger das Kind ist, desto wahrscheinlicher ist ein sekundärer Bluthochdruck, d. h. es muss eine ausführliche Untersuchung der Ursachen durchgeführt werden.

Bluthochdruck in der Schwangerschaft

Bei circa 6-8 % der Schwangerschaften tritt eine Hypertonie auf. Meist zeigt sich der Bluthochdruck erst in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft und normalisiert sich innerhalb von drei Monaten nach der Entbindung. Blutdruckwerte bis zu 140/90 mmHG werden bei Schwangeren noch als normale Veränderung angesehen. Höhere Werte müssen engmaschig kontrolliert werden. Wichtig: Nicht alle blutdrucksenkenden Medikamente sind für die Behandlung Schwangerer geeignet. Trotz erhöhtem Blutdruck sind komplikationslose Schwangerschaften möglich.

Bluthochdruck – ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So wird eine Essentielle (primäre) Hypertonie unter dem ICD-Code "I10" erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieses Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Bluthochdruck – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Es ist immer ratsam, sich direkt bei der eigenen Krankenkasse zu informieren, da es je nach Krankenkasse und individuellen Verträgen zu Abweichungen kommen kann.

Bluthochdruck – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

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FAQ zum Thema Bluthochdruck

Was ist der Hauptgrund für Bluthochdruck?

Die Höhe des Blutdrucks ist von vielen Faktoren abhängig. Den Schritt zur verbreiteten Volkskrankheit hat der Bluthochdruck aber wohl durch die veränderten Lebensbedingungen in unserer modernen Gesellschaft vollzogen. Immer mehr Menschen sind übergewichtig. Der durchschnittliche Body-Mass-Index steigt weltweit an. Die Ernährung ist bei vielen Menschen zu unausgewogen. Darüber hinaus besteht ein allgemeiner Bewegungsmangel. Immer mehr, auch jüngere, Menschen leiden unter Typ-2-Diabetes. Auch darin liegt eine Ursache, dass der Blutdruck im Bevölkerungsdurchschnitt stetig ansteigt.

Ab welchem Wert ist der Blutdruck zu hoch?

Die Blutdruck Normalwerte liegen für Erwachsene bei 120 zu 80 mmHG. Ab 130 zu 85 mmHg spricht man von einem erhöhten Blutdruck (hochnormal). Bereits hochnormaler Blutdruck bedeutet ein gesteigertes Herz-Kreislauf-Risiko. Überhöhter Blutdruck besteht ab 140 zu 90 mmHg (Bluthochdruck Grad 1). Wobei ein zu hoher Blutdruck schon vorliegt, wenn einer der beiden Werte die Grenze (140 bzw. 90 mmHg) erreicht oder übersteigt. Bluthochdruck heißt immer, dass sich langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Organschäden einstellen können. Eine ärztliche Behandlung ist daher unbedingt notwendig.

Warum hilft Sport gegen Bluthochdruck?

Sport ist gesund. Bezogen auf den Blutdruck gilt das besonders für Ausdauersportarten wie Radfahren, Walking oder Schwimmen. Die gleichmäßige Anstrengung verbessert die Elastizität der Blutgefäße. Stresshormone im Blut werden durch die Bewegung abgebaut. Das Herz-Kreislauf-System wird durch das Training leistungsfähiger und belastbarer. Das gesteigerte Wohlbefinden durch die sportliche Betätigung hat zudem positiven Einfluss auf das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das gilt nicht nur vorbeugend, sondern auch noch bei bestehendem Bluthochdruck. Überanstrengungen sollten allerdings vermieden werden.

Zu welchem Arzt bei Bluthochdruck?

Die Gesundheits-Check-Ups, die jeder praktische Arzt anbietet, sind ein guter Anlass, den eigen Blutdruck im regelmäßigen Turnus überprüfen zu lassen. Bei dieser Gelegenheit werden auch viele Risikofaktoren für den Bluthochdruck mituntersucht. Als Fachärzte für Folgeerkrankungen des Bluthochdrucks stehen unter anderem Kardiologen, Internisten und Augenärzte bereit.

Wie kann ich meinen Bluthochdruck senken?

Die strikte Einhaltung der vom Arzt verordneten medikamentösen Therapie ist wichtig. Die Mittel gegen den hohen Blutdruck müssen regelmäßig und dauerhaft eingenommen werden. Darüber hinaus wirkt sich körperliche Bewegung von mindesten 30 Minuten täglich positiv auf den Blutdruck aus. Bei der Ernährung sollte häufiger zu Obst, Gemüse und Fisch gegriffen werden. Ungünstig sind dagegen stark verarbeitete Speisen, sehr zuckerhaltige Lebensmittel und häufiger Fleischgenuss.

Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

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