Impfempfehlungen
Für Kinder (0-12 Jahre) | Für Jugendliche (12-17 Jahre) | Für Erwachsene |
Diphtherie | Diphtherie | Diphtherie |
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) | FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) | FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) |
Grippe (Influenza) | Grippe (Influenza) | Grippe (Influenza) |
Hepatitis B | Hepatitis B | Keuchhusten (Pertussis) |
Hib (Haemophilus influenzae B) | HPV (Humane Papillomaviren) | Masern |
HPV (Humane Papillomaviren) | Keuchhusten (Pertussis) | Pneumokokken |
Keuchhusten (Pertussis) | Masern | Polio (Kinderlähmung) |
Masern | Mumps | Röteln |
Meningokokken | Polio (Kinderlähmung) | Tetanus (Wundstarrkrampf) |
Mumps | Röteln | |
Pneumokokken | Tetanus (Wundstarrkrampf) | Für Schwangere |
Polio (Kinderlähmung) | Windpocken (Varizellen) | Grippe (Influenza) |
Rotaviren | ||
Röteln | ||
Tetanus (Wundstarrkrampf) | ||
Windpocken (Varizellen) |
Eltern sollten bedenken, dass moderne Impfstoffe gut verträglich sind und in aller Regel keine Gefahr darstellen. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bestehen nur in ganz seltenen Fällen.
Einige Impfungen, wie die gegen Kinderlähmung (Polio), Keuchhusten (Pertussis) und Tetanus, müssen bei Jugendlichen aufgefrischt werden, damit der Schutz dauerhaft bestehen bleibt. Jungen Frauen wird im Alter von 9 bis 14 Jahren der Impfstoff gegen Humanen Papillomviren (HPV), die später Gebärmutterhalskrebs verursachen können, angeraten. Erfolgt die Durchführung nicht bis zum 12. Lebensjahr, so sollte sie spätestens bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Auch Erwachsenen wird empfohlen, den Impfschutz spätestens alle 10 Jahre prüfen zu lassen. Sollten sich neue Lebensumstände einstellen, kann es ebenfalls sinnvoll sein, sich selbst oder andere durch Impfungen zu schützen (z.B. bei Kinderwunsch, chronischer Krankheit oder einem neuen Arbeitsplatz).
Eine Grippeerkrankung (Influenza) in der Schwangerschaft kann die Gesundheit von Mutter und Kind ernsthaft gefährden. Im Laufe der Schwangerschaft besteht ein hohes Risiko für Komplikationen (z.B. Lungenentzündung). Zudem kann eine echte Grippe während der Schwangerschaft zu Wachstumsverzögerungen sowie Fehl- oder Frühgeburten führen.
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Welche Impfungen sind wann nötig?
In der folgenden Graphik sehen Sie, den Impfkalender der STIKO für Standardimpfungen.
Welche Impfungen werden von der gesetzlichen Krankenkasse wann übernommen?
Das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) hat Schutzimpfungen zu Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen gemacht. Ausgenommen sind dabei Schutzimpfungen für private Auslandsreisen.
Impfungen, die von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden:
Bei Säuglingen und Kindern:
Diphtherie: ezeichnet eine gefährliche Erkrankung mit schweren Hustenanfällen.
Wer und wann: Kinder ab dem 2. Lebensmonat.
Wirksamkeit: 4 Impfungen: Monat 2, 3, 4, 11-14, erste Auffrischimpfung im Alter von 5-6 Jahren, 2. Auffrischimpfung 9-17 Jahren.Wenn die letzte Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt, erfolgt eine einmalige Auffrischung.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, Schwellung der Lymphknoten, Frösteln, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Reizbarkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Fieber, Infektionen der oberen Atemwege (Bronchitis), allergische Reaktionen
Hib (Haemophilus influenzae B): verursacht die Erkrankung der Atemwege und Hirnhautentzündungen.
Wer und wann: Kinder ab einem Alter von zwei Monaten bis zu vier Jahren.
Wirksamkeit: Die Grundimmunisierung besteht aus vier Teilimpfungen: Die erste Impfung erfolgt ab vollendetem zweiten Lebensmonat. Die letzte Teilimpfung im 11.-14. Lebensmonat. Eine Auffrischung ist nicht notwendig.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: leichte Rötungen, Schwellungen an der Einstichstelle, Schmerzen am Ort der Injektion, kurzzeitig geschwollene Lymphknoten, Hautausschläge und grippeähnliche Symptome.
Hepatitis B: führt zu akuten Leberentzündungen.
Wer und wann: Grundimmunisierung von Babys und Kleinkindern ab zwei Monate in vier Kombinationsimpfungen.
Wirksamkeit: Der Impfstoff wird dreimal verabreicht, um die volle Wirkung zu erreichen. Die Immunität dauert etwa 25 Jahre. Impfung für Erwachsene bei erhöhtem Risiko.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Schmerzen an der Einstichstelle und eintägige grippeähnliche Symptome.
Pertussis: bezeichnet Keuchhusten und gilt als hochansteckende Infektionskrankheit.
Wer und wann: Babys ab zwei Monate mit Vierfach-Impfstoff.
Wirksamkeit: Der Schutz besteht für etwa 10 bis 20 Jahre.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Krampfanfälle, schockartige Zustände
Poliomyelitis (Kinderlähmung): kann Lähmungen verursachen und den gesamten Kreislauf befallen.
Wer und wann: Grundimmunisierung von Babys und Kleinkindern ab zwei Monate in vier Kombinationsimpfungen.
Wirksamkeit: Bei fehlender oder unvollständiger Grundimmunisierung wird der Schutz aufgefrischt.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Fieber, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Benommenheit, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit
Masern: können zu Lungen- und Gehirnentzündungen führen.
Wer und wann: Kombinationsimpfung für Kinder ab 11 Monate in zwei Impfdosen.
Wirksamkeit: Kinder können durch eine zweimalige Impfung wirksam gegen Masern geschützt werden. Eine Auffrischung ist nicht notwendig. Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, geschwollene Lymphknoten, Temperaturerhöhung, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Magen-Darm-Beschwerden
Meningokokken: können Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen verursachen.
Wer und wann: Einmalige Impfung für Kinder ab 12 Monate.
Wirksamkeit: Die Notwendigkeit einer Auffrischung wurde noch nicht nachgewiesen.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Rötung, Schwellung an der Einstichstelle, Fieber, Kopfschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl, Reizbarkeit , Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Schmerzen in Armen oder Beinen
Mumps: kann Hoden-, Hirnhaut und Gehirnentzündungen nach sich ziehen.
Wer und wann: Babys ab dem 11. bis zum 14. Lebensmonat sowie Risikogruppen (insbesondere Personen, die häufig von Kindern umgeben sind). Wirksamkeit: Bei Bedarf einmalige Impfung für Erwachsene.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Impfstelle, Fieber, Mattigkeit, Unwohlsein, Hautausschlag
Pneumokokken: können Hirnhaut-, Lungen- und Mittelohrentzündungen verursachen.
Wer und wann: Im Alter von 2, 3 und 4 sowie zwischen dem 11. bis 14. Lebensmonat. Erneute Impfung für Personen über 60 Jahre sowie bei Risikogruppen (zum Beispiel Immundefekte, chronische Krankheiten).
Wirksamkeit: Eine Auffrischung ist grundsätzlich nicht notwendig. Nur bei bestimmten Vorerkrankungen sollte die Pneumokokken-Impfung alle fünf bis sechs Jahre aufgefrischt werden.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Impfstelle, Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen
Röteln: können in einer Schwangerschaft zu Fehlbildungen bei dem ungeborenen Kind führen.
Wer und wann: Kombinationsimpfung ab elf Monate in zwei Impfdosen. Schwangere sollten gegen Röteln geimpft sein.
Wirksamkeit: Eine Auffrischimpfung ist nicht vorgesehen.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Impfstelle, Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Gelenkentzündungen
Tetanus (Wundstarrkrampf): kann die Nervenzellen befallen, zu Muskelkrämpfen führen und im schlimmsten Fall tödlich enden.
Wer und wann: Kombinationsimpfung ab elf Monate in zwei Impfdosen.
Wirksamkeit: Erwachsene brauchen alle zehn Jahre eine Auffrischung gegen Tetanus.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Fieber, Frösteln, Müdigkeit, Kopfschmerzen, allergische Reaktionen an Haut oder Atemwegen
Windpocken (Varizellen): führen zu sehr ansteckenden, juckenden Bläschen auf der Haut.
Wer und wann: Die Grundimmunisierung gegen Windpocken im Kindesalter erfolgt in zwei Teilimpfungen: Die erste Impfung wird im Alter von 11 bis 14 Monaten, die zweite im Alter von 15 bis 23 Monaten empfohlen.
Wirksamkeit: Auffrischimpfungen sind nicht vorgesehen. Erwachsene werden bei Bedarf zum Schutz gegen Windpocken ebenfalls zweimalig geimpft.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Fieber, Frösteln, Müdigkeit, Kopfschmerzen, allergische Reaktionen
Rotaviren: erzeugen gefährliche Durchfallerkrankungen, Erbrechen und Fieber.
Wer und wann: Babys ab 6 Wochen in zwei bis drei Impfdosen.
Wirksamkeit: Ein Auffrischung im Erwachsenenalter ist nicht vorgesehen.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Reizbarkeit, Appetitverlust, Diarrhö, Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber
Bei Mädchen beziehungsweise Erwachsenen:
Grippe (Influenza): kann bei älteren Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem lebensbedrohlich sein.
Wer und wann: Chronisch Kranke, Schwangere, Personen ab 60 Jahren und Menschen mit erhöhter Infektionsgefahr (zum Beispiel medizinisches Personal) sollten jährlich mit dem aktuellen Impfstoff geimpft werden.
Wirksamkeit: Da die Viren der echten Grippe Verwandlungskünstler sind, muss der Influenza-Impfstoff jedes Jahr aufs Neue angepasst werden. Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Rötung oder Schmerzen an der Injektionsstelle, erhöhte Temperatur, Muskelschmerzen, leichtes Unwohlsein
HPV (Humane Papillomaviren): können Gebärmutterhalskrebs auslösen.
Wer und wann: : Mädchen zwischen 12-17 Jahren benötigen 3 Impfdosen.
Wirksamkeit: Die Wirksamkeit der Impfung hängt davon ab, ob ein Mädchen bereits eine HPV-Infektion hat. Bei Mädchen, die bereits Geschlechtsverkehr hatten, ist sie weniger wirksam. Es ist derzeit unklar, ob der Impfschutz von Dauer ist oder ob irgendwann eine Auffrischimpfung nötig ist.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: leichte Rötungen, Schwellungen an der Einstichstelle, Schmerzen am Ort der Injektion, kurzzeitig geschwollene Lymphknoten, Hautausschläge und grippeähnliche Symptome
Die Pneumokokkenimpfung: gilt ebenfalls als empfohlene Impfung für Erwachsene ab 60 Jahre und bei Bedarf für Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Für bestimmte Risikogruppen:
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) wird von Zecken übertragen und kann zu Hirnhautentzündung führen.
Wer und wann: Empfohlen für alle, die in FSME Risikogebieten leben oder in diese reisen.
Wirksamkeit: In der Regel sind drei Impfungen notwendig, um den vollen Impfschutz zu erreichen. Eine Auffrischungsimpfung sollte alle 3 Jahre erfolgen.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Temperaturerhöhung, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Unwohlsein oder Magen-Darm-Beschwerde, Taubheitsgefühl und Kribbeln
Hepatitis A: führt zu Gelbsucht.
Wer und wann: Bei Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefährdung und für bestimmte Risikogruppen (z. B. häufiger Umgang mit Blutbestandteilen, Mitarbeiter in Fürsorgeeinrichtungen etc.), Reisende in entsprechende Risikogebiete.
Wirksamkeit: Die erste Hepatitis A-Impfung sollte etwa 14 Tage vor Reisebeginn erfolgen, wobei die Impfung auch kurz vor der Reise noch möglich ist. Für einen langfristigen Schutz muss die Impfung bei Erwachsenen und Kindern nach 6 bis 12 Monaten aufgefrischt werden; der Impfschutz hält dann in der Regel 30 Jahre.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen: Lokale milde Nebenwirkungen sind möglich, ansonsten wird der Impfstoff nahezu perfekt vertragen.
Welche Impfungen müssen gesetzlich Versicherte selbst bezahlen?
Gesetzlich Versicherte müssen in aller Regel selbst für Reiseimpfungen aufkommen. Wer nicht aus beruflichen Gründen ins Ausland reist (z.B. Urlaub macht), muss Impfungen z. B. gegen Cholera, Hepatitis A und B oder Typhus selbst bezahlen. Die gesetzlichen Krankenkassen sind nicht zur Kostenübernahme verpflichtet.
Schutzimpfungen als Prophylaxe für Auslandsreisen
Viele gefährliche Krankheiten lauern genau an den Orten, die als Traumziele gelten. Wer sich schützen will, sollte sich rechtzeitig vorbereiten. Das Auswärtige Amt hat eine Liste für Impfungen vor einer Reise zusammengestellt.
Schutzimpfungen für Thailand: Weitestgehend gesunde Urlauber sollten den Impfschutz für Hepatitis A, Masern und Tetanus vorweisen. Risikogruppen sollten sich auch gegen Hepatitis B, Typhus, Japanische Enzephalitis, Pneumokokken und Tollwut impfen lassen.
Schutzimpfungen für Südafrika: Bei einem Direktflug aus Europa ist keine Impfung vorgeschrieben. Ratsam ist jedoch eine Gelbfieberimpfung und Schutz vor Malaria.
Schutzimpfungen für Bali: Sollten Sie einen längeren Aufenthalt planen oder einer Risikogruppe angehören, lassen Sie sich gegen Hepatitis B, Japanische Enzephalitis, Tollwut und Typhus impfen.
Schutzimpfungen für Indien: Bei einem Direktflug aus Europa sind keine Impfungen vorgeschrieben. Empfehlungen werden allerdings für Hepatitis A und B, Typhus und Tollwut, Zika-Virus, Malaria und Dengue-Fieber ausgesprochen
Schutzimpfungen für Vietnam: Aufgrund des relativ geringen Hygienestandards ist es ratsam, den Impfschutz auszuweiten. Schützen Sie sich gegen Hepatitis A und B, Tollwut, Typhus, Japanische Encephalitis und Cholera.
Schutzimpfungen für Australien: Für Australien gelten keine gesonderten Empfehlungen. Man sollte die Standard-Impfungen gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis) und Kinderlähmung (Poliomyelitis) haben.
Impfungen - Was übernimmt die DFV?
Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz übernimmt, unabhängig von den Impfempfehlungen der STIKO, Schutzimpfungen gegen Tollwut, Hepatitis und FSME sowie Schutzimpfungen als Prophylaxe für Auslandsreisen wie z.B. Malaria. Die Kostenübernahme geht über die Leistungen der getzlichen Krankenkasse hinaus und bietet Ihnen umfassende Vorsorgeleistungen, erweiterten Impfschutz und finanzielle Unterstützung bei schweren Erkrankungen.
Sind Impfungen heutzutage überflüssig?
Nein, denn die Krankheiten, vor denen sie schützen, würden immer wieder zurückkehren. Trotz unserer hochtechnisierten Gesellschaft mit guter Ernährung, guter Hygiene und modernster Medizin sind wir nicht vor Infektionen, geschützt. Es empfiehlt sich heutzutage immer noch, vor allem Kinder gegen Infektionskrankheiten impfen zu lassen!
Quellen
- Bundesgesundheitsministerium: www.bundesgesundheitsministerium.de (Abruf: 07.03.2022)
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.impfen-info.de (Abruf: 08.03.2022)
- Infektionsschutz: www.infektionsschutz.de (Abruf: 07.03.2022)
- Robert Koch Institut: www.rki.de (Abruf: 08.03.2022)