SOS: Erste Hilfe Tipps bei Magenschleimhautentzündung
Im Fall einer akuten Gastritis (Magenschleimhautentzündung) gilt es, jede weitere Reizung der Magenschleimhaut zu vermeiden. Folgende Maßnahmen können Betroffenen im Akutfall schnell helfen:
- Kamillentee, am besten auf nüchternen Magen trinken. Kamille wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.
- Auf Kaffee, Alkohol, Nikotin und scharf gewürzte Speisen verzichten.
- Haferschleim oder andere Schonkost essen. Nur leicht verdauliche und zurückhaltend gewürzte Speisen wählen.
- Bei starken Schmerzen, gegebenenfalls ein bis zwei Tage ganz auf Nahrung verzichten.
- Wärmflasche oder warmes Kirschkernkissen auf den Bauch legen.
- Rollkur mit Kamillentee: Zwei Tassen Kamillentee trinken. Danach zehn Minuten auf den Rücken legen. Anschließend auf die linke Körperseite drehen und zehn Minuten so verharren. Dann noch einmal zehn Minuten auf die rechte Seite legen. Abschließend auf den Bauch drehen und wiederum zehn Minuten so verbleiben. Nach dieser Rollkur sollte man noch eine halbe Stunde ruhig liegen. Am besten hilft die Prozedur, wenn man sie eine Woche lang täglich praktiziert.
- Entspannungsmethoden durchführen. Meditation oder Progressive Muskelentspannung helfen besonders dann, wenn die Gastritis durch Stress ausgelöst wird.
- Medikamente einnehmen, wenn nichts anderes hilft. Beispielsweise Antazida. Die Mittel neutralisieren die aggressive Magensäure. Oder sogenannte H2-Rezeptor-Blocker wie Cimetidin oder Ranitidin. Sie verringern die Produktion von Magensäure.
Was ist eine Magenschleimhautentzündung?
Im Magen wird die aufgenommene Nahrung durchmischt, zerkleinert und von Magensaft durchtränkt. So gelangen Verdauungsenzyme in den Nahrungsbrei, die Eiweiß aufspalten. Der Magensaft kommt aus den zahlreichen Drüsen in der Magenschleimhaut, die den Magen innen auskleidet. Spezielle Zellen produzieren einen zähflüssigen Schleim, der die Magenschleimhaut mit einem dünnen Film überzieht. So wird der Magen vor der aggressiven Magensäure geschützt. Unterschiedliche Faktoren können dazu führen, dass die Schutzschicht angegriffen oder zu viel Magensäure produziert wird. Dies kann zu einer Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) führen. Entsteht eine akute Gastritis, heilt sie oft recht bald wieder ab. Eine chronische Gastritis hingegen zeigt sich schleichend und ist von Dauer. Aber auch eine akute Gastritis kann einen chronischen Verlauf nehmen.
Welche Ursachen haben Magenschleimhautentzündungen?
Wird die schützende Schleimhaut des Magens angegriffen, kann eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) entstehen. Man unterscheidet eine akute Gastritis von einer chronischen Gastritis (Typen A, B und C).
Ursachen und Risikofaktoren einer akuten Gastritis:
- Hoher Alkoholkonsum.
- Starkes Rauchen.
- Übermäßiger Konsum von Kaffee oder scharfen Gewürzen.
- Häufige Einnahme von bestimmten Medikamenten. Unter anderem von Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac, Ibuprofen oder Rheumamedikamenten. Ebenso Wirkstoffe, die im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt werden. Auch Kortison, insbesondere in Kombination mit Schmerzmitteln.
- Starker psychischer Stress, Angst und Depression.
- Ausgeprägter körperlicher Stress. Beispielsweise aufgrund von Verletzungen, Unfällen, Operationen, Verbrennungen oder Kreislaufschock.
- Lebensmittelvergiftungen durch Bakterien wie Staphylokokken oder Salmonellen. Die Magenschleimhautentzündung kann in diesem Fall ansteckend sein. Da die Erreger mit dem Stuhl ausgeschieden werden, ist eine Infektion anderer Personen durch gemeinsame Toilettennutzung möglich.
- Reizungen durch mechanische Objekte, beispielsweise durch eine Magensonde oder andere Fremdkörper.
- Verätzungen durch aufgenommene Laugen oder Säuren.
- Exzessiver Leistungssport. Unter anderem kann es zum sogenannten „runners stomach“ kommen. Kohlenhydratreiche Ernährung führt dabei in Verbindung mit großer körperlicher Anstrengung zu einer Übersäuerung des Magens.
Ursache einer chronischen Typ-A-Gastritis:
Die Typ-A-Gastritis wird auch als autoimmune chronische Magenschleimhautentzündung bezeichnet. Dabei richtet sich das Abwehrsystem gegen den eigenen Körper. Diese Form der chronischen Magenschleimhautentzündung tritt eher selten auf: Antikörper greifen die körpereigenen Strukturen an. Dabei werden die Magensäure bildenden Belegzellen attackiert. In der Folge wird weniger Magensäure ausgeschüttet. Andere Antikörper bekämpfen den sogenannten Intrinsic Factor. Dieses Eiweiß ist für die Aufnahme von Vitamin B12 nötig und wird vom Magen gebildet. Durch den Angriff erleiden Betroffene einen Vitamin-B12-Mangel , welcher langfristig zu einer megaloblastären Anämie führt und darüber hinaus zu neurologischen Symptomen. Von der Gastritis Typ A sind in erster Linie Nordeuropäer betroffen. Die Erkrankung kann vererbt werden. Viele Patienten leiden zusätzlich noch an anderen Autoimmunerkrankungen wie Morbus Addison, Diabetes mellitus Typ 1 oder Hashimoto-Thyreoiditis.
Ursache einer chronischen Typ-B-Gastritis:
Die Gastritis Typ B (bakterielle Gastritis) ist die häufigste chronische Gastritisform. Meist wird sie durch das Bakterium Helicobacter pylori (H. pylori) verursacht. Diese chronische Form der Gastritis betrifft vor allem den Bereich zwischen Magenkörper und Magenausgang. Der Erreger kann über Speichel und Stuhl übertragen werden. In seltenen Fällen können verwandte Erreger (u.a. Helicobacter heilmannii) von Hunden oder Katzen auf den Menschen übertragen werden.
Ursache einer chronischen Typ-C-Gastritis:
Diese Form der chronischen Magenschleimhautentzündung kommt am zweithäufigsten vor. Sie wird durch eine chemische Reizung des Magens ausgelöst und auch als chemisch-toxische Gastritis bezeichnet. Dazu kann es kommen, wenn Betroffene beispielsweise über lange Zeit Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie ASS, Ibuprofen oder Diclofenac einnehmen. Zu einer chronischen Gastritis Typ C kann auch Gallenreflux führen. Das Zurückschwemmen der Galle in den Magen greift dann die Schleimhaut an.
Ursachen seltener Formen von chronischer Gastritis:
In seltenen Fällen können auch andere Ursachen eine chronische Gastritis hervorrufen. Zu solchen Sonderformen zählen beispielsweise die allergische Gastritis (Eosinophile Gastritis) oder die granulomatöse Gastritis. Sie kann im Rahmen entzündlicher Erkrankungen wie Morbus Crohn, Sarkoidose oder Tuberkulose auftreten.
Weitere Ursachen
Durch Helicobacter-pylori-Bakterien wird die Produktion von Magensäure beeinträchtigt. Diese kann zu einer Übersäuerung führen, die die Magenschleimhaut und die Magenwand schädigen kann. Eine Infektion führt jedoch nicht immer zu einer Entzündung: In Deutschland tragen schätzungsweise 40 von 100 Menschen Helicobacter-pylori-Bakterien in sich. Davon entwickeln nur etwa 4 bis 8 Personen eine Gastritis oder ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.
Es wird vermutet, dass die Ansteckung mit Bakterien der Art Helicobacter pylori häufig bereits in der Kindheit erfolgt und über engen Kontakt innerhalb der Familie geschieht.
Symptome einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
Die Symptome einer akuten und chronischen Gastritis sind in der Regel gleich. Allerdings treten die Beschwerden bei der akuten Magenschleimhautentzündung plötzlich auf, während Betroffene einer chronischen Verlaufsform lange Zeit nichts von der Erkrankung spüren oder nur leichte Symptome haben. Infolge einer Gastritis kann auch eine Magenblutung auftreten. Dann färbt sich der Stuhl schwarz (Teerstuhl) und es kommt vor, dass Betroffene Blut erbrechen. Gastritis kann ebenso zu Magengeschwüren führen.
Häufige Symptome einer Gastritis:
- Schmerzen im Oberbauch
- Völlegefühl
- Mangel an Appetit bis zu Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
- Sodbrennen
- Häufiges Aufstoßen
- Mundgeruch
Seltenere Symptome bei Gastritis:
- Blähungen
- Schnell eintretendes Sättigungsgefühl
- Fader Geschmack im Mund
- Durchfall
- Rückenschmerzen
Symptome bei einer Typ-A-Gastritis:
- Verdauungsbeschwerden, da weniger Magensäure produziert wird.
- Müdigkeit, Missempfindungen und Erschöpfung aufgrund von Blutarmut (sogenannte perniziöse Anämie). Sie entsteht aufgrund des Vitamin B12-Mangels
Häufige Symptome bei einer Typ-B-Gastritis:
- Meist zeigen sich unspezifische Symptome.
- Mundgeruch (manchmal)
- In einigen Fällen kommt es zusätzlich zu weiteren Erkrankungen wie: Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni), Magenkrebs (Magenkarzinom), MALT-Lymphom (Schleimhaut-assoziierter Krebs des Lymphgewebes)
Häufige Symptome bei einer Typ-C-Gastritis:
- Meist zeigen sich auch beim Typ C unspezifische Symptome. Sie können denen des Reizmagens ähneln.
- Häufig tritt Unwohlsein im Oberbauch auf.
Verlauf einer Magenschleimhautentzündung
Eine akute Magenschleimhautentzündung heilt meist ohne Behandlung innerhalb weniger Tage oder Wochen von alleine ab. Es kann aber auch zu ernsten Verläufen kommen. Beispielsweise zu einer sogenannten erosiven Gastritis. Tritt eine hämorrhagische Gastritis mit Blutungen auf, kann dies sogar lebensgefährlich werden. Es ist zudem möglich, dass sich Schleimhautentzündungen zu Magengeschwüren entwickeln.
An einer chronischen Gastritis leiden Betroffene meist mehrere Wochen. Die Erkrankung kann sich aber auch über mehrere Monate bis Jahre erstrecken. Aufgrund ständiger Reizungen der Magenschleimhaut steigt bei der chronischen Gastritis das Risiko, dass Zellen entarten und Magenkrebs entsteht. Um Krebs oder Krebsvorstufen rechtzeitig zu erkennen, sollten Betroffene daher regelmäßig, im Abstand von drei Jahren, eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durchführen lassen.
Magenschleimhautentzündung – Diagnose
Bei ausgeprägten Magen-Darm-Beschwerden wird der Hausarzt einen Patienten zum Gastroenterologen überweisen. Im Anschluss an die Anamnese (Gespräch über die Krankheitsgeschichte) erfolgt zunächst eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt den Bauch abhört und abtastet. Da sich eine Gastritis eindeutig nur durch eine Endoskopie feststellen lässt, wird der Arzt bei einer vermuteten Magenschleimhautentzündung diese Untersuchung durchführen. Dabei wird ein dünner Schlauch mit einer winzigen Kamera behutsam durch die Speiseröhre bis in den Magen vorgeschoben. Mögliche Veränderungen, wie Rötungen, Schwellungen oder Blutungen lassen sich so erkennen. – Im Rahmen dieser Kontrolle wird meist auch eine Gewebeprobe der Schleimhaut (Biopsie) entnommen. Der Pathologe kann anhand der Probe die Art der Entzündung bestimmen, zum Beispiel, ob es sich um eine Oberflächengastritis handelt oder ob bereits die Magendrüse geschädigt wurde (atrophische Gastritis). Die Biopsie ermöglicht zudem einen Urease-Schnelltest auf das Helicobacter pylori-Bakterium. Der Keim ist die häufigste Ursache für eine Entzündung der Magenschleimhaut. Helicobacter pylori ist ebenso mithilfe eines Atemtests identifizierbar oder durch den Nachweis von Antigenen in einer Stuhlprobe. Auch durch eine Blutuntersuchung kann man feststellen, ob jemand bereits eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori durchgemacht hat. Dann sind Antikörper gegen die Bakterien im Blut feststellbar.
Die selten auftretende chronische Gastritis Typ A kann man durch eine sogenannte Auto-Antikörper-Untersuchung diagnostizieren. Leidet ein Patient an chronischen Blutungen, kann bei der Blutanalyse gegebenenfalls eine mikrozytäre Anämie (Blutarmut mit verkleinerten roten Blutkörperchen) erkannt werden.
Wie lässt sich eine Gastritis behandeln?
Wer an einer Gastritis leidet, sollte auf Lebens- und Genussmittel verzichten, die die Schleimhaut des Magens reizen. Das sind unter anderem Kaffee, scharfe Gewürze, Alkohol und Nikotin. Bei sehr starken Beschwerden, kann es hilfreich sein, ein bis zwei Tage komplett auf das Essen zu verzichten. Empfohlen werden ansonsten in der Regel leicht verdauliche kleine Mahlzeiten, am besten Schonkost. Haferschleim tut gut, denn er schützt die Magenschleimhaut. Auch Teemischungen aus Kamille, Pfefferminze und Süßholz sind hilfreich. Kamillentee wirkt zudem antientzündlich. Bei Bauchschmerzen sorgen das Auflegen einer Wärmflasche oder eines Kirschkernkissens für Linderung.
Ist Stress Ursache für die Gastritis, helfen vielen Betroffenen gegen die Beschwerden regelmäßige Entspannungsübungen. Zum Beispiel Autogenes Training, Yoga, Meditation oder Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (PMR).
Kommt es aufgrund der Schleimhautschäden zu Blutungen, können diese oft bei einer Magenspiegelung gestoppt werden. Schwere Blutungen wie blutiges Erbrechen oder Teerstuhl (dunkel gefärbter Stuhl) sind meist ein Hinweis auf eine lebensbedrohliche Magenblutung. Sie muss umgehend ärztlich versorgt werden. Meist ist eine Operation nötig.
Medikamente bei Gastritis:
Führen Umstellungen in der Ernährung und Entspannungstechniken nicht zu einer Besserung, dann können gegebenenfalls Medikamente weiterhelfen. Das sind zum Beispiel:
- Antazida: Die Wirkstoffe sorgen für eine Neutralisierung der aggressiven Magensäure.
- H2-Rezeptor-Blocker: Mittel wie Cimetidin oder Ranitidin reduzieren die Produktion der Säure im Magen. Entzündete Schleimhaut wird vor weiteren Angriffen geschützt und kann sich erholen.
- Protonenpumpenhemmer: Die Mittel reduzieren auch die Produktion von Magensäure, sollten aber aufgrund ihrer Nebenwirkungen nur in Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit dem Arzt über längere Zeit eingenommen werden. Häufig werden Protonenpumpeninhibitoren (PPI) wie Omeprazol oder Pantoprazol verordnet.
- Antibiotika: Die Medikamente wirken gegen krankmachende Bakterien. Daher werden sie im Fall einer chronischen Gastritis vom Typ B häufig verordnet. Meist erfolgt eine Kombination aus zwei oder drei antibiotisch wirkenden Arzneien zusammen mit einem Protonenpumpenhemmer. Die Medikamente sollten etwa sieben Tage lang eingenommen werden, um Helicobacter pylori erfolgreich zu bekämpfen.
- Mittel gegen Krämpfe und Brechreiz: Der Arzt kann zudem krampflösende Medikamente (Spasmolytika) und auch solche gegen den Brechreiz (Antiemetika) verordnen.
- Vitamin B12: Injektionen mit Vitamin B12 erhalten Patienten, die an einer chronischen Typ-A-Gastritis leiden.
Behandlung ohne Medikamtent
Um die Heilung einer Magenschleimhaut zu unterstützen, ist es sinnvoll, potenzielle Auslöser zu vermeiden. Beispielsweise sollten Personen, die auf scharfes Essen oder Kaffee empfindlich reagieren, auf den Konsum vorübergehend verzichten oder zumindest reduzieren - dies trifft auch auf das Rauchen zu. Sollten nach der Einnahme von Schmerzmitteln Magenschmerzen auftreten, kann ein Wechsel zu einer anderen Medikamentengruppe Abhilfe schaffen.
Homöopathie bei Magenschleimhautentzündung
Eine Entzündung der Magenschleimhaut kann verschiedene Ursachen haben. Daher sollte man den Auslöser der Erkrankung ärztlich abklären lassen. Gegen die typischen Beschwerden der Gastritis, wie unter anderem Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Übelkeit, können homöopathische Wirkstoffe hilfreich sein. Welches Mittel das richtige ist, hängt von der individuellen Diagnose und den Symptomen ab. Am besten lässt man sich von einem erfahrenen Homöopathen beraten. Diese Mittel werden bei einer Magenschleimhautentzündung häufig empfohlen (Auswahl):
- Abies nigra
- Acidum sulfuricum
- Carbo vegetabilis
- China officinalis
- Lycopodium
- Magnesium sulfuricum
Akupunktur bei Magenschleimhautentzündung
Die chinesische Medizin vermutet bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts eine Störung der sogenannten Mitte. Dann ist das Qi, die Lebensenergie, geschwächt. Entsprechend der Vorstellung der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) befinden sich bei Magen-Darm-Erkrankungen Organe wie Leber, Milz und Magen im Ungleichgewicht. In der Akupunkturbehandlung werden daher Punkte dieser Organe auf den Leitbahnen genadelt, um so den gestörten Energiefluss wieder zu harmonisieren. Eine medikamentöse Behandlung der Gastritis kann wirkungsvoll durch Akupunktur ergänzt werden. Betroffene erfahren oft bereits nach wenigen Akupunktursitzungen eine Besserung ihrer Beschwerden.
Magenschleimhautentzündung – ICD-Code
Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So werden beispielsweise „Gastritis und Duodenitis“ unter den ICD-Code „K29.-“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.
Magenschleimhautentzündung – Wie finde ich den richtigen Arzt?
Im Internet gibt es viele Anbieter von Arztportalen. Eines ist beispielsweise die Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit. Sie beinhaltet teilweise einen Patientenzufriedenheitsscore und verfügt in der Regel über aktuelle postalische Daten. Einzusehen ist sie unter www.arzt-auskunft.de. Auf der Suche nach einem Arzt, der sich mit der Behandlung einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) auskennt und dessen Praxis in Wohnortnähe ist, kann man hier zielführend recherchieren.
Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?
Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.
Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.
Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.
Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.
Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.
Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.
Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.
Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.
Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.
Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.
Was übernimmt die DFV?
Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.
Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.
Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Der DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatienten im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.
FAQ - Häufige Fragen zum Thema Magenschleimhautentzündung
Wie wird man eine Gastritis wieder los?
Wer an einer akuten Gastritis leidet, kann meist durch einfache Anwendungen Linderung erfahren. Ein Tee aus Kamille, Pfefferminze und Süßholz reduziert oft schon die Beschwerden, ebenso eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf dem Bauch. Wichtig ist zudem, auf scharf gewürzte Speisen, Kaffee, Alkohol und Nikotin zu verzichten. Wird eine Magenschleimhautentzündung durch Stress ausgelöst, sollten Betroffene Entspannungstechniken praktizieren. Auch Medikamente können zur Besserung beitragen. So werden unter anderem häufig Antazida, zur Neutralisierung der Magensäure, verordnet. – Hinter den Beschwerden kann ebenso eine chronische Gastritis stecken. Auf jeden Fall sollte man die Ursache der Symptome ärztlich abklären lassen, denn die Erkrankung kann auch einen ernsten Verlauf nehmen.
Was kann man bei einer Magenschleimhautentzündung essen?
Wichtig ist es, die Schleimhaut nicht noch stärker zu reizen. Daher sollte man auf Lebensmittel wie Kaffee, scharfe Gewürze und Alkohol vorübergehend verzichten. Ebenso auf fettreiche Nahrung sowie Rohkost. Besonders magenschonend sind Haferschleim, Zwieback, Suppen, Kartoffelpüree und Reis. Wer aufgrund der Gastritis-Beschwerden keinen Appetit hat, sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten. Kamillentee ist gut, aber auch andere, den Magen beruhigende, Teemischungen werden empfohlen.
Welche Hausmittel helfen bei Gastritis?
Um die Beschwerden einer Gastritis zu lindern, hilft vielen schon das Auflegen einer Wärmflasche oder das Einkuscheln in eine wärmende Decke. Vorübergehend sollten Betroffene sich mit Schonkost ernähren. Haferschleim ist besonders vorteilhaft, da er die Magenschleimhaut schützt. Als Getränke eignen sich Tees und stilles Wasser. Häufig hilft auch Heilerde, da sie Magensäure bindet.
Wie lange dauert eine akute Gastritis?
Da jeder Patient eine andere körperliche Konstitution mitbringt, kann man das nicht genau sagen. Eine akute Magenschleimhautentzündung heilt meist rasch von selbst innerhalb weniger Tage oder Wochen. Vorausgesetzt man achtet auf eine magenschonende Ernährung und verzichtet auf die Schleimhaut reizende Genussmittel.
Warum bekommt man Gastritis?
Die Ursachen einer Gastritis sind unterschiedlich. Eine akute Magenschleimhautentzündung wird oft durch übermäßigen Konsum von Alkohol oder Kaffee ausgelöst. Aber auch starkes Rauchen und scharfe Gewürze erhöhen das Krankheitsrisiko. Zudem kann die häufige Einnahme bestimmter Schmerzmittel oder Rheumamedikamente die Schleimhaut im Magen reizen. Ebenso gilt Stress als Verursacher einer Gastritis. Auch eine chronische Verlaufsform der Erkrankung kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Zu den häufigsten chronischen Formen gehört die Gastritis vom Typ B. Meist wird sie durch Helicobacter-pylori-Bakterien verursacht. Patienten erhalten dann oft eine Kombination mehrerer Antibiotika und Protonenpumpenhemmer. Die Helicobacter-pylori-Infektion lässt sich damit in der Regel erfolgreich bekämpfen.Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.
Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.
Quellen
Herold, G. (2019): Innere Medizin, Gerd Herold, Ausgabe 2019.
Kroesen, J. Anton, Klump, B. & Hoffmann, J. (2009): Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Handbuch für Klinik und Praxis, Thieme Verlag, 2. Auflage.
Stein, J. & Dignass, A. (2001): Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Ätiopathogenetische und differentialdiagnostische Aspekte intestinaler Infektionskrankheiten (Gastroenterologie Update), Springer Verlag, 1. Auflage.
Fölsch, U.R., Junge, U. (1982): Gastritis. In: Medikamentöse Therapie in der Gastroenterologie. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. (Stand: 05.02.2024).
Henkel, J. (2022): Magenbeschwerden und Magen-Darm-Krankheiten, in: Magen-Darm Ratgeber. (Stand: 05.02.2024).