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Halsschmerzen: Ursachen, Symptome & Behandlung

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Text fachlich geprüft von Dr. Julia Eichhorn
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Bei Halsschmerzen liegt meistens eine Erkältung oder Grippe vor. Die Beschwerden können jedoch vielfältige Ursachen haben. Neben Medikamenten können Hausmittel die Schmerzen lindern.

SOS: Erste Hilfe Tipps bei Hals­schmer­zen

Lutsch­pas­tillen/Bon­bons: Lutsch­pas­tillen mit Islän­disch Moos oder Hyalu­ron­säure bilden einen Film auf der Schleim­haut, der sie vor Rei­zun­gen schützt. Auch regen die Bon­bons die Spei­chel­pro­duk­tion an.

Salz­hal­tige Lutsch­pas­tillen: ver­hin­dern die Aus­trock­nung der ge­reiz­ten Schleim­haut und schüt­zen durch Spei­chel­pro­duk­tion vor wei­te­ren Rei­zun­gen der Schleim­häu­te.

Emser Salze: Wei­te­re Hals-Hel­fer sind na­tür­li­che Emser Salze, die schnel­le Hilfe ver­spre­chen, da sie reiz­lin­dernd und be­feuch­tend wir­ken.

Gurgeln: Gur­gel­lö­sun­gen mit Salz­was­ser, Ka­mille und Salbei lin­dern die Schmer­zen. Bei stär­ke­ren Schmer­zen kön­nen an­tisep­tische Sprays mit Hexe­ti­din oder Chlor­he­xi­din hel­fen, da sie tie­fer in den Ra­chen ge­lan­gen. Durch das Gur­geln wer­den Krank­heits­er­re­ger von der Schleim­haut ent­fernt.

Viel trinken: Tro­cke­ne Schleim­häu­te lö­sen u. a. Hals­schmer­zen aus. Viel Flüs­sig­keit hält die Schleim­häu­te feucht. Da­durch wer­den diese bes­ser durch­blu­tet und die Er­re­ger schnel­ler und ef­fek­ti­ver be­kämpft. Trin­ken Sie viel Mi­ne­ral­was­ser, ver­dünn­te Frucht­säf­te oder auch war­men Tee mit keim­töten­der und reiz­lin­dern­der Wir­kung wie z. B. Sal­bei-, Ka­mille-, Mal­ve- oder Ei­bisch­tee.

Warme Wickel: Be­feuch­ten Sie ein Hand­tuch mit war­mem Was­ser. Zu­züg­lich kön­nen Sie et­was äthe­ri­sches Öl wie Ka­mille darü­ber träu­feln. Das feuch­te Tuch wi­ckeln Sie sich um den Hals. Le­gen Sie zu­sätzlich ein tro­cke­nes Hand­tuch drü­ber und darü­ber einen Woll­schal. Das hält warm und das Öl be­freit die Atem­we­ge. So­bald das Was­ser ab­ge­kühlt ist, soll­ten Sie den Wi­ckel ent­fer­nen und den Hals gut ab­trock­nen.

Was sind Hals­schmer­zen?

Hals­schmer­zen tre­ten in den meis­ten Fäl­len im Rah­men einer Er­käl­tung auf. Die Hals­ent­zün­dung äu­ßert sich oft durch eine Rö­tung im Hals so­wie Be­schwer­den beim Schluck­en und Spre­chen. In der Re­gel sind Vi­ren für die Hals­ent­zün­dung ver­ant­wort­lich. Die sen­si­blen Ner­ven­fa­sern im Hals sen­den bei einer Ent­zün­dung Schmerz­sig­na­le an das Ge­hirn. In der Fol­ge wer­den Schmer­zen im Hals wahr­ge­nom­men, die auf die In­fek­tion im Ra­chen hin­wei­sen.

Hals­schmer­zen: Ar­ten

Hier ein Über­blick zu be­kann­tes­ten Be­schwer­den:

Der Hals brennt: Wenn kurz nach dem ers­ten Bren­nen im Hals – oder gleich­zei­tig da­mit – Hus­ten, Hei­ser­keit und Fie­ber auf­tre­ten, ha­ben Sie sich wahr­schein­lich eine Er­käl­tung ein­ge­fan­gen.

Fremd­kör­per-Ge­fühl im Hals: Das Ge­fühl, einen Kloß im Hals zu ha­ben, deu­tet auf tro­cke­ne Schleim­häu­te, Ver­span­nun­gen oder die Re­flux­krank­heit hin. Ab­split­tern­de Kno­chen und Grä­ten von ver­zehr­ten Spei­sen kön­nen die­ses Ge­fühl eben­falls ver­ur­sa­chen, wenn sie im Hals ste­cken blei­ben.

Druck­ge­fühl im Hals: Ein Druck­ge­fühl im Hals kann durch Bak­te­rien ver­ur­sa­cht wer­den. Wenn die Ab­wehr­kräf­te durch Vi­ren ge­schwächt sind, ha­ben Bak­te­rien leich­tes Spiel und kön­nen die Hals­schmer­zen ver­stär­ken.

Schluck­be­schwer­den: Star­ke Schluck­be­schwer­den, die mit Fie­ber, Kopf­schmer­zen und Er­schöp­fung ein­her­ge­hen, kön­nen Hin­weis auf eine Man­del- oder Ra­chen­ent­zün­dung sein.

Ein­sei­tige Schmer­zen im Hals: Brei­tet sich eine Ent­zün­dung des Ra­chen­raums ins um­lie­gen­de Bin­de­ge­we­be aus, kann sich ein Ab­szeß bil­den. Die­se Ei­ter­an­samm­lung ver­ur­sa­cht meist­ens nur da Schmer­zen, wo sie sich auch tat­säch­lich be­fin­det. Der Schmerz äu­ßert sich ein­sei­tig im Hals.

Hals­schmer­zen: Ur­sa­chen und Symp­tome

Hals­schmer­zen kön­nen eine Viel­zahl von Ur­sa­chen ha­ben.

Grip­pa­ler In­fekt/Er­käl­tung als Ur­sa­che für Hals­schmer­zen

Die­se wer­den durch Er­käl­tungs­vi­ren aus­ge­löst und meis­tens durch Tröpf­chen­in­fek­tion bspw. beim Spre­chen, Nie­sen und Hus­ten über­tra­gen.

Symp­tome:

  • Hus­ten, Schnup­fen
  • er­höh­te Tem­pe­ra­tur bis leich­tes Fie­ber (37,5-38,5°C)
  • all­ge­mei­ne Ab­ge­schla­gen­heit
  • Hals­schmer­zen

Klin­gen Fie­ber und Hals­schmer­zen nach ein paar Ta­gen nicht ab, soll­ten Sie einen HNO-Arzt auf­su­chen. An­sons­ten hel­fen die alt­be­währ­ten Mit­tel wie Kräu­ter­tee, hei­ße Milch mit Ho­nig, Ru­he und Schlaf.

Ech­te Grip­pe/In­flu­en­za als Ur­sa­che für Hals­schmer­zen

Die In­fek­tion mit dem „ech­ten" Grip­pe-Vi­rus be­ginnt sehr plötz­lich. Be­trof­fe­ne füh­len sich in­ner­halb kür­zes­ter Zeit schlecht.

Symp­tome:

  • ho­hes Fie­ber (über 39°C) mit Schüt­tel­frost
  • aus­ge­präg­tes Krank­heits­ge­fühl
  • Kopf- und Glie­der­schmer­zen
  • tro­cke­ner Hals mit star­ken Hals­schmer­zen und Hus­ten

Su­chen Sie bei Grip­pe-Er­kran­kung einen Arzt auf. Die­ser kann spe­ziel­le an­ti­vi­ra­le Me­di­ka­men­te zur Be­hand­lung ver­schrei­ben. Eine vor­beu­gen­de Grip­pe-Schutz­imp­fung steht zur Ver­fü­gung. Idea­ler Impf­ter­min für die jähr­li­che Grip­pe-Schutz­imp­fung sind der Herbst und Win­ter­an­fang.

Aku­te Ra­chen­ent­zün­dung (Phar­yn­gi­tis) als Ur­sa­che für Hals­schmer­zen

Die aku­te Ra­chen­ent­zün­dung (auch Hals­ent­zün­dung) be­zeich­net eine durch Vi­ren aus­ge­lö­ste In­fek­tion. Sind auch die Sei­ten­strän­ge der hin­te­ren Ra­chen­wand be­trof­fen, dann spricht man von einer Sei­ten­strang-An­gi­na (An­gi­na la­te­ra­lis).

Symp­tome:

  • Krat­zen im Hals
  • Schluck­be­schwer­den
  • Hus­ten
  • Mund­ge­ruch
  • star­k ge­rö­te­te und ver­schleim­te Ra­chen-Schleim­haut, teil­wei­se auch ge­schwol­len
  • ge­schwol­le­ne Lymph­kno­ten am Hals

Die Ra­chen­ent­zün­dung wird mit Haus­mit­teln und lo­kal wir­ken­den Schmerz­mit­teln wie Hals­ta­blet­ten be­han­delt. An­ti­bio­ti­ka sind nur bei einer nach­ge­wie­se­nen bak­te­ri­el­len In­fek­tion sinn­voll.

Aku­te Man­del­ent­zün­dung (An­gi­na Ton­sil­la­ris, Ton­sil­li­tis) als Ur­sa­che für Hals­schmer­zen

Eine aku­te Man­del­ent­zün­dung kann durch Vi­ren oder Bak­te­rien aus­ge­löst wer­den.

Symp­tome:

  • Man­deln sind ge­rö­tet, an­ge­schwol­len und kön­nen von einem fleck­en­ar­ti­gen weiß­lich-gelb­li­chen Be­lag über­zo­gen sein
  • star­ke Hals­schmer­zen mit Schluck­be­schwer­den sowie Schmer­zen, die zum Ohr hin aus­strah­len
  • ho­hes Fie­ber

We­gen mög­li­cher ge­fähr­li­cher Kom­pli­ka­tio­nen soll­te eine aku­te Man­del­ent­zün­dung un­be­dingt ärzt­lich be­han­delt wer­den. Um die Ge­fahr des Aus­streu­ens auf an­de­re Or­ga­ne ein­zu­dämm­en, wer­den An­ti­bio­ti­ka ver­schrie­ben.

Ab­szeß als Kom­pli­ka­tion einer Man­del- oder Ra­chen­ent­zün­dung

Breit­et sich eine lo­ka­le Ra­chen­raum-Ent­zün­dung in das um­lie­gen­de Bin­de­ge­we­be aus, kann sich eine Ei­ter­an­samm­lung bil­den und ab­kaps­eln. Liegt der Ab­szeß im Bin­de­ge­we­be der Man­deln, spricht man von einem Pe­ri­ton­sil­lar­ab­szeß. Hat sich der Ab­szeß hin­ter den Man­deln ent­wick­elt, han­delt es sich um einen Re­tro­ton­sil­lar­ab­szeß. Je nach La­ge be­zeich­net man einen Ab­szeß im Ra­chen als Pa­ra­pha­ryn­ge­al­ab­szeß (ne­ben der Ra­chen­re­gi­on) oder Re­tro­pha­ryn­ge­al­ab­szeß (hin­ter dem Ra­chen).

Symp­tome:

  • er­neu­ter Fie­ber­an­stieg
  • ein­sei­tige Schluck­be­schwer­den
  • Sti­che im Ohr
  • ein­ge­schränk­te Mund­öff­nung
  • Ab­szeß ragt er­kenn­bar in die Mund­höhle oder den Ra­chen hin­ein

Un­ter Ein­satz von An­ti­bio­ti­ka wird der Ab­szeß vom HNO-Arzt sta­tio­när ge­öff­net. Die be­trof­fe­ne Man­del wird ent­fernt.

Kehl­kopf- oder Stimm­band­ent­zün­dung (La­ryn­gi­tis) als Ur­sa­che für Hals­schmer­zen

Eine Vi­rus­in­fek­tion der obe­ren Atem­we­ge kann auch zu einer Ent­zün­dung des Kehl­kop­fes oder der Stim­bän­der füh­ren.

Symp­tome:

  • Hals­schmer­zen
  • Hei­ser­keit bis hin zu einem völ­li­gen Ver­lust der Stim­me
  • tro­cke­ner Reiz­hus­ten

Aus­ge­löst wird eine Kehl­kopf­ent­zün­dung ent­we­der durch Vi­ren, durch eine über­mä­ßi­ge Be­an­spru­chung der Stim­me oder durch äu­ße­re Rei­ze wie tro­cke­ne Luft oder Rau­chen. In die­sem Fall ist die Stim­me un­be­dingt zu scho­nen.

Pfeif­fer­sches Drü­sen­fie­ber (Mo­no­nu­klo­se) als Ur­sa­che für Hals­schmer­zen

Das Pfeif­fer­sche Drü­sen­fie­ber wird durch das Ep­stein-Barr-Vi­rus aus­ge­löst. Die Er­kran­kung wird auch als Kuss­krank­heit be­zeich­net, da sie durch Tröpf­chen­in­fek­tion z.B. beim Küs­sen über­tra­gen wird.

Symp­tome:

  • Hals­schmer­zen
  • Schluck­be­schwer­den
  • Fie­ber
  • Ap­pe­tit­lo­sig­keit
  • ge­schwol­le­ne Lymph­kno­ten

Auch hier be­steht die Ge­fahr einer bak­te­ri­el­len Su­per­in­fek­tion und schwe­re­ren Ver­läu­fen. Kom­pli­ka­tio­nen wie z.B. ein Man­del­ab­szeß oder eine Herz­mus­kel­ent­zün­dung tre­ten sel­ten auf.

Schar­lach als Ur­sa­che für Hals­schmer­zen

Die Kin­der­krank­heit Schar­lach kann auch bei Er­wach­se­nen auf­tre­ten. Die In­fek­tions­krank­heit wird durch Strepto­kok­ken bzw. durch ein von den Bak­te­rien ab­ge­son­der­tes Gift (Toxin) aus­ge­löst.

Symp­tome:

  • Hals­schmer­zen
  • ho­hes Fie­ber
  • ge­schwol­le­ne, weiß­lich be­leg­te Man­deln
  • tief­ro­ter Gau­men
  • glän­zend ro­te Zun­ge (Him­beer- oder Erd­beer­zun­ge)
  • Haut­aus­schlag (Ex­an­them)

Schar­lach kann man im Lau­fe eines Le­bens mehr­mals be­kom­men. Ein In­fekt mit Un­ter­grup­pen der aus­lö­sen­den Strepto­kok­ken kann er­neut auf­tre­ten. Schar­lach muss ärzt­lich ab­ge­klärt und mit einem An­ti­bio­ti­kum be­han­delt wer­den, vor al­lem um Fol­ge­schä­den zu ver­hin­dern.

Wei­te­re Er­kran­kun­gen

Mit Hals­schmer­zen ein­her­ge­hen­de Krank­hei­ten sind z.B. auch Mumps, Pseudo­krupp und Diph­the­rie.

Rei­ze von au­ßen

Rau­chen, tro­cke­ne Luft, Staub oder Che­mi­ka­lien kön­nen Ent­zün­dun­gen im Hals- und Ra­chen­raum aus­lö­sen.

Al­ler­gi­en

Lässt sich kein Aus­lö­ser für die Hals­schmer­zen fin­den, könn­te eine Al­ler­gie vor­lie­gen. Ein Al­ler­gie-Test beim HNO-Arzt (Prick-Test) gibt Auf­schluss.

Hals­schmer­zen: Dia­gno­se

Zu­nächst be­fragt der Haus­arzt oder der Hals-Na­sen-Oh­ren-Arzt sei­nen Pa­tien­ten zur Art und Dau­er der Hals­schmer­zen sowie zu wei­te­ren gleich­zei­ti­gen Symp­to­men. Es folgt eine gründ­li­che kör­per­li­che Un­ter­su­chung. Der Arzt un­ter­sucht die Mund­höh­le auf Auf­fäl­lig­kei­ten und führt ge­­ge­be­nen­falls eine Spie­gel­un­ter­su­chung (En­do­skopie) des Ra­chens und des Kehl­kopfs durch.

Be­steht der Ver­dacht auf eine bak­te­ri­el­le In­fek­tions­krank­heit, kann er einen Ab­strich des Ra­chens durch­füh­ren und die­sen auf Bak­te­rien un­ter­su­chen. Zu­dem er­folgt das Ab­tas­ten auf ge­schwol­le­ne Lymph­kno­ten oder an­de­re Ver­än­de­run­gen. Der Arzt schaut in die Oh­ren und misst die Kör­per­tem­pe­ra­tur. Um an­de­re Er­kran­kun­gen als Ur­sa­che der Hals­schmer­zen aus­zu­schlie­ßen, kön­nen wei­te­re Un­ter­su­chun­gen not­wen­dig sein.

Zu die­sen zäh­len bspw.:

  • Ab­hö­ren der Lun­ge
  • Ul­tra­schall­un­ter­su­chung des Hal­ses
  • Rönt­gen­un­ter­su­chung des Hal­ses
  • Com­pu­ter­to­mo­gra­fie (CT) des Hal­ses
  • Blut­un­ter­su­chung

Hals­schmer­zen: Ver­lauf

Je nach Ur­sa­che der Hals­schmer­zen, be­ste­hen viel­fäl­ti­ge Ver­läu­fe.

Ra­chen­ent­zün­dung (Phar­yn­gi­tis): Zu Be­ginn sind Be­trof­fe­ne von Hals­krat­zen oder Hals­schmer­zen ge­plagt und es fol­gen Symp­to­me wie Bren­nen in der Na­se, Nies­reiz, Schnup­fen, Kopf­schmer­zen, Fie­ber sowie Hus­ten. Die Hals­schmer­zen ver­ge­hen nach zwei bis drei Ta­gen, die übri­gen Er­käl­tungs­symp­to­me nach einer Wo­che.

Man­del­ent­zün­dung (Ton­sil­li­tis, An­gi­na ton­sil­la­ris, Ton­sil­lo­phar­yn­gi­tis): Die Man­del­ent­zün­dung äu­ßert sich durch star­ke Hals­schmer­zen, die län­ger als zwei Ta­ge an­dau­ern und in die Oh­ren aus­strah­len kön­nen. Es fol­gen Schluck­be­schwer­den, Be­lä­ge auf den Man­deln, Mund­ge­ruch, kloß­i­ge Spra­che, ge­schwol­le­ne und beim Ab­tas­ten schmerz­haf­te Lymph­kno­ten am Hals, Fie­ber, Kopf­schmer­zen, Ab­ge­schla­gen­heit sowie bei Kin­dern auch Bauch­schmer­zen und Er­bre­chen.

Kehl­kopf­ent­zün­dung (La­ryn­gi­tis): Hei­ser­keit oder Weg­blei­ben der Stim­me (Apho­nie) hal­ten zwei bis drei Ta­ge an und wer­den von Hus­ten, Hals­schmer­zen und evtl. Fie­ber be­glei­tet. Die Stim­me bes­sert sich meis­tens erst spä­ter als die an­de­ren Be­schwer­den. 

Kehl­deckel­ent­zün­dung (Epi­glot­ti­tis): Manch­mal geht die­ser Er­kran­kung ein Vi­rus­in­fekt der obe­ren Atem­we­ge vor­aus. Eine Kehl­deckel­ent­zün­dung kommt haupt­säch­lich bei Kin­dern im Al­ter von zwei bis acht Jah­ren vor. In­ner­halb von we­ni­gen Stun­den kann der Ein­gang des Kehl­kop­fes zu­schwel­len. Oh­ne ärzt­li­che Hil­fe be­kommt der Be­trof­fe­ne dann kei­ne Luft mehr und er­stickt wo­mög­lich. Ge­gen den häu­figs­ten Aus­lö­ser, den Keim Hämo­phi­lus in­flu­en­zae b (Hib), kann man sich imp­fen las­sen.

Hals­schmer­zen: Be­hand­lung

Was kann der Arzt ma­chen?

Me­di­ka­men­te

In der Apo­the­ke sind vie­le pflanz­li­che Mit­tel er­hält­lich, die Hals­schmer­zen lin­dern und die Ab­hei­lung be­güns­ti­gen. Die­se Tees, Gur­gel­lö­sun­gen, Pas­tillen und Trop­fen ent­hal­ten meis­tens Ex­trak­te aus Is­land­moos, Pri­mel, Ka­mille, Sal­bei und Thy­mi­an.

Lutsch­ta­blet­ten und Sprays wir­ken ört­lich be­täu­bend, ent­zün­dungs­hem­mend sowie des­in­fi­zie­rend.

Sind die Be­schwer­den stär­ker und schrän­ken den All­tag, bspw. die Nah­rungs­auf­nah­me, ein, kön­nen schmerz- und ent­zün­dungs­hem­mende Me­di­ka­men­te (An­al­ge­ti­ka) wie Pa­ra­ce­ta­mol oder Ibu­pro­fen ein­ge­nom­men wer­den. Bei sehr star­ken Schmer­zen kann der Arzt auch Kor­ti­son (Glu­ko­kor­ti­ko­ide) als In­jek­tion ge­ben.

Durch Bak­te­rien ver­ur­sach­te, schwe­re und lang­an­hal­ten­de Hals­schmer­zen kön­nen mit An­ti­bio­ti­ka be­han­delt wer­den, wenn sie nach einer vor­an­ge­gan­ge­nen Un­ter­su­chung von einem Arzt ver­schrie­ben und ge­mäß der Do­sie­rungs­an­wei­sung ein­ge­nom­men wer­den. An­ti­bio­ti­ka sind in der La­ge, Er­re­ger der Er­kran­kung ab­zu­tö­ten. Sie müs­sen über einen Zeit­raum von fünf bis zehn Ta­gen ge­nom­men wer­den, auch wenn die Symp­to­me be­reits ver­schwun­den sind, da die Bak­te­rien noch län­ger im Kör­per ver­blei­ben.

OP

Durch eine Man­del­ent­fer­nung kann die Ur­sa­che häu­fi­ger Man­del­ent­zün­dun­gen be­sei­tigt wer­den. Hals­schmer­zen, die an­de­re Ur­sa­chen als eine Man­del­ent­zün­dung ha­ben, wer­den da­durch nicht ver­hin­dert. Vor einer mög­li­chen Ope­ra­tion wird also ge­nau ab­ge­klärt, wel­che Ur­sa­che den stän­dig wie­der­keh­ren­den Hals­schmer­zen zu­grun­de liegt.

Die Ent­fer­nung der Man­deln gibt kei­ne Ga­ran­tie da­für, dass in Zu­kunft al­le Hals­schmer­zen ver­schwin­den. Die Krank­heits­er­re­ger kön­nen z.B. an an­de­rer Stel­le Hals­schmer­zen her­vor­ru­fen. Nach der Ope­ra­tion dau­ert es im Durch­schnitt zwei Wo­chen, bis Be­trof­fe­ne wie­der voll ein­satz­fä­hig sind. Ge­gen den Wund­schmerz nach einer Man­del­ope­ra­tion wer­den Me­di­ka­men­te ver­ord­net.

Die­se Haus­mit­tel hel­fen bei Hals­schmer­zen:

  • viel trin­ken
  • nicht zu sehr kör­per­lich an­stren­gen
  • Be­feuch­tung der Raum­luft
  • Rau­chen sowie Pas­siv­rau­chen ver­mei­den
  • Gur­geln mit Salz­was­ser, Sal­bei- oder Ka­mille­tee
  • hei­ße Zi­tro­ne trin­ken
  • feucht-war­me Hals­wi­ckel

Ho­möo­pa­thie bei Hals­schmer­zen

Ne­ben Haus­mit­teln kann eine ho­möo­pa­thi­sche Be­hand­lung wir­kungs­voll sein, wenn die Symp­to­me aus­ge­prägt sind und dem Mit­tel gut ent­spre­chen.

Bei aku­ten Hals­schmer­zen mit star­ken Schluck­be­schwer­den emp­fiehlt sich bspw. Bel­la­don­na. Phy­to­lak­ka kann hel­fen, wenn Ra­chen und Man­deln dun­kel­rot ge­schwol­len sind und hei­ße Ge­trän­ke die Schmer­zen ver­stär­ken. Fühlt sich der Hals wund an und strah­len die Schmer­zen bis zum Ohr aus, kön­nen Sie Gel­se­mi­um ein­neh­men.

Es gibt eine Viel­zahl ge­eig­ne­ter Glo­bu­li. Spre­chen Sie am bes­ten mit einem er­fah­re­nen Ho­möo­pa­then, um das für Sie ge­eig­ne­te Mit­tel zu fin­den.

Hals­schmer­zen vor­beu­gen

Der bes­te Schutz ge­gen Hals­schmer­zen ist eine in­tak­te Mund- und Ra­chen­schleim­haut. Um die Atem­we­ge zu schüt­zen, soll­te man sich in ge­sund­er Luft auf­hal­ten. Mei­den Sie Räu­me, in de­nen ge­raucht wird. Da auch Hei­zungs­luft die Schleim­häu­te aus­trock­net, soll­te man dar­auf ach­ten, dass aus­rei­chend Luft­feuch­tig­keit vor­han­den ist. Zu die­sem Zweck kön­nen Sie einen Topf Was­ser auf die Hei­zung stel­len oder einen Raum­luft­be­feuch­ter er­wer­ben. Wei­ter­hin schützt re­gel­mä­ßi­ge Be­we­gung die Schleim­häu­te vor dem Aus­trock­nen. Bei aku­ten Schmer­zen soll­te man al­ler­dings bes­ser eine Sport-Pau­se ein­le­gen.

Hals­schmer­zen bei Kin­dern

Vor al­lem bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen tre­ten Hals­schmer­zen und Er­käl­tun­gen häu­fig auf. Dies ist dem Um­stand ge­schul­det, dass Kin­der meis­tens in Grup­pen zu­sam­men­kom­men und sich dort ge­gen­sei­tig an­ste­cken (Kin­der­gar­ten, Schu­le). Er­käl­tungs-Hals­schmer­zen sind in der Re­gel un­be­denk­lich. Säug­lin­ge soll­ten je­doch von Er­käl­tun­gen abgeschirmt wer­den.

Vie­le me­di­zi­ni­sche Lutsch­pas­tillen sind für Kin­der erst ab dem 12. Le­bens­jahr zu­ge­las­sen. Las­sen Sie sich hier­zu in einer Apo­the­ke be­ra­ten.

Sie soll­ten mit Ih­rem Kind einen Arzt auf­su­chen, wenn es Atem­be­schwer­den oder Luft­not, ho­hes Fie­ber oder Schluck­be­schwer­den hat sowie wenn es kei­ne Hals­schmer­zen mel­det, son­dern das Es­sen ver­wei­gert.

Hals­schmer­zen in der Schwan­ger­schaft

Bei star­ker Be­ein­träch­ti­gung der Ne­ben­höh­len, soll­ten Schwan­ge­re den Haus­arzt oder HNO-Arzt auf­su­chen, um zu ent­schei­den, ob symp­to­ma­ti­sche Maß­nah­men aus­rei­chen oder die Ver­ab­rei­chung eines An­ti­bio­ti­kums sinn­voll ist. Eine Er­käl­tung, Ent­zün­dung der Na­sen­ne­ben­höh­len, ein grip­pa­ler In­fekt oder eine Bron­chi­tis stel­len in der Schwan­ger­schaft meis­tens kei­ne Ge­fahr für das Kind dar. 

Hals­schmer­zen OP: Was über­nimmt die DFV?

Wenn Sie auf­grund einer Man­del­ent­fer­nung sta­tio­när be­han­delt wer­den müs­sen, sind Sie mit dem DFV-Kli­nik­Schutz bes­tens auf­ge­ho­ben. Sie er­hal­ten Kran­ken­haus­leis­tun­gen wie ein Pri­vat­pa­tient: u. a. freie Kran­ken­haus­wahl, Chef­arzt­be­hand­lung sowie Un­ter­brin­gung im Ein- oder Zwei­bett­zim­mer. Un­se­re Kran­ken­haus­zu­satz­ver­si­che­rung DFV-Kli­nik­Schutz Pre­mi­um ist Stif­tung Wa­ren­test Test­sie­ger (12/2018) und wur­de mit der ab­so­lu­ten Best­no­te „SEHR GUT“ (0,7) aus­ge­zeich­net. Kei­ne an­de­re Ver­si­che­rung bie­tet bes­se­re Leis­tun­gen bei einem Kran­ken­haus­auf­ent­halt.

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FAQs zum The­ma Hals­schmer­zen

Wie Hals­schmer­zen bei Ba­bys er­ken­nen?

Ein Säug­ling, der un­ter Hals­schmer­zen lei­det, zeigt dies durch kör­per­li­che Symp­to­me. Das Ba­by wird miss­mu­tig und weint häu­fi­ger als sonst. Wenn es beim Trin­ken be­son­ders viel schreit, lei­det es mög­li­cher­wei­se un­ter Schluck­be­schwer­den. Vie­le Ba­bys schla­fen mehr, wenn sie krank sind. Zu­dem ist der Ra­chen bei Hals­schmer­zen ge­rö­tet und es kom­men oft wei­te­re Er­käl­tungs­symp­to­me wie eine ver­stopf­te Na­se oder Hus­ten hin­zu.

Wel­ches Schmerz­mit­tel hilft bei star­ken Hals­schmer­zen?

Ge­gen star­ke Hals­schmer­zen gibt es in der Apo­the­ke Hals­pas­tillen mit schmerz­stil­len­dem Wirk­stoff. Zu­dem soll­ten Sie mehr­mals am Tag Gur­gel­lö­sun­gen nut­zen. Sind die Hals­schmer­zen sehr star­k, emp­feh­len sich Schmerz­mit­tel wie Pa­ra­ce­ta­mol oder Ibu­pro­fen.

Was tun bei Hals­schmer­zen über Nacht?

Für einen an­ge­neh­me­ren Schlaf bei Hals­schmer­zen soll­ten Sie fol­gen­de Tipps be­ach­ten:

  • Ne­hmen Sie eine war­me Du­sche oder ein Bad, be­vor Sie ins Bett ge­hen.
  • Trin­ken Sie kei­ne kof­fe­in­hal­ti­gen und al­ko­ho­li­schen Ge­trän­ke.
  • Nut­zen Sie eine Wärm­fla­sche für Ih­re Hals­schmer­zen.
  • Ma­chen Sie Ihr Han­dy aus.
  • Ne­hmen Sie schmerz­lin­dern­de Me­di­ka­men­te.
  • Win­keln Sie den obe­ren Teil Ih­rer Ma­trat­ze leicht an.
  • Er­hö­hen Sie die Luft­feuch­tig­keit.

Wann sind Hals­schmer­zen an­ste­ckend?

Je nach Ur­sa­che kön­nen Hals­schmer­zen an­ste­ckend sein. Hals­schmer­zen, die auf­grund von In­fek­tions­krank­hei­ten auf­tre­ten, sind an­ste­ckend. Zu den In­fek­tions­krank­hei­ten ge­hört bspw. die Er­käl­tung oder Grip­pe. Sie wer­den durch Vi­ren oder Bak­te­rien her­vor­ge­ru­fen, wel­che wie­der­um durch Kör­per­se­kre­te wie Spei­chel oder Na­sen­se­kret auf an­de­re Men­schen über­tra­gen wer­den.

Wann An­ti­bio­ti­ka ein­neh­men bei Hals­schmer­zen?

An­ti­bio­ti­ka wer­den bei sehr star­ken, län­ger an­hal­ten­den, durch eine bak­te­ri­el­le In­fek­tion aus­ge­lös­ten Hals­schmer­zen ein­ge­setzt. Sie sol­len die Er­re­ger der Er­kran­kung ab­tö­ten. In al­len an­de­ren Fäl­len wer­den An­ti­bio­ti­ka ty­pi­scher­wei­se nicht bei Hals­schmer­zen ein­ge­setzt, da sie die Krank­heits­dau­er nur um Stun­den ver­kür­zen und zu einer Re­sis­tenz­bil­dung ge­gen Er­re­ger bei­tra­gen könn­ten. Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

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