Was ist Gelbsucht?
Gelbsucht ist ein Symptom, das bei verschiedenen Krankheiten auftreten kann. Es entsteht durch einen gestörten Bilirubin-Stoffwechsel. Bilirubin fällt als Nebenprodukt an, während des Abbaus von roten Blutkörperchen in Leber und Milz. Dieser gelblich-braune Farbstoff ist nicht wasserlöslich. Um im Blut weitertransportiert zu werden, bindet sich der Farbstoff an das Eiweißmolekül Albumin (indirektes Bilirubin). Gelangt diese Verbindung in die Leber, wird das Bilirubin freigesetzt. Es bindet sich nun an Glucuronsäure und wird damit wasserlöslich (direktes Bilirubin). In der Gallenblase angekommen, mischt sich das direkte Bilirubin mit der Gallenflüssigkeit. Während des Verdauungsprozesses wird diese Gallenflüssigkeit über den Gallengang an den Zwölffingerdarm und weiter in den Darm abgegeben. Nun wird eine große Menge des ehemaligen Bilirubins in veränderter Form über den Stuhl ausgeschieden. So erklärt sich dessen Braunfärbung. Ein weiterer Anteil des Bilirubins wird über den Urin abgegeben. Dies begründet die gelbliche Verfärbung. Kommt es zu einem vermehrten Anfall oder einer reduzierten Ausscheidung von Bilirubin, steigt die Konzentration (Hyperbilirubinämie) und es lagert sich im Körpergewebe ein. – Üblicherweise ist die Konzentration von Bilirubin im Blut eher gering. Steigt der Gehalt jedoch über einen Wert von mehr als 2 mg/dl (Milligramm pro Deziliter), lagert sich das Bilirubin im Gewebe ab. Zuerst sichtbar wird dies an den Augen, da sich deren weiße Lederhaut dann gelb verfärbt. Bei einem weiteren Anstieg der Farbstoffkonzentration im Blut, werden auch Haut und Schleimhäute gelb. Zusätzlich zu der Gelbfärbung kommt es bei Gelbsucht auch zu Juckreiz. Ist die Gelbsucht deutlich ausgeprägt (Hyperbilirubinämie), können sich auch Organe gelb einfärben.
Ursachen für Gelbsucht
Für die Entwicklung einer Gelbsucht gibt es zahlreiche Ursachen. Maßgeblich beteiligt an der Entstehung des Symptoms ist Bilirubin, ein Nebenprodukt beim Abbau des Hämoglobins in Leber und Milz. Bilirubin wird in der Leber chemisch aufbereitet und anschließend in der Gallenblase weiterverarbeitet. Eine Erkrankung der Leber ist jedoch nur eine Ursache von vielen, die Gelbsucht auslösen können.
Arten von Gelbsucht (Ikterus):
Je nachdem, an welcher Stelle im Körper die Störung im Bilirubin-Stoffwechsel auftritt, unterscheidet man verschiedene Ursachen für Gelbsucht:
Hämolytischer Ikterus (Prähepatische Gelbsucht):
Hämolytischer Ikterus wird nicht unmittelbar in der Leber ausgelöst, sondern in vorgelagerten Prozessen: Bei dieser Form der Gelbsucht schafft es die Leber nicht, das indirekte Bilirubin rasch abzubauen. Daher lagert sich der Farbstoff im Gewebe ab und es kommt zu der charakteristischen Haut- und Augenfärbung. Prähepatischer Ikterus wird meist ausgelöst durch Blutkrankheiten, wie beispielsweise die Sichelzellenanämie. Die roten Blutkörperchen leben nicht so lange wie bei gesunden Menschen und werden daher vermehrt abgebaut. Weitere Auslöser für eine Verkürzung der Lebensdauer des Hämoglobins sind Virusinfekte, Gifte, einige Medikamente sowie künstliche Herzklappen.
Hepatischer Ikterus:
Diese Form der Gelbsucht entsteht meist aufgrund einer Leberschädigung oder einer Leber-Funktionsstörung. Aufgabe der Leber ist es unter anderem, Bilirubin chemisch umzuwandeln und an die Gallenblase weiterzuleiten. Werden diese Prozesse gestört, kann die Leber die Weiterverarbeitung nicht mehr leisten. Es kommt zu einer Stauung des Bilirubins im Blut und dann zur Ablagerung im Gewebe (gelbe Augen, Haut und Schleimhaut). Zu den Auslösern der hepatischen Gelbsucht zählen:
- Leberzirrhose
- Virushepatitis
- Leberkrebs
- Lebermetastasen
- Vergiftungen
- Rechtsherzinsuffizienz
- Schwangerschaftsvergiftung (Gestose)
- Fettleber
- Pfeiffersches Drüsenfieber
- Vergiftungen
- Medikamente
- Angeborene Hyperbilirubinämie, zum Beispiel Morbus Meulengracht
- Gelbfieber
Cholestatischer Ikterus (Posthepatische Gelbsucht):
Bei dieser Form der Gelbsucht tritt die Störung im Bilirubin-Stoffwechsel erst auf, nachdem die Leber passiert wurde. Grund für die Störung ist eine Blockade des Hauptgallengangs. Dabei staut sich die Gallenflüssigkeit mit dem Bilirubin in der Gallenblase und kann nicht in den Zwölffingerdarm weiterfließen. Die posthepatische Gelbsucht beruht also in der Regel auf einer Störung des Galleabflusses. Zu den Auslösern des cholestatischen Ikterus zählen:
- Gallensteine in Gallenblase oder Gallengang
- Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
- Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
- Tumoren der Gallenblase, des Zwölffingerdarms oder der Bauchspeicheldrüse
Gelbsucht – wann zum Arzt?
Verändert sich die Farbe von Haut und Augen hin ins Gelbliche, sollte man einen Arzt um Rat fragen. Die Veränderungen könnten auf Gelbsucht und eine damit zusammenhängende Erkrankung hindeuten. Beobachtet man an sich weitere typische Gelbsucht-Symptome, ist es wichtig, den Arzt umgehend darüber zu informieren. Zu diesen Symptomen zählen die Verfärbung von Stuhl und Urin, Abgeschlagenheit sowie Leistungsabfall, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust, Ödeme in den Beinen, Bauchwassersucht (zunehmender Bauchumfang bei Leberzirrhose oder -schwäche), Fieber, Fettstuhl und auch Bewusstseinseintrübungen.
Gelbsucht – Diagnose
Der behandelnde Arzt wird zuerst in einem ausführlichen Gespräch nach der Krankengeschichte, aktuellen Beschwerden und dem Lebensstil fragen. Wichtig sind außerdem Informationen über eine mögliche Schwangerschaft, zu Medikamenteneinnahme, zur Ernährung und zum Alkoholkonsum sowie zu bisherigen Auslandsreisen. Anschließend folgen weitere Untersuchungsschritte, um eine möglichst rasche und genaue Diagnostik stellen zu können.
Körperliche Untersuchung
Der Arzt wird die Bauchdecke abtasten, um eventuelle Veränderungen an Leber und Galle zu erspüren. Ist beispielsweise die Oberfläche der Leber klein, fest und knotig, könnte der Patient an einer Leberzirrhose leiden. Ist die Gallenblase betroffen, verspürt der Patient bereits beim Abtasten Schmerzen. Kann der Arzt die Milz fühlen, kann dies auf einen erhöhten Blutabbau hinweisen.
Laboruntersuchung
Bei Gelbsucht ist eine Blutuntersuchung relevant. So zeigt sich beispielsweise ein erhöhter Bilirubinwert (über 2 mg/dl) schon in der Gelbfärbung der Augen, kann aber bei einer Analyse des Blutes genau gemessen werden. Erhöhte GPT-Werte (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) geben einen Hinweis auf eine Schädigung der Leber. Sind die GOT-Werte (Glutamat-Oxalat-Transaminase) erhöht, könnte eine Leberentzündung oder eine Gallenerkrankung bestehen. Aber auch chronischer Alkoholmissbrauch oder gar ein Herzinfarkt wird von diesem Wert angezeigt. Auf chronischen Alkoholkonsum weist ebenso ein erhöhter Gamma-GT-Messwert hin. Liegt eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse vor, ist der Alpha-Amylase-Wert im Blut erhöht.
Bildgebende Verfahren
Mittels Ultraschalluntersuchung (Abdomen-Sonografie) lassen sich krankhafte Veränderungen von Organen der Bauchhöhle erkennen. Besteht der Verdacht auf eine Krebserkrankung ist eine aufwendigere Bildgebung durch Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) oder Computertomografie (CT) notwendig. Gegebenenfalls wird bei dem Betroffenen auch eine Biopsie (Gewebeprobe-Entnahme) vorgenommen.
Gelbsucht – Behandlung
Abhängig von der gestellten Diagnose, wird im Anschluss an die Untersuchungen eine geeignete Therapie eingeleitet. Gegebenenfalls wird der Patient zur weiteren Behandlung an einen Facharzt oder die Fachabteilung eines Krankenhauses überwiesen. Ist die Ursache für die Gelbsucht eher harmlos, reicht es unter Umständen schon, die Ernährung umzustellen oder ein Medikament auszutauschen.
Homöopathie bei Gelbsucht
In der Homöopathie strebt man die Stärkung der Selbstheilungskräfte des Körpers an, nach dem Prinzip Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen. Dabei kommen extrem stark verdünnte Wirkstoffe zum Einsatz. So können unter anderem bei chronischen und akuten Entzündungen der Leber, aber auch bei Verdauungsbeschwerden, die mit einer Leberfunktionsstörung einhergehen, homöopathische Mittel als Begleitmedikation sinnvoll sein.
Unter anderem werden folgende homöopathischen Mittel bei Gelbsucht empfohlen:
- Natrium sulfuricum bei Neugeborenen-Gelbsucht
- Ceanothus americanus: zum Beispiel bei Pfeifferschem Drüsenfieber
- Taraxacum: bei den Folgen einer akuten Hepatitis
- Lycopodium als Konstitutionsmittel bei Leberfunktionsstörung
Akupunktur bei Gelbsucht
Laut Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der gesamte Organismus von einem dichten Netzwerk sogenannter Meridiane durchzogen. Durch sie fließt die Lebensenergie. Reizt man bestimmte Punkte auf den Meridianen, kann der Energiefluss reguliert werden. Störungen im Körper lassen sich mit der Akupunkturbehandlung demzufolge beseitigen oder lindern. Als Indikation für eine Akupunkturbehandlung gibt die Deutsche Akademie für Akupunktur unter anderem Erkrankungen an, wie Gallenblasenentzündungen, Gallenwegentzündungen sowie Lebererkrankungen wie beispielsweise Hepatitis.
Gelbsucht bei Neugeborenen
Zeigen sich bei Neugeborenen gelbe Verfärbungen von Haut und Augapfel, eine Braunfärbung des Urins und heller Stuhl – dann sind sie meist von der sogenannten Neugeborenen-Gelbsucht betroffen. In der Regel beginnt die Symptomatik am zweiten oder dritten Lebenstag und ist am fünften Tag am stärksten ausgeprägt. Bei dieser Form der Gelbsucht handelt es sich um eine Anpassungsstörung der Leber in den ersten Tagen nach der Geburt. Da Neugeborene über eine Überzahl an roten Blutkörperchen verfügen, die nach der Geburt nicht mehr gebraucht werden, zerfallen sie. Das Bilirubin, ein Nebenprodukt beim Abbau des Hämoglobins, wird normalerweise in der Leber abgebaut, allerdings ist die Leber von Neugeborenen noch nicht in der Lage die große Menge dieses Farbstoffs unmittelbar zu verarbeiten. Daher lagert sich das Bilirubin vorübergehend in der Haut und in den Augäpfeln ab. Nach rund zehn bis vierzehn Tagen verschwindet die Gelbfärbung meist wieder, da der Farbstoff dann nach und nach abgebaut wurde. Die Neugeborenen-Gelbsucht ist in der Regel nicht gefährlich und auch nicht ansteckend, jedoch sollte der Bilirubin-Wert regelmäßig kontrolliert werden. Steigen die Werte über ein bestimmtes Maß an, muss das Neugeborene behandelt werden. Es könnte zu einer Bilirubin-Enzephalopathie kommen, die zu schweren Hirnschäden oder gar zum Tod führen kann.
Gelbsucht – ICD-Code
Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise die unterschiedlichen Formen der Gelbsucht unter folgenden ICD-Codes erfasst: „R10-R19“ für „Symptome, die das Verdauungssystem und das Abdomen betreffen“, „R17“ für „Hyperbilirubinämie, mit oder ohne Gelbsucht, anderenorts nicht klassifiziert“ oder „P59“ für „Neugeborenenikterus durch sonstige und nicht näher bezeichnete Ursachen“. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.
Gelbsucht – Wie finde ich das richtige Krankenhaus?
Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung von Erkrankungen, die mit Gelbsucht einhergehen, gut auskennt erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.de einige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Eine besonders umfassende Übersicht bietet die Seite www.kliniken.de. Hier sind aktuell 3.846 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelistet. Zusätzlich gibt es detaillierte Informationen zu Fachabteilungen der Kliniken sowie Qualitätsberichte.
Auf die Startseite von www.kliniken.de gehen: Unter dem Menüpunkt „Top-10“ kann man speziell nach Krankheiten und Diagnosen suchen. Für Gelbsucht hier in der linken Spalte (unter „Krankheiten und Diagnosen nach ICD10“) den Suchbegriff „Gelbsucht“ eingeben. Dann erscheinen direkt darunter folgende Felder: „XVI Bestimmte Zustände, die ihren Ursprung in der Perinatalperiode haben“ und „XVIII Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind“. Klickt man beispielsweise auf das Feld „XVIII Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind“, öffnet sich darunter ein weiteres: „R10-R19 Symptome, die das Verdauungssystem und das Abdomen betreffen“. Wählt man dann das sich darunter öffnende Feld aus: „R17 Gelbsucht, nicht näher bezeichnet/Gelbsucht vom Arzt nicht näher bezeichnet“, dann erscheinen rechts davon die entsprechenden Krankenhäuser, sortiert nach dem Ranking ihrer Fallzahlen. Auf Platz 1 findet sich die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg, auf Platz 2 das Hohenloher Krankenhaus in Öhringen und Platz 3 belegt das Katholische Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg, usw.
Gelbsucht – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?
Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.
Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.
Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.
Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.
Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.
Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.
Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.
Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.
Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.
Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.
Gelbsucht – Was übernimmt die DFV?
Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.
Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.
Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Der DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.
FAQ
Wie entsteht Gelbsucht?
Zu Gelbsucht kann es bei unterschiedlichen Erkrankungen kommen. Vereinfacht dargestellt, entsteht beim Abbau von Hämoglobin in Leber und Milz ein Nebenprodukt: der Farbstoff Bilirubin. In der Leber wird er chemisch umgewandelt und dann an die Gallenblase weitergeleitet. Wird dieser Prozess gestört, kommt es zu Ablagerungen des Bilirubins im Gewebe und zu den entsprechenden Gelbfärbungen. Ursache für eine solche Störung kann unter anderem eine Infektion sein (zum Beispiel Hepatitis A oder Hepatitis B), eine Zirrhose, Vergiftungen, Herzerkrankungen oder Krebs. Aber auch einige Medikamente können gelbe Augen hervorrufen.
Woran erkennt man Gelbsucht?
Typische Merkmale dieses Symptoms sind gelbe Augen, eine gelbe Einfärbung von Haut und Schleimhäuten sowie starker Juckreiz. Auch dunkelbrauner Urin und heller bis weißer Stuhl sind nicht selten. Abhängig von der vorliegenden Grunderkrankung kann es zu weiteren Beschwerden kommen, wie Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Fettstuhl, Übelkeit, Fieber, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Bewusstseinseintrübungen bis hin zu Lebergeruch aus dem Mund (bei schwerer Lebererkrankung).
Wie kann man Gelbsucht vorbeugen?
Eine gesunde Ernährung ist grundsätzlich sinnvoll. Wenn man verhindern möchte, an Gallensteinen, Fettleber oder einer Bauchspeicheldrüsenentzündung zu erkranken, sollte man auf einen fettarmen Speiseplan mit viel frischem Gemüse und Obst achten. Auch ein hoher Alkoholkonsum führt zu Erkrankungen mit Gelbsucht als Begleiterscheinung. Alkohol bedeutet für die Leber Stress. Sie kann sich entzünden, verfetten und sogar verhärten (Zirrhose). Daher sollte man Bier und Wein nur sehr maßvoll genießen. Bei Urlaubsreisen in Hepatitis-Risikogebiete kann man sich über verunreinigte Nahrungsmittel mit dem Hepatitisvirus infizieren. Vor Antritt einer solchen Reise sollte man sich über mögliche Impfungen gegen Hepatitis A und Hepatitis B bei seinem Arzt informieren.
Wann verschwindet Gelbsucht bei Neugeborenen?
Bekommt ein Baby wenige Tage nach der Geburt gelbe Augen, verfärben sich zudem Haut und Schleimhaut, dann könnte eine Neugeborenen-Gelbsucht vorliegen. In der Regel ist das nicht gefährlich und auch nicht ansteckend. Die Symptome klingen nach zehn bis vierzehn Tagen wieder ab. Allerdings kommt es auch vor, dass die Bilirubin-Konzentration über einen bestimmten Wert steigt und dann droht eine sogenannte Bilirubin-Enzephalopathie. Daher sollte der Wert von einem Arzt kontrolliert werden.
Wann sollte man bei Gelbsucht zum Arzt?
Beobachtet man an sich die für eine Gelbsucht charakteristische Verfärbung von Auge, Haut und Schleimhaut, dann sollte man einen Arzt aufsuchen. Verschiedene Krankheiten gehen mit dem Symptom einher, daher kann nur eine umfassende Untersuchung Aufschluss über die Ursache der Gelbsucht geben. So kann beispielsweise eine Infektion (Hepatitis A oder Hepatitis B) der Auslöser sein, aber auch andere Erkrankungen wie eine Leberzirrhose, eine Fettleber, Gallensteine oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung können dahinter stecken.
Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.
Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.
Quellen
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Kahl-Scholz, M., & Kahl-Scholz, M. (2020). … warum sind plötzlich dieses Jucken und die Übelkeit da?. Du studierst doch Medizin, sag mal... Alltagsbeschwerden einfach erklärt-Innere Medizin I, 83-88. (Stand: 12.04.2024).
Klinikum Bad Hersfeld. Man darf niemals aufgeben – Klinikum Bad Hersfeld GmbH. (Stand: 12.04.2024).
Mücke, M. M. (2022). Ikterus. In Mein erster Dienst Gastroenterologie (pp. 85-97). Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg. (Stand: 12.04.2024).
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