SOS: Erste Hilfe Tipps bei Magengeschwür
Wer an einem akuten Magengeschwür leidet, kann mit einer Änderung der Ernährungs- und Lebensweise manchmal schon eine Linderung der Beschwerden erreichen. Bei einem milden Krankheitsverlauf sind oft folgende Tipps hilfreich:
- Magenschonende Kost bevorzugen. Scharfe und fettreiche Nahrung meiden.
- Auf Kaffee, Alkohol und Nikotin verzichten.
- Kräutertee trinken. Gut geeignet sind unter anderem Fenchel-, Anis- und Kamillentee.
- Stress im Alltag reduzieren. Aktive Entspannungsmethoden wie Yoga, Autogenes Training oder Meditation praktizieren.
Treten allerdings Komplikationen ein, wie eine akute Blutung mit schwarz verfärbtem Stuhl oder blutigem Erbrechen, oder kommt es zu einem Durchbruch des Magens, muss schnellstmöglich ein Arzt informiert werden. Diese Situationen können lebensbedrohlich sein.
Was ist eine Magengeschwür?
Ein Magengeschwür ist ein Defekt in der Magenschleimhaut. Diese isolierende Schleimschicht kleidet das Innere des Magens aus und schützt ihn normalerweise vor der aggressiven Magensäure. Kommt es zu einer starken Schädigung der Magenwand, kann sich dort ein Geschwür (Ulkus) bilden. Meist entsteht ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi) durch ein Zuviel an Magensäure. Häufiger Auslöser ist auch das Bakterium Helicobacter pylori. Der Erreger kann sich im sauren Milieu des Magens vermehren und die Magenschleimhaut besiedeln. Ebenso können andere Faktoren die Bildung eines Ulkus begünstigen. Frauen und Männer sind in der Regel gleich häufig betroffen.
Magengeschwür – Ursache
Für die Bildung eines Magengeschwürs können unterschiedliche Ursachen verantwortlich sein. Auch bestimmte Lebenssituationen begünstigen bei einigen Patienten die Entstehung der Krankheit. Zu den Auslösern eines Ulcus ventriculi zählen:
- Besiedelung mit Helicobacter pylori: Bei drei Viertel aller Patienten mit einem Magengeschwür lässt sich das Bakterium in der Magenschleimhaut nachweisen, bei Patienten mit einem Zwölffingerdarmgeschwür sind es sogar 99 Prozent. Aber auch bei der Hälfte aller gesunden Menschen siedelt das Bakterium in der Magen- beziehungsweise Darmschleimhaut. Zur Ausbildung eines Geschwürs müssen demnach noch andere Faktoren hinzukommen. Dazu zählt unter anderem die Einnahme bestimmter Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID) beziehungsweise nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Diclofenac. Die Kombination von Kortison mit nichtsteroidalen Antiphlogistika gilt als besonders ungünstig. Auch scharf gewürztes Essen kann bei einigen Menschen die Schleimhaut reizen. Zudem sorgen Rauchen, Alkohol- und Kaffeekonsum dafür, dass sich die Magensäureproduktion erhöht und somit ebenfalls das Risiko für ein Magengeschwür steigt. Hat sich der Krankheitserreger Helicobacter Pylori bei einem Menschen eingenistet, kann dies im Zusammenspiel mit den genannten Medikamenten oder einer ungünstigen Lebens- und Ernährungsweise die Magenschleimhaut so stark reizen, dass sie sich entzündet und eine Gastritis entsteht. Wird diese nicht behandelt, kann sich mit der Zeit daraus ein Magen- oder Darmgeschwür entwickeln.
- Zu viel Magensäure: Befinden sich schützende Faktoren der Magenschleimhaut (Schleim und Säure neutralisierende Salze) nicht im Gleichgewicht mit der aggressiven Magensäure, begünstigt dies die Bildung eines Magengeschwürs. Dann kann Magensäure die Schleimhaut schädigen und sie entzündet sich. Es kommt zu einer Gastritis. Hält die Entzündung länger an (chronische Gastritis) oder kehrt sie immer wieder, kann sich ein Magengeschwür entwickeln.
- Psychische Ursachen: Anhaltender Stress kann die Bildung eines Magengeschwürs begünstigen. Der Körper produziert dann übermäßig viel Magensäure, während er gleichzeitig weniger schützenden Schleim herstellt. Als alleiniger Auslöser gelten dauernde psychische Belastungen jedoch nicht, denn es müssen noch andere Risikofaktoren dazukommen.
- Gestörte Magenbewegungen: Entleert sich der Magen mit einer Verzögerung und fließt parallel dazu vermehrt Gallensäure in den Magen zurück, kann dies die Entstehung eines Magengeschwürs fördern. Auch Menschen, die eine geringere Menge des spezifischen Eiweißes produzieren, das die Magenschleimhaut repariert, neigen öfter zu einer Geschwürbildung.
- Genetische Veranlagung: Menschen, in deren Familien gehäuft Magengeschwüre auftreten, sind diesbezüglich genetisch vorbelastet. Genetische Faktoren können an der Bildung eines Ulkus beteiligt sein.
- Weitere Ursachen: Magengeschwüre können in seltenen Fällen auch durch Stoffwechselerkrankungen wie eine Überfunktion der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreodismus) oder eine Tumorerkrankung (Gastrinom, Zollinger-Ellison-Syndrom) verursacht werden. Weitere mögliche Auslöser sind zudem große Operationen, Unfälle oder Verbrennungen. Aufgrund der Stressreaktionen, die dadurch im Körper angestoßen werden, spricht man in diesen Fällen von einem sogenannten Stressulkus. Wer einmal an einem Magengeschwür gelitten hat, der bildet leichter ein neues aus. Anfälliger für Magengeschwüre sind außerdem Menschen ab dem 65. Lebensjahr und Personen mit der Blutgruppe O.
Magengeschwür – Symptome
Zu den häufigsten Magen-Darm-Erkrankungen zählen nach den Zwölffingerdarmgeschwüren die Magengeschwüre. Auch die Symptome ähneln sich:
- Bohrende Schmerzen im oberen Bauchraum, eventuell mit Ausstrahlung in den Rücken
- Druck- oder Völlegefühl
- Sodbrennen oder saures Aufstoßen
- Übelkeit und Erbrechen (teilweise auch Blut)
- Abneigung gegenüber bestimmten Lebensmitteln
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Blutarmut (Anämie) aufgrund eines blutenden Magengeschwürs
Bei einem Magengeschwür können die Schmerzen unabhängig von der Nahrungsaufnahme oder direkt nach dem Essen auftreten. Wer hingegen an einem Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) leidet, bemerkt häufig eine Besserung nach dem Essen. Nachts oder bei nüchternem Magen zeigt sich hier oft der sogenannte Nüchternschmerz.
Es kommt vor, dass ein Magengeschwür keine typischen Symptome verursacht. Man entdeckt es dann oft durch Zufall im Rahmen einer Untersuchung oder es wird erst erkannt, wenn es zu Komplikationen geführt hat. In seltenen Fällen löst Magenkrebs ähnliche Symptome aus wie ein Magengeschwür. Die richtige Diagnose ergibt sich dann nach einer Magenspiegelung mit Biopsie (Gewebeprobe).
Komplikationen bei einem Magengeschwür
Ein unbehandeltes Magengeschwür kann in tiefere Wandschichten des Magens vordringen und mitunter zu lebensgefährlichen Blutungen führen. Betroffene sollten umgehend den Arzt aufsuchen,
- wenn sich ihr Stuhl schwarz verfärbt
- wenn Blut erbrochen wird, das rot oder wie Kaffeesatz aussieht
- bei Schwächegefühl, Blässe und Kurzatmigkeit durch Anstrengung
Eher selten bricht ein Magengeschwür durch die Magenwand in die Bauchhöhle durch. Durch das Loch können dann angedaute Nahrung und Säure in die Bauchhöhle gelangen. Die Folge ist eine Bauchfellentzündung (Peritonitis). Es kommt zu massiven Schmerzen im gesamten Bauchraum sowie zu Fieber. Dieser Durchbruch des Magengeschwürs ist ein Notfall und erfordert rasche ärztliche Behandlung.
Magengeschwür – Diagnose
Bestehen ausgeprägte Magen-Darm-Beschwerden, wird der Hausarzt einen Patienten zum Gastroenterologen überweisen. Im Anschluss an die Anamnese (Gespräch über die Krankheitsgeschichte) erfolgt zunächst eine körperliche Untersuchung, bei der behutsam der Bauch abgetastet wird. Eventuell zeigt sich dabei bereits eine Abwehrspannung, durch hierbei auftretenen Schmerz. Weiterführende Kontrollen, wie eine Blutuntersuchung, folgen.
Leidet ein Patient an einem blutenden Magengeschwür, zeigt sich der kontinuierliche Blutverlust gegebenenfalls in einer Anämie (Blutarmut). Dann ist der Hämoglobin-Wert (Hb) im Blut herabgesetzt. Einige Blutwerte können zudem darauf hinweisen, ob im Körper eine Entzündung vorliegt. Dazu kann es kommen, wenn ein Magengeschwür die Magenwand durchbrochen hat. Mittels einer Ultraschalluntersuchung lassen sich weitere mögliche Ursachen für die Bauchschmerzen ausschließen, denn die Beschwerden können auch von anderen Bauchorganen wie der Leber oder der Gallenblase ausgehen.
Der genaue Zustand des Magens lässt sich jedoch am besten durch eine Magenspiegelung (Gastroskopie) beurteilen. Dazu wird ein kleines Endoskop vorsichtig über den Mund und die Speiseröhre in den Magen vorgeschoben. Eventuelle Veränderungen der Schleimhaut werden so sichtbar. Während dieser Untersuchung wird meist auch eine Gewebeprobe entnommen (Biopsie). Ihre Untersuchung gibt Aufschluss darüber, ob es sich bei verdächtigen Schleimhautveränderungen um ein Magengeschwür oder gar um Magenkrebs handelt. Zudem kann anhand der Probe nachgewiesen werden, ob sich das Bakterium Helicobacter pylori angesiedelt hat.
Die Besiedelung mit H. pylori kann auch über einen Atemtest festgestellt werden. Dazu trinkt der Patient eine spezielle Flüssigkeit mit markiertem 13C-Harnstoff. Ist das Bakterium im Magen vorhanden, kann man anschließend in der ausgeatmeten Luft mit 13C-markiertes Kohlendioxid identifizieren.
Magengeschwür – Behandlung
Die Therapie eines Magengeschwürs richtet sich nach dem Auslöser der Erkrankung. Zeigt sich der Verlauf der Krankheit eher mild, können schon Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten und der Lebensweise hilfreich sein. Dazu zählen beispielsweise:
- Bevorzugung magenschonender Kost.
- Verzicht auf magenreizende Substanzen, wie Kaffee, Alkohol und Nikotin.
- Trinken von magenberuhigenden Heilkräutertees, wie Anis, Kümmel, Fenchel oder Kamille.
- Heilerde einnehmen. Innerlich angewendet kann sie überschüssige Säure binden.
- Entspannungsmethoden erlernen und Stress meiden. Zur Ruhe kommen.
Lassen sich die Beschwerden dennoch nicht lindern, wird der Arzt gegebenenfalls Säureblocker verordnen. Diese sogenannten Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol reduzieren die Produktion der aggressiven Magensäure, so dass sich die Magenschleimhaut erholen kann. In der Regel erfolgt diese medikamentöse Behandlung über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen. Neben Protonenpumpenhemmern werden oft auch H2-Antihistaminika oder Antazida verordnet. Diese Mittel wirken ebenfalls säurereduzierend. Säureblocker erhalten Patienten auch häufig dann, wenn bestimmte Schmerzmittel das Geschwür ausgelöst haben und diese nicht einfach abgesetzt werden sollten. Die Arzneien können verhindern, dass sich das Magengeschwür weiterentwickelt.
Wird eine Infektion mit dem Erreger Helicobacter pylori als Ursache der Magenschleimhautentzündung nachgewiesen, kombiniert man meist zwei bis drei unterschiedliche Antibiotika (Amoxicillin, Clarythromycin, Metronidazol) mit einem Säureblocker. Die Therapie erstreckt sich über sieben bis zehn Tage. Mit einem speziellen Atemtest lässt sich etwa vier Wochen später überprüfen, ob das Bakterium aus dem Magen verschwunden ist. – Die Behandlung bei einer Infektion mit Helicobacter pylori wird auch als Helicobacter-pylori-Eradikationstherapie bezeichnet. Für mehr als 90 Prozent der Patienten verläuft die Therapie erfolgreich.
Bei Komplikationen, wie der Blutung eines Geschwürs, wird manchmal auch eine Magenspiegelung durchgeführt. Im Rahmen dieser Gastroskopie kann der Arzt einen speziellen Eiweiß-Klebstoff (Fibrinkleber) in die Wunde spritzen und so die Blutung stillen. Selten kommt es vor, dass man eine Blutung nicht stoppen kann oder dass es zu einem lebensbedrohlichen Magendurchbruch kommt. In diesen Fällen wird umgehend operiert.
Homöopathie bei Magengeschwür
Ein Magengeschwür kann verschiedene Ursachen haben. Daher sollte man den Auslöser der Erkrankung ärztlich abklären lassen. Gegen die typischen Beschwerden, unter anderem starke Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Übelkeit, können homöopathische Wirkstoffe hilfreich sein. Welches Mittel das richtige ist, hängt von der individuellen Diagnose und den Symptomen ab. Am besten lässt man sich von einem erfahrenen Homöopathen beraten. Diese Mittel werden zur Linderung der Symptome bei einem Magengeschwür häufig empfohlen (Auswahl):
- Asa foetida
- Lycopodium
- Robinia
- Nux vomica
- Ignatia
- Natrium sulfuricum
Akupunktur bei Magengeschwür
In der chinesischen Medizin geht man bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts von einer Störung der sogenannten Mitte aus. Dann ist das Qi, die Lebensenergie, geschwächt und entsprechend der Vorstellung der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) befinden sich Organe wie Leber, Milz und Magen im Ungleichgewicht. In der Akupunkturbehandlung werden daher Punkte dieser Organe auf den Leitbahnen genadelt, um so den gestörten Energiefluss wieder zu harmonisieren. Bevor ein Magengeschwür mit Akupunktur behandelt wird, sollte unbedingt die Ursache des Ulkus bekannt sein. Gerade bei milden Verläufen lässt sich bereits nach mehreren Akupunkturbehandlungen schon eine Besserung der Beschwerden erreichen.
Magengeschwür – Vorbeugung
Zur Vorbeugung eines Magengeschwürs kann man selbst einiges tun. Dies ist ganz besonders dann wichtig, wenn man schon einmal daran erkrankt ist. Hier einige hilfreiche Empfehlungen:
- Nahrungs- und Genussmittel meiden, die Schmerzen auslösen.
- Kaffee und Alkohol nur in Maßen genießen, da beides die Säureproduktion ankurbelt.
- Aufhören, zu rauchen.
- Besser mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen, als wenige große.
- Tragen bestimmte Medikamente zu den Beschwerden bei, sollte man mit dem Arzt besprechen, ob die Mittel ausgetauscht oder abgesetzt werden können. Manchmal ist es hilfreich, zusätzlich magenschützende Medikamente einzunehmen.
- Stress abzubauen ist sehr wichtig. Regelmäßiger Sport unterstützt dies. Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder Muskelrelaxation nach Jacobson sollten am besten in den Alltag integriert werden.
Magengeschwür – ICD-Code
Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So wird beispielsweise ein „Ulcus ventriculi“ (Magengeschwür) unter dem ICD-Code „K25.0“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.
Magengeschwür – Wie finde ich den richtigen Arzt?
Im Internet gibt es viele Anbieter von Arztportalen. Eines ist beispielsweise die Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit. Sie beinhaltet teilweise einen Patientenzufriedenheitsscore und verfügt in der Regel über aktuelle postalische Daten. Einzusehen ist sie unter www.arzt-auskunft.de. Auf der Suche nach einem Arzt, der sich mit der Behandlung einer Magengeschwürs (Ulcus ventriculi) auskennt und dessen Praxis in Wohnortnähe ist, kann man hier zielführend recherchieren.
Magengeschwür – Wie finde ich das richtige Krankenhaus?
Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung eines Magengeschwürs (Ulcus ventriculi) gut auskennt erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.de einige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Eine besonders umfassende Übersicht bietet die Seite www.kliniken.de. Hier sind aktuell 3.846 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelistet. Zusätzlich gibt es detaillierte Informationen zu Fachabteilungen der Kliniken sowie Qualitätsberichte.
Auf die Startseite von www.kliniken.de gehen: Unter dem Menüpunkt „Top-10“ kann man speziell nach Krankheiten und Diagnosen suchen. Für eine Erkrankung an einem Magengeschwür hier in der linken Spalte (unter „Krankheiten und Diagnosen nach ICD10“) den Suchbegriff „Magengeschwür“ eingeben. Dann zeigt sich im Feld darunter folgende Zeile „XI Krankheiten des Verdauungssystems“. Klickt man darauf, öffnet sich darunter ein weiteres Feld. Nun hierauf klicken: „K20-K31 Krankheiten des Ösophagus, des Magens und des Duodenums“. Eine Zeile darunter erscheint diese Anzeige „K25 Ulcus ventriculi/ Magengeschwür“. Dieses Feld anklicken und in der rechten Maske erscheinen die entsprechenden Krankenhäuser, sortiert nach dem Ranking ihrer Fallzahlen. Auf Platz 1 finden sich das Klinikum Nürnberg Nord, auf Platz 2 das Bethesda Krankenhaus Bergedorf in Hamburg und Platz 3 belegt das Universitätsklinikum Augsburg, usw.
Magengeschwür – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?
Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.
Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.
Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.
Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.
Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.
Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.
Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.
Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.
Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.
Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.
Magengeschwür – Was übernimmt die DFV?
Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.
Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.
Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Der DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.
FAQ zum Thema: Magengeschwür
Wann hat man Schmerzen bei einem Magengeschwür?
Zu den ersten Anzeichen eines Magengeschwürs zählen häufig Schmerzen im Oberbauch sowie Druck- und Völlegefühl. Die Symptome können direkt nach dem Essen auftreten, aber auch unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Einige Menschen haben gar keine Beschwerden. Dass sich ein Magengeschwür gebildet hat, wird dann meist erst im Rahmen einer Routineuntersuchungen bemerkt oder wenn andere Erkrankungen beziehungsweise Komplikationen auftreten.
Was kann man bei einem Magengeschwür essen?
Wer an einem Magengeschwür leidet, sollte nur Lebensmittel zu sich nehmen, die gut verträglich sind und keine Symptome hervorrufen. Dies ist individuell meist ganz unterschiedlich. Grundsätzlich gilt: Am besten das verzehren, was keine Beschwerden verursacht. Da scharfes und fettes Essen die Säureproduktion im Magen anregt, sollte man dies meiden. Kräutertees aus Anis, Fenchel, Kümmel oder Kamille hingegen beruhigen den Magen. Auf Nikotin, Kaffee und Alkohol möglichst ganz verzichten.
Wann muss ein Magengeschwür operiert werden?
Magengeschwüre operiert man nur in seltenen Fällen. Handelt es sich beispielsweise um ein sehr hartnäckiges Geschwür, kann es nötig sein, einen Teil des Magens zu entfernen. Meist durchtrennt man dabei auch den Nervus vagus (Vagotomie), denn so lässt sich die Magensäureproduktion reduzieren. Eine Operation ist auch dann nötig, wenn Komplikationen wie beispielsweise ein Magendurchbruch auftreten.
Welche Medikamente helfen bei einem Magengeschwür?
Ist eine Helicobacter-pylori-Infektion Ursache des Magengeschwürs, wird meist eine Kombination aus verschiedenen Antibiotika, wie Amoxicillin, Clarythromycin, Metronidazol, und einem Säureblocker verordnet. Kann das Bakterium Helicobacter pylori nicht nachgewiesen werden, gibt man dem Patienten in der Regel nur Säureblocker. Das sind meist Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol, aber auch H2-Antihistaminika oder Antazida sind möglich.
Wann ist ein Magengeschwür gefährlich?
In den meisten Fällen heilt ein akutes Magengeschwür innerhalb weniger Tage oder Wochen von alleine ab. Aber auch ernste Verläufe sind möglich. Ohne ärztliche Therapie kann dann ein Geschwür in die tieferen Wandschichten des Magens vordringen und manchmal lebensgefährliche Blutungen verursachen. In seltenen Fällen bildet sich auch ein Loch in der Magenwand. Dieser Magendurchbruch stellt ebenfalls eine lebensbedrohliche Komplikation dar. Der Mageninhalt kann dabei in die Bauchhöhle gelangen und eine gefährliche Entzündung (Peritonitis) verursachen. Stellt sich eine dieser Komplikationen ein, muss schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.
Quellen
- Herold, Gerd: Innere Medizin, Gerd Herold, Ausgabe 2019
- Kroesen, J. Anton; Klump, Bodo; Hoffmann, Jörg: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Handbuch für Klinik und Praxis, Thieme Verlag, 2. Auflage 2009
- Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen: Ratgeber Helicobacter pylori, www.gastro-liga.de (Abruf 16.05.2020)
- AWMF: S2k-Leitlinie Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit, Stand 2016: www. awmf.org (Abruf 15.05.2020)
- Die Techniker, www.tk.de (Abruf 15.05.2020)
- Fachverlag Gesundheit und Medizin, www.magen-darm-ratgeber.de (Abruf 15.05.2020)
- Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V.: www.daegfa.de (Abruf 17.05.2020)
- HalloVita Verlag: www.hallo-homoeopathie.de (Abruf 17.05.2020)
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