Corona Impfstoff: Wirkung und Sicherheit
Aktuell sind vor allem die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna in der EU zugelassen und werden von der ständigen Impfkommission empfohlen. Andere Impfstoffe wie von AstraZeneca oder Johnson & Johnson sind in der EU nicht mehr zugelassen oder werden von der STIKO nicht empfohlen.
Impfstoffe werden im Allgemeinen erst nach ausreichender Überprüfung auf den Markt gebracht. Die Überprüfung unterteilt sich in präklinische und klinische Phase, Zulassungsprüfung, Auflagen der Zulassungsbehörden und Marktzulassung sowie die Nachzulassungsbeobachtung. So auch bei Covid-19 -Impfstoffen. Die klinischen Studien zum Corona Impfstoff haben mehrere zehntausend Probanden eingeschlossen, die dabei stets unter intensiver medizinischer Beobachtung standen. Verträglichkeit, Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung wurden in drei Studienphasen überprüft.
Durch die Corona-Schutzimpfung kann das Risiko einer Infektion und Erkrankung und vor allem von schweren Verläufen stark reduziert werden. Studiendaten zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, an dem Virus zu erkranken, bei Geimpften zwischen 70 und 95 Prozent geringer war als bei nicht-geimpften Personen. Das bedeutet, dass eine gegen COVID-19 geimpfte Person nach Kontakt mit SARS-CoV-2 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken wird. Zudem geht das Robert Koch-Institut davon aus, dass das Risiko der Virus-Übertragung – abhängig von der jeweiligen Virusvariante- bei vollständig Geimpften ab dem 15. Tag nach der letzten Impfdosis geringer ist als bei frisch negativ Getesteten. Zudem verringert eine Impfung das Risiko, ein Long-COVID Syndrom zu entwickeln.
Die Wirkung der Corona-Impfungen lässt nach einigen Monaten teils deutlich nach. Wie stark, hängt unter anderem von Alter, Geschlecht und Impfstoff ab.
Biontech/ Pfizer
Seit dem 21.12.2020 ist der Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer für die Prävention von COVID-19 unter dem Namen COMIRNATY zugelassen. Bei dem Impfstoff handelt es sich um einen sogenannte mRNA-Impfstoff. Dabei wird dem Körper genetisches Material des Coronavirus verabreicht. Das menschliche Immunsystem reagiert darauf mit der Bildung von Antikörpern. Der Vorteil solcher genbasierten Impfstoffe liegt in der Geschwindigkeit der Produktion. Sie können schneller hergestellt werden als konventionelle Impfstoffe. Andererseits muss der genbasierte Impfstoff von Biontech/Pfizer bei einer Temperatur von minus 70 Grad gelagert werden, was die Auslieferung des Corona Impfstoffs sehr aufwändig macht. Nach dem Auftauen kann der Impfstoff bis zu fünf Tage im Kühlschrank lagern.
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer zeigte eine Wirksamkeit von 95 Prozent - gemessen sieben Tage nach der zweiten Dosis. Das bedeutet, dass unter den Probanden der geimpften Gruppe 95 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter den Placebo-Geimpften.
Sechs Monate nach Verabreichung der zweiten Impf-Dosis ist der Impfschutz deutlich reduziert, was eine Auffrischungsimpfung notwendig macht.
Moderna
Am 6. Januar 2021 erhielt der Corona-Impfstoff mRNA-1273 von Moderna die bedingte Zulassung für die EU. Beim Impfstoff des US-Unternehmens handelt es sich ebenso wie bei Biontech/Pfizer um einen mRNA-Impfstoff. Auch die Wirksamkeit der beiden Impfstoffe ist sehr ähnlich. Moderna erreicht nach aktueller Studienlage eine Wirksamkeit von etwa 93% – gemessen 14 Tage nach der zweiten Dosis.
Der Moderna-Impfstoff muss mit etwa minus 20 Grad Celsius, im Vergleich zum Biontech/Pfizer-Impfstoff, nicht ganz so kalt gelagert werden. Nach dem Auftauen ist er 30 Tage bei Kühlschranktemperatur und zwölf Stunden bei Raumtemperatur stabil.
Der Impfstoff weist sechs Monate nach Verabreichung der zweiten Impfdosis eine Wirksamkeit von 60 Prozent auf und hat damit die längste Wirkung unter den zugelassenen Impfstoffen. Eine Auffrischungsimpfung wird empfohlen.
Die Ständige Impfkommission, hat ihre Impf-Empfehlung im November 2021 geändert und empfiehlt für unter 30-jährige kein Moderna mehr, sondern nur noch den Impfstoff von Biontech. Auch Schwangere sollen sicherheitshalber kein Moderna mehr bekommen.
AstraZeneca
Am 29. Januar 2021 hat AZD1222 des britisch-schwedischen Unternehmens AstraZeneca als dritter Corona-Impfstoff eine Zulassung in der EU erhalten. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Vektorimpfstoff. Dieser basiert auf modifizierten Adenoviren, die bei Schimpansen Erkältungen auslösen, für den Menschen allerdings harmlos sind. Mittels Gentechnik wird diesem Erkältungsvirus ein kleiner Teil des Erbguts vom Coronavirus eingesetzt. Dieser Teil enthält die Bauanleitung für das Corona-Schlüsselprotein: das Spike-Protein. Wird der Impfstoff dann gespritzt, gelangen die Vektorviren, die die Bauanleitung des Coronavirusproteins in sich tragen, in die menschlichen Zellen. Diese beginnen daraufhin, das Spike-Protein selbst herzustellen. Sollte das Coronavirus irgendwann tatsächlich in den Körper gelangen, ist dieser vorbereitet und kann es bekämpfen.
Vektorimpfstoffe werden bereits gegen Dengue sowie Ebola eingesetzt. Der Vorteil liegt vor allem im günstigen Preis sowie in der schnellen Herstellung.
Zwischenzeitlich gab es im März 2021 aber auf Grund von Berichten über das Auftreten von Blutgerinnsel vor allem in den Hirnnerven einen kurzzeitigen Impfstopp. Zuletzt war der Impfstoff nur noch bei über 60-Jährigen eingesetzt worden. Seit März 2024 hat AstraZeneca allerdings die Marktzulassung in der EU aus kommerziellen Gründen zurückgenommen, da die Nachfrage deutlich zurückgegangen ist.
Johnson & Johnson
Im März 2021 erhielt der Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson die EU-Zulassung und soll Personen ab 18 Jahren verabreicht werden. Beim Impfstoff von Johnson & Johnson handelt es sich, wie auch bei AstraZeneca, um eine Vektorimpfung. Das Präparat hat zwar eine geringere Wirksamkeit (66 Prozent), kann allerdings leichter transportiert und aufbewahrt werden, denn es ist mindestens drei Monate lang bei zwei bis acht Grad Celsius haltbar.
Auch bei dem Impfstoff von Johnson & Johnson wurde ein Zusammenhang mit dem Auftreten von Sinusvenenthrombosen vermutet. Daher wurde nach eingehender Untersuchung der Impfstoff durch die STIKO nur für über 60-Jährige emfohlen. Jüngere Menschen konnten den Impfstoff, ebenso wie bei AstraZeneca, nach ärztlicher Risikoaufklärung nutzen. Unabhängig vom Alter sollten Personen, die den Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten haben, eine zusätzliche Impfstoffdosis eines mRNA-Impfstoffs ab vier Wochen nach der ersten Impfung zusätzlich erhalten. Der Impfstoff ist der in der EU zwar weiter zugelassen, wird aber nicht mehr von der STIKO empfohlen.
Nuvaxovid
Der Novavax-Impfstoff (Nuvaxovid) wurde im Dezember 2021 von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) in der EU zugelassen. Er ist ein proteinbasierter Impfstoff und stellt eine Alternative zu den mRNA- und Vektorimpfstoffen dar.
Nuvaxovid verwendet eine bewährte Impfstofftechnologie: Der Impfstoff enthält harmlos nachgebildete Spike-Proteine des SARS-CoV-2-Virus. Diese Proteine werden in Zellkulturen hergestellt und dem Impfstoff zugesetzt. Zusätzlich enthält er einen Wirkverstärker (Adjuvans), der die Immunantwort verstärkt. Nach der Impfung erkennt das Immunsystem die Spike-Proteine als fremd und bildet spezifische Antikörper und T-Zellen. Diese Immunantwort schützt den Körper bei einem späteren Kontakt mit dem echten Virus vor einer Infektion oder einem schweren Krankheitsverlauf. Nuvaxovid wird für Personen ab 18 Jahren empfohlen, insbesondere für jene, die skeptisch gegenüber mRNA-Impfstoffen sind oder diese nicht vertragen. Der Impfstoff eignet sich sowohl für die Grundimmunisierung als auch für Auffrischungsimpfungen. Die bewährte Protein-Technologie macht Novavax zu einer gut verträglichen und effektiven Option gegen COVID-19.
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Booster-Impfung gegen Corona
Da der Impfschutz nach einer zweimaligen Corona-Grundimmunisierung mit der Zeit nachlässt, empfiehlt die Ständige Impfkommission allen ab 18 Jahren eine dritte Impfung – die sogenannte Booster- oder auch Auffrischungsimpfung. In Deutschland hat grundsätzlich jeder Anspruch auf die Booster-Impfung. Diese erhält man in aller Regel frühestens ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung. Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate kann im Einzelfall oder, wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind, erwogen werden. Die Booster-Impfung erfolgt mit einem mRNA-Impfstoff. Für Personen unter 30 Jahren mit Biontech und für Personen über 30 Jahren auch mit Moderna.
Schützen die Impfstoffe auch vor Mutationen des Corona-Virus?
Über die Pandemiezeit haben sich verschiedene Virusvarianten entwickelt. Durch Mutationen haben sie ihre Eigenschaften verändert, sodass auch die Impfstoffe an die Virusvarianten angepasst werden mussten. So zeigen die angepassten Impfstoffe von Biontech und Moderna eine Wirksamkeit gegen die aktuell vorherrschende Omikron-Variante und verwandte Stämme. Daher empfiehlt die STIKO die Auffrischungsimpfung mit dem angepassten Impfstoff insbesondere für Personen ab 60 Jahren, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen.
Warum sollte man sich gegen Corona impfen lassen?
Die Corona Impfung trägt sowohl zum Schutz eines jeden Einzelnen bei und war auch essentiel zur Eindämmung der weltweiten Pandemie. Da das Virus sehr leicht übertragbar ist, breitet sich SARS-CoV-2 schnell aus, so dass Mitte Juni 2021 weltweit mehr als 170 Millionen Corona-Infizierte und mehr als 3 Millionen Todesfälle verzeichnet wurden. Allein in Deutschland sind bis Mitte Juni 2021 über 3,7 Millionen Menschen daran erkrankt und 89.390 Menschen an Corona gestorben.
Der Impfstoff kann das Infektions- und Erkrankungsrisiko um ein Vielfaches reduzieren. Außerdem wird das Risiko für schwere Krankheitsverläufe reduziert und eine Hospitalisierung sowie Todesfälle vermieden. Vor allem vulnerable Gruppen wie ältere und immungeschwächte Menschen werden durch die Impfung geschützt.
Die breit angesetzte Impfkampagne weltweit, hat dazu beigetragen, die Pandemie einzudämmen und hat ermöglich, Kontakt- und Reisebeschränkungen aufzuheben.
Wie wird der Corona Impfstoff verabreicht?
Bei den aktuell zugelassenen mRNA-Impfstoffen werden zwei Impfdosen zur Grundimmunisierung verabreicht. Beim Impfstoff von Biontech/Pfizer erhält der Patient im Abstand von drei bis sechs Wochen jeweils eine Dosis, bei Moderna beträgt der empfohlene Abstand rund vier bis sechs Wochen. Eine Auffrischung wird nach fünf bis sechs Monaten empfohlen. Eine weitere Immunisierung wird nur bestimmen Gruppem empfohlen wie Personen über 60 Jahren, Menschen mit relevanten Vorerkrankgen, medizinisches Personal oder Bewohner von Pflegeeinrichtungen.
Die Impfstoffe werden in der Regel in den Muskel des Oberarms injiziert. Die Geimpften sollen anschließend für etwa eine Viertelstunde nachbeobachtet werden.
Wer wird mit welchem Impfstoff geimpft?
Die Ständige Impfkommission empfiehlt, Personen unter 30 Jahren ausschließlich mit dem Impfstoff von Biontech zu impfen - sowohl bei der Grundimmunisierung als auch bei Auffrischimpfungen. Auch wenn zuvor ein anderer Impfstoff verwendet wurde, sollen weitere Impfungen mit Biontech erfolgen. Grund dafür sind aktuelle Meldeanalysen, die zeigen, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei Personen unter 30 Jahren nach der Impfung mit Moderna häufiger beobachtet wurden als nach der Impfung mit Biontech.
Für Personen ab 30 Jahren besteht nach der Impfung mit Moderna kein erhöhtes Risiko für eine Herzmuskelentzündung und Herzbeutelentzündung. Nach bisher vorliegenden Berichten ist der akute Verlauf von impfstoffbedingten Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen überwiegend mild.
Der Impfstoff Novavax darf ab 18 Jahren angewandt werden und stelt vor allem für Menschen, die den mRNA-Impfstoffen skeptisch gegenüber stehen eine Alternative. Novavax wird dabei sowohl zur Grundimmunisierung als auch für die Auffrischimpfung angewandt.
Corona-Impfung: Wer kann nicht geimpft werden?
Für gesunde Kinder unter 12 Jahren gibt es von der STIKO keine Empfehlung zur routinemäßigen Covid-19-Impfung. Eltern können nach einer Impfberatung allerdings eine Impfung erwägen. Kindern ab 6 Monaten wir bei relevanten Grunderkrankungen die Impfung mit einem angepassten Impfstoff empfohlen.
Insgesamt gilt laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, wie bei jeder anderen Impfung auch, sich nicht impfen lassen, wenn man akut krank ist und z. B. Fieber hat. Nach Abklingen der Krankheit kann die Impfung problemlos erfolgen. Da eine Schwangerschaft das Risiko für schwere Covid-19-Verläufe erhöht, empfiehlt die Stiko auch Schwangeren und Stillenden eine Corona-Impfung. Schwangere sollten aber erst ab dem zweiten Trimester geimpft werden. Falls die Erstimpfung schon vor der Schwangerschaft stattgefunden hat, sollte mit der zweiten Impfung ebenfalls bis zum Beginn des zweiten Trimesters gewartet werden.
Eine Allergie auf einen Bestandteil eines Impfstoffs, schließt die Impfung mit diesem Impfstoff ebenfalls aus. Allerdings können Personen, die gegen Bestandteile eines Impfstofftyps allergisch sind, laut RKI mit einem der anderen Impfstoffe versorgt werden.
Wo kann ich mich gegen Corona impfen lassen?
Seit April 2021 impfen niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte regulär in ihren Praxen.
Die Impfung erfolgte zuvor nur in Impfzentren, die die Bundesländer eingerichtet haben. Zudem gibt es mobile Impfteams, die stationäre Pflegeeinrichtungen versorgen. Aktuelle Informationen zu den Impfzentren sind bei den jeweiligen Landesregierungen zu finden.
Corona Impfung: Kosten
Unabhängig vom Versicherungsstatus steht die Impfung der Bevölkerung kostenlos zur Verfügung. Während der Pandemie erfolgte die Impfung in Impfzentren, hier kamen die Länder sowie die Krankenversicherungen für die Organisation der Zentren und der Bund für den Impfstoff auf. Aktuell findet die Verabreichung des Impfstoffs in Arztpraxen statt. Bei den Impfungen in Arztpraxen übernehmen wie üblich gesetzliche und private Krankenversicherungen die Kosten der ärztlichen Leistung.
Corona Impfstoff: Impfreaktionen und Nebenwirkungen
Impfstoffe gegen das Coronavirus sind gut wirksam und ihr Nutzen überwiegt bei weitem mögliche Risiken. Dennoch können wie bei jeder anderen Impfung auch, Impfreaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und halten wenige Tage an.
Das Paul-Ehrlich-Institut (deutsches Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel) überwacht auftretende Nebenwirkungen. Impfkomplikationen können dem PEI direkt über die Webseite mitgeteilt werden. Ärzte, Apotheker sowie die Unternehmen sind zur Meldung verpflichtet.
mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna
Die beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna werden hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit von der Ständigen Impfkommission (STIKO) als gleichwertig beurteilt. Zur Ermittlung der Häufigkeit von Impfreaktionen und Nebenwirkungen, die innerhalb von bis zu 14 Wochen nach der Impfung auftraten, wurden Geimpfte mit einer Placebo-geimpften Kontrollgruppe verglichen.
Die Auswertung zeigt, dass sich vorübergehende Impfreaktionen der Corona Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna wie folgt äußern können:
- Schmerzen an der Einstichstelle (Biontech/Pfizer: 83 %, Moderna: 88 %)
- Abgeschlagenheit (Biontech/Pfizer: 47 %, Moderna: 65 %)
- Kopfschmerzen (Biontech/Pfizer: 42 %, Moderna: 59 %)
- Fieber nach der ersten Impfdosis (Biontech/Pfizer: 4 %, Moderna: 0,8 %)
- Fieber der zweiten Impfdosis (Biontech/Pfizer: 16 %, Moderna: 15,5 %)
In den Zulassungsstudien beider mRNA-Impfstoffe wurden wenige vorübergehende Gesichtslähmungen beobachtet, deren Zusammenhang mit der Corona-Impfung nicht ausgeschlossen werden konnte. Schwere unerwünschte Ereignisse sowie lebensbedrohliche Ereignisse traten in der Impfstoff- und Placebogruppe gleich häufig auf. Weder in der Impf- noch in der Placebogruppe traten Todesfälle auf, die auf den Impfstoff oder die Kochsalzlösung (Placebo) zurückzuführen waren.
Seit Einführung der Impfung wurden in sehr seltenen Fällen allergische Sofortreaktionen sowie Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen berichtet. Diese Fälle traten hauptsächlich innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung, häufiger nach der 2. Impfstoffdosis (im Vergleich zur 1. Impfstoffdosis) und häufiger bei Personen unter 30 Jahren mit dem Impfstoff von Moderna auf. Entsprechend hat die STIKO ihre Empfehlungen dahingehend angepasst bei unter 30-Jährigen ausschließlich Biontech einzusetzen. Für Menschen ab 30 Jahren besteht nach der Impfung mit Moderna kein höheres Risiko für eine Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung als nach der Impfung mit Biontech.
Wer haftet bei Nebenwirkungen durch die Corona Impfung?
Kommt es zu Impfkomplikationen und ggf. zu einer Schädigung durch einen Impfstoff, kann je nach Fallgestaltung das pharmazeutischen Unternehmen haftbar gemacht werden. Haftungsregelungen können sich im Allgemeinen aus dem Arzneimittelrecht, dem Produkthaftungsgesetz sowie den allgemeinen Haftungsregelungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs ergeben. Wann genau jemand einen Antrag auf Versorgung nach dem Bundesversorgungsgesetz stellen kann, ist im Infektionsschutzgesetz geregelt. Das ist beispielsweise möglich, wenn eine von der zuständigen Landesbehörde öffentlich empfohlene Impfung gesundheitlichen Schaden am Geimpften zur Folge hatte.
Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt sich außerdem der Abschluss einer privaten Unfallversicherung. Im DFV-UnfallSchutz sind Impfschäden (unerwünschte, negative Folge einer Impfung) grundsätzlich versichert. Sie profitieren damit im Fall der Fälle u. a. von hohen Invaliditätsleistungen, einer Sofortleistung bis zu 20.000 €, Krankenhaustagegeld sowie weltweitem Schutz. Auch wenn die Impfrisiken der Corona Impfung gering sind, sind Sie so rundum geschützt. Der DFV-UnfallSchutz konnte mit der hervorragenden Note „SEHR GUT“ (1,3) bei Stiftung Warentest überzeugen und gehört damit zu den besten Unfallversicherungen Deutschlands.
Corona Impfstoff: FAQ
Kann man das Coronavirus trotz Impfschutz übertragen?
Ja, es ist möglich, das Coronavirus trotz Impfschutz zu übertragen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch trotz vollständiger Schutzimpfung mit einem PCR-Test positiv getestet wird, ist allerdings wesentlich geringer als bei einem ungeimpften Menschen. Aktuell kann nicht genau beziffert werden, in welchen Maß die Corona-Impfung die Virusübertragung weiter reduziert. Das Risiko einer Virusübertragung ist allerdings stark vermindert. Zudem ist die Virusausscheidung bei Personen, die trotz Impfung eine Infektion haben, kürzer als bei ungeimpften Personen mit Infektion.
Gibt es eine Impflicht?
Nein, es gibt aktuell keine Impflicht. Auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht wurde Ende 2022 aufgehoben. Ob man sich impfen lässt oder nicht, liegt im Ermessen eines jeden einzelnen. Die Impfung gegen das Coronavirus ist freiwillig.
Muss ich nach der Impfung noch eine Maske tragen?
Im Falle von Empfehlungen sowie bestehenden Einschränkungen zur Eindämmung der Virusübertragung gelten diese auch weiterhin für Menschen, die bereits geimpft sind.
Wie viele Menschen wurden bereits geimpft?
Bis zum 08.04.2023 wurden etwa 65 Millionen Menschen in Deutschland gegen Corona geimpft. Die Impfquote für die Gesamtbevölkerung (vollständiger Impfschutz) liegt bei 76 Prozent für die Grundimmunisierung.
Kann man sich den Impfstoff aussuchen?
Da keine Impfstoffknappheit mehr besteht, kann sich jede Person mittlerweile aussuchen, welchen Impfstoff sie haben möchten. Allerdings sind nicht in allen Arztpraxen alle Impfstoffe vorrätig.
Was gilt für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren?
Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Impfung von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren. Die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer sind für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen.
Welche weiteren Impfstoffkandidaten gibt es?
Neben den in den Deutschland empfohlenen und zugelassenen Impfstoffen gibt es folgende Impfstoffe:
Vero: Wie das Unternehmen Sinopharm mitteilte, soll sein Impfstoff Vero einen annähernd 79-prozentigen Schutz bieten. Eine wissenschaftliche Veröffentlichung der Daten aus den Studien gibt es bislang nicht. Vero basiert ebenfalls auf einem Totimpfstoff, einem abgetöteten Coronavirus. Vor allem in Asien, Afrika und Südamerika wird Vero verwendet.
VLA2001: Der französisch-österreichische Biotech-Konzern Valenva entwickelt derzeit ebenfalls einen Totimpfstoff.
NDV-HXP-S: Der Impfstoff NDV-HXP-S der University of Texas und der New Yorker Icahn School of Medicine stellt eine robustere und günstigere Alternative gegenüber anderen Impfstoffen dar. Das Vakzin basiert auf einer besonderen Form des Spike-Proteins, mit dem das Coronavirus in den Körper vordringt. Es ist hitzebeständiger und robuster, was Produktion, Transport und Lagerung erleichtert. Studien zur Wirksamkeit sind noch am Laufen.
Sputnik V: Der Vektor-Impfstoff Sputnik V wurde im August 2020 als erster Corona-Impfstoff in Russland zugelassen. Als erstes Land in der EU hat Ungarn den Impfstoff zugelassen. Ein Zulassung für Europa besteht allerdings nicht.
Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.
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Quellen
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Haug, S., Schnell, R., Scharf, A., Altenbuchner, A., & Weber, K. (2021). Bereitschaft zur Impfung mit einem COVID 19-Vakzin Risikoeinschätzung, Impferfahrungen und Einstellung zu Behandlungsverfahren. Prävention Und Gesundheitsförderung, 17(4), 537. (Stand: 08.01.2024).
Holzgreve, H. (2021). COVID-19: Nobelpreiswürdiger Erfolg in der Impfstoff-Forschung. MMW-Fortschritte der Medizin, 163(2), 24-25. (Stand: 08.01.2024).
Klimek, L., Eckrich, J., Hagemann, J., Casper, I., & Huppertz, J. (2021). Allergische Reaktionen auf COVID-19-Impfstoffe–Evidenz und praxisorientiertes Vorgehen. Der Internist, 62(3), 326. (Stand: 08.01.2024).
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Vogel, P. U. (2020). COVID-19: Suche nach einem Impfstoff (p. 24). Springer Spektrum. (Stand: 08.01.2024).
Wichmann, O., Scholz, S., Waize, M., Schmid-Küpke, N., Hamouda, O., Wieler, L. H., & Schaade, L. (2021). Welche Impfquote ist notwendig, um COVID-19 zu kontrollieren? (Stand: 08.01.2024).