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Pflegegeld: Anspruch, Höhe und Beantragung der Leistungen

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Pflegegeld ist eine wertvolle finanzielle Unterstützung für Menschen mit Pflegebedarf, die zu Hause von Angehörigen versorgt werden. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wer Anspruch auf Pflegegeld hat, wie viel Geld je nach Pflegegrad zur Verfügung steht und welche Schritte notwendig sind, um diese Leistungen zu beantragen. Ob Pflegegrad 2 oder 5 – hier finden Sie alle wichtigen Informationen, um die Pflege in den eigenen vier Wänden bestmöglich zu organisieren.

Was ist Pflege­geld?

Pfle­ge­geld ist eine fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung für Men­schen, die auf­grund einer Krank­heit oder einer Be­hin­de­rung im All­tag auf Hil­fe an­ge­wie­sen sind und in die Pfle­ge­grade 2 bis 5 zu­ge­ord­net wer­den. Es wird von der Pfle­ge­ver­si­che­rung be­reit­ge­stellt und er­mög­licht es, die Pfle­ge in den ei­ge­nen vier Wän­den durch ver­trau­te Per­so­nen wie Fa­mi­li­en­mit­glie­der oder Freun­de zu or­ga­ni­sie­ren oder einen Platz im Pfle­ge­heim­ zu fi­nan­zie­ren. Lei­der rei­chen die Leis­tun­gen der Pfle­ge­kasse oft­mals nicht aus, um die tat­säch­li­chen Kos­ten für die Pfle­ge zu de­cken und den Le­bens­stan­dard der be­trof­fe­nen Per­son zu hal­ten.

De­fi­ni­tion und Ziel des Pfle­ge­gel­des

Pfle­ge­geld wird an Per­so­nen aus­ge­zahlt, die nach einer Be­gut­ach­tung durch den Me­di­zi­ni­schen Dienst der Kran­ken­ver­si­che­rung (MDK) oder an­de­re an­er­kann­te Gut­ach­ter als pfle­ge­be­dür­f­tig ein­ge­stuft wur­den. Die Höhe des Pfle­ge­gel­des rich­tet sich nach dem Grad der Pfle­ge­be­dür­f­tig­keit und ist da­zu be­stimmt, den Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen zu hel­fen, die Kos­ten für die nicht-pro­fes­sio­nel­le Pfle­ge zu de­cken. Im Ge­gen­satz zu pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­diens­ten, bei de­nen spe­zi­ell aus­ge­bil­de­tes Per­so­nal die Pfle­ge über­nimmt, bie­tet das Pfle­ge­geld den Vor­teil, dass die Pfle­ge­per­so­nen von den Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen selbst aus­ge­wählt wer­den kön­nen. Dies trägt oft da­zu bei, dass die Pfle­ge in einer ver­trau­te­ren und per­sön­li­che­ren At­mo­sphäre statt­fin­det.

Ab­gren­zung zu Pfle­ge­sach­leis­tun­gen

Pfle­ge­geld wird als Geld­leis­tung aus­ge­zahlt, so­dass die Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen mehr Frei­heit ha­ben, wie sie ihre Pfle­ge or­ga­ni­sie­ren. Pfle­ge­sach­leis­tun­gen hin­ge­gen um­fas­sen kon­kret­e Hil­fen von pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­diens­ten. Bei den Pfle­ge­sach­leis­tun­gen über­nimmt die Pfle­ge­kasse di­rekt die Kos­ten für die In­an­spruch­nah­me von pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­dienst­leis­tern. Die­se Diens­te um­fas­sen bei­spiels­wei­se die kör­per­li­che Pfle­ge, me­di­zi­ni­sche Be­hand­lungs­pfle­ge und Un­ter­stüt­zung bei der Haus­halts­führ­ung.

Die Wahl zwi­schen Pfle­ge­geld und Pfle­ge­sach­leis­tun­gen hängt von den in­di­vi­du­el­len Be­dür­f­nis­sen und Um­stän­den des Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen so­wie von der Ver­füg­bar­keit und der Be­reit­schaft von An­geh­öri­gen oder an­de­ren pri­va­ten Pfle­ge­per­so­nen ab. Vie­le ent­schei­den sich für eine Kom­bi­na­tion aus bei­dem, um eine um­fas­sen­de Ver­sor­gung si­cher­zu­stel­len. Die­se Mög­lich­keit, be­kannt als Kom­bi­na­tions­leis­tung, er­laubt es den Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen, fle­xi­bel zwi­schen den bei­den Ar­ten der Un­ter­stüt­zung zu wech­seln, ab­hän­gig von den wech­seln­den An­for­de­rung­en ihrer Pfle­ge­si­tu­a­tion.

Wer hat An­spruch auf Pfle­ge­geld?

Wenn Sie oder ein An­geh­öri­ger im All­tag Un­ter­stüt­zung be­nöti­gen, könn­te Pfle­ge­geld eine be­deu­ten­de Hil­fe sein. Hier er­fah­ren Sie, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen Sie An­spruch auf Pfle­ge­geld ha­ben, was die ver­schie­de­nen Pfle­ge­gra­de be­deu­ten und wie Sie den Pflegean­trag kor­rekt stel­len.

Vor­aus­set­zun­gen für den An­spruch

Pfle­ge­geld ist für Per­so­nen ver­füg­bar, die einen an­er­kann­ten Pfle­ge­grad ab 2 ha­ben und zu Hau­se ge­pflegt wer­den. Die Pfle­ge kann von nicht-pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­per­so­nen, wie An­geh­öri­gen oder Freun­den, durch­ge­führt wer­den. Es ist auch mög­lich, Kom­bi­na­tions­leis­tun­gen zu nut­zen, bei de­nen so­wohl pro­fes­sio­nel­le Pfle­ge­diens­te als auch Pfle­ge von pri­vat täti­gen Pfle­ge­per­so­nen in An­spruch ge­nom­men wer­den.

Die ver­schie­de­nen Pfle­ge­gra­de und deren Be­deu­tung

  • Pfle­ge­grad 1: Ge­rin­ge Be­ein­träch­ti­gun­gen der Selbst­stän­dig­keit, bei der Pfle­ge­be­dür­f­tige ge­le­gent­li­che Hil­fe bei der Kör­per­pfle­ge oder beim An­klei­den be­nöti­gen.
  • Pfle­ge­grad 2: Er­heb­li­che Be­ein­träch­ti­gun­gen der Selbst­stän­dig­keit, bei der Be­trof­fe­ne re­gel­mäßige Un­ter­stüt­zung bei all­täg­li­chen Auf­ga­ben und der Fort­be­we­gung auf­grund ver­min­der­ter kör­per­li­cher und ge­is­ti­ger Fähig­kei­ten be­nöti­gen.
  • Pfle­ge­grad 3: Schwere Be­ein­träch­ti­gun­gen der Selbst­stän­dig­keit, wie zum Bei­spiel durch schwe­re mo­to­ri­sche Be­ein­träch­ti­gun­gen oder De­menz.
  • Pfle­ge­grad 4: Schwe­rs­te Be­ein­träch­ti­gun­gen der Selbst­stän­dig­keit durch star­ke Ein­schrän­kun­gen der kog­ni­tiv­en und mo­to­ri­schen Fähig­kei­ten durch einen Schlag­an­fall. Die Un­ter­stüt­zung wird rund um die Uhr in vie­len Le­bens­be­rei­chen be­nöti­gt.
  • Pfle­ge­grad 5: Schwe­rs­te Be­ein­träch­ti­gun­gen der Selbst­stän­dig­keit mit um­fas­sen­der Pfle­ge, wie bei der Über­nah­me der ge­sam­ten Grund­pfle­ge und bei voll­ständi­ger Bett­läge­rig­keit.

Die Höhe des Pfle­ge­gel­des

Über­sicht über die ak­tu­el­len Pfle­ge­geld­be­träge je Pfle­ge­grad

  • Pfle­ge­grad 1: 0 Eu­ro mo­nat­lich
  • Pfle­ge­grad 2: 332 Eu­ro mo­nat­lich
  • Pfle­ge­grad 3: 573 Eu­ro mo­nat­lich
  • Pfle­ge­grad 4: 765 Eu­ro mo­nat­lich
  • Pfle­ge­grad 5: 947 Eu­ro mo­nat­lich

(Daten aus 2024)

Wie viel Geld be­kommt man als Pfle­ge­geld? – Bei­spie­le zur Ver­an­schaul­i­chung

Die Höhe des Pfle­ge­gel­des rich­tet sich nach dem Pfle­ge­grad der pfle­ge­be­dür­f­ti­gen Per­son. Das Pfle­ge­geld wird an die­je­ni­gen ge­zahlt, die von An­geh­öri­gen, Freun­den oder eh­ren­amt­li­chen Pfle­ge­per­so­nen zu Hau­se ver­sorgt wer­den. Wir ha­ben hier eini­ge Bei­spie­le zur Ver­an­schaul­i­chung zu­sam­men­ge­stellt:

Bei­spiel Pfle­ge­grad 2: Eine Mut­ter hat Pfle­ge­grad 2 und wird von ihrem Sohn zu Hau­se be­treut. Sie er­hält mo­nat­lich 332 Eu­ro Pfle­ge­geld. Die­ses Geld nutzt sie, um Pfle­ge­hilfs­mit­tel wie spe­zi­el­le Bet­tein­la­gen zu kau­fen oder ihren Sohn hin und wie­der für sei­ne Pfle­ge­leis­tun­gen fi­nan­zi­ell zu un­ter­stüt­zen. Da­mit kann er z. B. Fahrt­kos­ten für Arzt­be­su­che de­cken.

Bei­spiel Pfle­ge­grad 3: Ein Mann wur­de in Pfle­ge­grad 3 ein­ge­stuft und wird von sei­ner Ehe­frau ge­pflegt. Er er­hält mo­nat­lich 573 Eu­ro Pfle­ge­geld. Die­se Un­ter­stüt­zung hilft da­bei, einen Teil der Be­treu­ungs­kos­ten zu de­cken, wie z. B. die An­schaf­fung von Hilfs­mit­teln wie einem Roll­stuhl und die Ent­las­tung sei­ner Frau durch ge­le­gent­li­che ex­ter­ne Pfle­ge­hil­fen.

Bei­spiel Pfle­ge­grad 4: Eine äl­te­re Da­me mit Pfle­ge­grad 4 wird haupt­säch­lich von ih­rer Toch­ter zu Hau­se be­treut, die sie bei all­täg­li­chen Auf­ga­ben wie der Kör­per­pfle­ge, der Ein­nah­me von Me­di­ka­men­ten und beim An­klei­den un­ter­stüt­zt. Die Da­me er­hält mo­nat­lich 765 Eu­ro Pfle­ge­geld, wel­ches da­zu ver­wen­det wird, um spe­zi­el­le Pfle­ge­hilfs­mit­tel wie ein Pfle­ge­bett zu fi­nan­zie­ren.

Bei­spiel Pfle­ge­grad 5: Eine Ehe­frau, die den höchs­ten Pfle­ge­grad 5 hat, be­kommt mo­nat­lich 947 Eu­ro Pfle­ge­geld. Ihr Mann und ein am­bu­lan­ter Pfle­ge­dienst tei­len sich die Pfle­ge. Das Pfle­ge­geld er­mög­licht es, so­wohl die re­gel­mäßige Un­ter­stüt­zung durch den Pfle­ge­dienst zu fi­nan­zie­ren als auch ihren Mann zu ent­las­ten, in­dem er sich ge­le­gent­lich eine Aus­zeit neh­men kann.

Die­se Bei­spie­le zei­gen, wie un­ter­schied­lich das Pfle­ge­geld ein­ge­setzt wer­den kann, je nach den in­di­vi­du­el­len Be­dür­f­nis­sen der Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen und ih­rer Pfle­ger. In den meis­ten Fäl­len reicht das Pfle­ge­geld der Pfle­ge­kassen al­lei­ne aber nicht aus, um die tat­säch­li­chen Kos­ten für die Pfle­ge zu de­cken.

Die Be­deu­tung der 'Pfle­ge­geld 2024' Er­höhung

Im Jahr 2024 wur­de das Pfle­ge­geld erst­mals seit meh­re­ren Jah­ren er­höht, was zu einer wich­ti­gen fi­nan­zi­el­len Ent­las­tung für Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge und ihre An­geh­öri­gen füh­ren soll. Die­se Er­höhung wur­de not­wen­dig, da die Kos­ten für Pfle­ge und Le­bens­un­ter­halt in den letz­ten Jah­ren ge­stie­gen sind, wäh­rend das Pfle­ge­geld lan­ge un­ver­än­dert blieb. Die An­pas­sung des Pfle­ge­gel­des soll da­zu bei­tra­gen, Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge bes­ser zu un­ter­stüt­zen und die stei­gen­den fi­nan­zi­el­len Be­las­tun­gen ab­zu­fed­ern.

Um­fang der Er­höhung

Die Pfle­ge­geld­be­träge wur­den ab 2024 in al­len Pfle­ge­gra­den an­ge­ho­ben. Die­se Er­höhung ori­en­tiert sich an den ge­stie­ge­nen Le­bens­hal­tungs­kos­ten und soll si­cher­stel­len, dass Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge und ihre pfle­gen­den An­geh­öri­gen fi­nan­zi­ell ent­las­tet wer­den. Für Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge im Pfle­ge­grad 2 be­deu­tet dies bei­spiels­wei­se eine Stei­ge­rung des mo­nat­li­chen Pfle­ge­gel­des von 332 Eu­ro auf einen höhe­ren Be­trag. Auch in den an­de­ren Pfle­ge­gra­den er­folg­te eine Er­höhung um et­wa 5 %.

Aus­wir­kun­gen auf pfle­gen­de An­geh­öri­ge

Vie­le Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge wer­den von Fa­mi­li­en­mit­glie­dern oder Be­kann­ten ge­pflegt, die oft oh­ne oder mit mi­ni­ma­ler Ver­güt­ung eine im­men­se Ver­ant­wor­tung über­neh­men. Die Er­höhung des Pfle­ge­gel­des 2024 ist ein Schritt, um die­se Ar­beit bes­ser zu ho­no­rie­ren. Es bie­tet pfle­gen­den An­geh­öri­gen eine drin­gend be­nöti­g­te fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung, um die Pfle­ge zu Hau­se zu si­chern.

Be­deu­tung für die häus­li­che Pfle­ge

Die Mehr­heit der Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen in Deutsch­land wird zu Hau­se be­treut, ent­we­der aus­schlie­ßlich durch An­geh­öri­ge oder in Kom­bi­na­tion mit am­bu­lan­ten Pfle­ge­diens­ten. Die Er­höhung des Pfle­ge­gel­des stärkt das Ziel, die häus­li­che Pfle­ge als be­vor­zug­te Ver­sor­gungs­form zu för­dern. Dies trägt zur Ent­las­tung des Ge­sund­heits­sys­tems bei und er­mög­licht vie­len Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen, län­ger in ih­rem ver­trau­ten Um­feld zu blei­ben.

Pfle­ge­geld be­an­tra­gen: Schritt für Schritt

Die Be­an­tra­gung von Pfle­ge­geld er­for­dert be­stimm­te Vor­be­rei­tun­gen und Schrit­te, die Sie be­ach­ten soll­ten, um den Pro­zess reib­ungs­los zu ge­stal­ten.

1. Er­for­der­li­che Un­ter­la­gen

Um Pfle­ge­geld zu be­an­tra­gen, be­nöti­gen Sie ver­schie­de­ne Do­ku­men­te, die den An­trag un­ter­ma­uern. Da­zu zäh­len:

  • Ärzt­li­ches At­test oder Pfle­ge­gut­ach­ten: Dies be­stätigt die Pfle­ge­be­dür­f­tig­keit und den Pfle­ge­grad. In der Re­gel wird der Me­di­zi­ni­sche Dienst der Kran­ken­kas­sen (MDK) zur Be­gut­ach­tung hin­zu­ge­zo­gen.
  • Pfle­ge­ver­si­che­rungs­num­mer: Die­se er­hal­ten Sie über die Pfle­ge­kasse.
  • Nach­weis über die häus­li­che Pfle­ge: Da Pfle­ge­geld für die häus­li­che Pfle­ge durch An­geh­öri­ge oder eh­ren­amt­li­che Pfle­ge­per­so­nen ge­zahlt wird, muss klar sein, dass kei­ne pro­fes­sio­nel­le Pfle­ge in An­spruch ge­nom­men wird.
  • Kon­to­an­ga­ben: Da­mit das Pfle­ge­geld auf das rich­ti­ge Kon­to über­wie­sen wird.

Es ist wich­tig, dass Sie die Be­ra­tungs­be­su­che nach­wei­sen, die ab Pfle­ge­grad 2 ver­pflich­tend sind. Die­se fin­den halb­jähr­lich (bei Pfle­ge­grad 2 und 3) oder vier­tel­jähr­lich (bei Pfle­ge­grad 4 und 5) statt, um die Pfle­ge­qua­li­tät si­cher­zu­stel­len.

2. Zu­stän­di­ge Be­hör­den

Die Pfle­ge­kasse Ih­rer Kran­ken­ver­si­che­rung ist die zen­tra­le An­lauf­stel­le für die Be­an­tra­gung des Pfle­ge­gel­des. Sie prüft den An­trag und ent­schei­det über die Höhe der Leis­tun­gen, ba­sie­rend auf dem fest­ge­stell­ten Pfle­ge­grad. Bei pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rung­en ist die pri­va­te Pfle­ge­ver­si­che­rung zu­stän­dig. Falls Un­klar­hei­ten auf­tre­ten, kön­nen Sie sich auch an den MDK oder den Pfle­ge­dienst Ih­rer Re­gion wen­den. Nach er­folg­rei­cher An­trag­stel­lung er­hal­ten Sie mo­nat­li­che Zah­lun­gen, die je nach Pfle­ge­grad in der Höhe va­ri­ie­ren.

Pfle­ge­sach­leis­tun­gen oder eine Kom­bi­na­tion aus Pfle­ge­geld und Pfle­ge­sach­leis­tun­gen sind eben­falls Op­ti­o­nen. Da­bei wird ein Teil des Pfle­ge­gel­des aus­ge­zahlt, wäh­rend der Rest über Pfle­ge­sach­leis­tun­gen ge­deck­t wird, z. B. für am­bu­lan­te Pfle­ge.

Kom­bi­na­tions­leis­tun­gen

Die Kom­bi­na­tions­leis­tung bie­tet eine fle­xi­ble Mög­lich­keit, Pfle­ge­geld und Pfle­ge­sach­leis­tun­gen mit­ei­nan­der zu kom­bi­nie­ren. Sie rich­tet sich an Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge, die so­wohl von An­geh­öri­gen als auch von pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­kräf­ten ver­sorgt wer­den.

Kom­bi­na­tions­leis­tun­gen ver­ste­hen: Pfle­ge­geld und Pfle­ge­sach­leis­tun­gen

Pfle­ge­geld und Pfle­ge­sach­leis­tun­gen sind die zwei we­sent­li­chen For­men der Un­ter­stüt­zung, die von der Pfle­ge­ver­si­che­rung an­ge­bo­ten wer­den. Wäh­rend das Pfle­ge­geld an Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge ge­zahlt wird, die zu Hau­se von An­geh­öri­gen oder an­de­ren eh­ren­amt­li­chen Pfle­ge­per­so­nen ver­sorgt wer­den, de­cken Pfle­ge­sach­leis­tun­gen die Kos­ten für pro­fes­sio­nel­le Pfle­ge­diens­te ab, die am­bu­lant oder teil­sta­ti­o­när ar­bei­ten.

Was sind Kom­bi­na­tions­leis­tun­gen?

Die Kom­bi­na­tions­leis­tung er­laubt es Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen, einen Teil der Pfle­ge­sach­leis­tun­gen zu nut­zen und gleich­zei­tig an­tei­lig Pfle­ge­geld zu er­hal­ten. Dies bie­tet mehr Fle­xi­bi­li­tät, da die pfle­ge­be­dür­f­ti­ge Per­son einen pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­dienst in An­spruch neh­men kann, wäh­rend ein Teil der Pfle­ge wei­ter­hin von An­geh­öri­gen ge­leis­tet wird.

Vor­aus­set­zun­gen für Kom­bi­na­tions­leis­tun­gen

Um eine Kom­bi­na­tions­leis­tung zu be­an­tra­gen, muss min­des­tens Pfle­ge­grad 2 vor­lie­gen. Die Kom­bi­na­tions­leis­tung wird ge­währt, wenn ein Teil der Pfle­ge­sach­leis­tun­gen in An­spruch ge­nom­men wird, je­doch nicht das vol­le Kon­tin­gent. Der An­teil des ver­blei­ben­den Pfle­ge­gel­des rich­tet sich nach dem un­ge­nut­z­ten Teil der Pfle­ge­sach­leis­tun­gen.

Lohnt sich eine Kom­bi­na­tions­leis­tung?

Eine Kom­bi­na­tions­leis­tung kann sich dann loh­nen, wenn pfle­gen­de An­geh­öri­ge Un­ter­stüt­zung durch einen Pfle­ge­dienst be­nöti­gen, aber nicht die ge­sam­te Pfle­ge ab­ge­ben möch­ten. So kann ein Teil der Pfle­ge pro­fes­sio­nel ab­ge­deck­t wer­den, wäh­rend An­geh­öri­ge die res­tli­che Pfle­ge über­neh­men und da­für an­tei­lig Pfle­ge­geld er­hal­ten. Be­son­ders in Fäl­len, in de­nen eine voll­stän­di­ge Ent­las­tung durch Pfle­ge­diens­te nicht not­wen­dig ist, bie­tet die­se Lös­ung fi­nan­zi­el­le und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Vor­tei­le.

Bei­spiel: Kom­bi­na­tions­leis­tung bei Pfle­ge­grad 3

Ne­hmen wir an, eine Per­son mit Pfle­ge­grad 3 nutzt 50 % der ihr zu­ste­hen­den Pfle­ge­sach­leis­tun­gen, al­so 716 Eu­ro von in­ge­samt 1.432 Eu­ro mo­nat­lich. Die res­tli­chen 50 % des Pfle­ge­gel­des wer­den ihr dann aus­ge­zahlt, was in die­sem Fall 286,50 Eu­ro be­trägt (50 % von 573 Eu­ro). Die­ses Mo­dell er­mög­licht eine be­darfs­ge­rech­te Auf­tei­lung der Pfle­ge zwi­schen pro­fes­sio­nel­len Diens­ten und An­geh­öri­gen.

An­trags­ver­fah­ren für Kom­bi­na­tions­leis­tung

Das An­trags­ver­fah­ren für Kom­bi­na­tions­leis­tun­gen er­folgt in der Re­gel über die Pfle­ge­kasse. Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge oder de­ren An­geh­öri­ge ge­ben an, wel­chen An­teil der Pfle­ge­sach­leis­tun­gen sie nut­zen möch­ten. Die­ser An­teil kann mo­nat­lich fle­xi­bel an­ge­passt wer­den. So­bald der An­trag bei der Pfle­ge­kasse ein­ge­reicht ist, wird der ent­spre­chen­de Be­trag aus­ge­zahlt und die Leis­tun­gen des Pfle­ge­diens­tes di­rekt mit der Pfle­ge­kasse ab­ge­rech­net.

Die Kom­bi­na­tions­leis­tung bie­tet eine fle­xi­ble und vor­teil­haf­te Lös­ung für vie­le pfle­ge­be­dür­f­ti­ge Men­schen und ihre An­geh­öri­gen, da sie die Mög­lich­keit gibt, Pfle­ge in­di­vi­du­ell und be­darfs­ge­recht zu or­ga­ni­sie­ren.

Um­wand­lungs­an­spruch

Der Um­wand­lungs­an­spruch er­mög­licht Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen eine fle­xi­ble Nut­zung ih­rer An­sprüche auf Pfle­ge­sach­leis­tun­gen. Durch die Um­wand­lung kön­nen Leis­tun­gen so an­ge­passt wer­den, dass sie den in­di­vi­du­el­len Be­dür­f­nis­sen der Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen und ih­rer An­geh­öri­gen bes­ser ent­spre­chen. Dies schafft neue Mög­lich­kei­ten, um Un­ter­stüt­zung op­ti­mal zu nut­zen und zu kom­bi­nie­ren.

Mög­lich­keit und Vor­tei­le der Um­wand­lung

Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge, die ih­re Pfle­ge­sach­leis­tun­gen nicht voll aus­sch­öp­fen, ha­ben die Mög­lich­keit, einen Teil die­ser Leis­tun­gen in nied­rig­schwel­li­ge Be­treu­ungs- und Ent­las­tungs­an­ge­bo­te um­zu­wan­deln. Kon­kret be­deu­tet dies, dass bis zu 40 % der un­ge­nut­z­ten Pfle­ge­sach­leis­tun­gen um­ge­wan­delt und für Dienst­leis­tun­gen wie All­tags­be­glei­tung, Un­ter­stüt­zung im Haus­halt oder Be­treu­ungs­an­ge­bo­te ver­wen­det wer­den kön­nen. Das bie­tet ins­be­son­de­re für pfle­gen­de An­geh­öri­ge Ent­las­tung, wenn sie Un­ter­stüt­zung in All­tags­auf­ga­ben be­nöti­gen, aber nicht den vol­len Um­fang pro­fes­sio­nel­ler Pfle­ge in An­spruch neh­men wol­len.

Was be­in­hal­tet der Um­wand­lungs­an­spruch?

Der Um­wand­lungs­an­spruch er­laubt es Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen, einen Teil ih­rer Sach­leis­tun­gen in den Ent­las­tungs­be­trag um­zu­wan­deln, der für zu­sätz­li­che Un­ter­stüt­zungs­diens­te ein­ge­setzt wer­den kann. Die­se um­fas­sen z. B. Hil­fe im Haus­halt, Be­glei­tung bei Arzt­be­su­chen oder Frei­zeit­ak­ti­vi­täten so­wie Be­treu­ung von Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen.

Auf die­se Wei­se wird die Fle­xi­bi­li­tät ge­stei­gert, wie die Pfle­ge fi­nan­ziert und or­ga­ni­sie­rt wer­den kann, ins­be­son­de­re wenn die pfle­gen­den An­geh­öri­gen oder Be­trof­fe­ne nicht die vol­len Sach­leis­tun­gen be­nöti­gen.

Vor­tei­le der Kom­bi­na­tion von Leis­tun­gen

Die Kom­bi­na­tion des Um­wand­lungs­an­spru­chs mit an­de­ren Pfle­ge­leis­tun­gen er­mög­licht eine be­darfs­ge­rech­te Ent­las­tung. Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge kön­nen ge­zielt je­ne Un­ter­stüt­zung nut­zen, die sie im All­tag be­nöti­gen, oh­ne auf die vol­len Pfle­ge­sach­leis­tun­gen an­ge­wie­sen zu sein. Dies re­du­ziert ei­ner­seits die fi­nan­zi­el­le Be­las­tung, da mehr Leis­tun­gen fle­xi­bel ge­nutzt wer­den kön­nen, und an­de­rer­seits die psy­chi­sche Be­las­tung der pfle­gen­den An­geh­öri­gen.

Zu­sät­zlich wird der An­spruch auf Ent­las­tungs­an­ge­bo­te er­höht, so­dass Fa­mi­li­en, die sich um Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge küm­mern, durch Haus­halts­hil­fen und All­tags­be­glei­ter zu­sätz­li­che Un­ter­stüt­zung er­hal­ten. Dies ver­bes­sert die Le­bens­qua­li­tät und er­mög­licht es pfle­ge­be­dür­f­ti­gen Men­schen, wei­ter­hin so selbst­stän­dig wie mög­lich zu le­ben.

Zu­sam­men­ge­fasst bie­tet der Um­wand­lungs­an­spruch fle­xi­ble und wert­vol­le Mög­lich­kei­ten, um die Be­treu­ung zu Hau­se bes­ser zu or­ga­ni­sie­ren und Ent­las­tung zu schaf­fen.

Steu­er­li­che As­pek­te des Pfle­ge­gel­des

Pfle­ge­geld bringt nicht nur fi­nan­zi­el­le Er­leich­te­rung, son­dern wirft auch wich­ti­ge steu­er­li­che Fra­gen auf. In die­sem Ka­pi­tel er­fah­ren Sie, ob Pfle­ge­geld steu­er­pflich­tig ist und er­hal­ten prak­ti­sche Steu­er­tipps für Emp­fänger die­ser Leis­tun­gen.

Ist Pfle­ge­geld steu­er­pflich­tig?

Nein, Pfle­ge­geld, das von der Pfle­ge­ver­si­che­rung ge­zahlt wird, ist in Deutsch­land steu­er­frei. Dies gilt so­wohl für das Pfle­ge­geld, das di­rekt an die pfle­ge­be­dür­f­ti­ge Per­son aus­ge­zahlt wird, als auch für Be­träge, die an pfle­gen­de An­geh­öri­ge wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Der Grund hier­für ist, dass das Pfle­ge­geld nicht als Ein­kom­men, son­dern als Un­ter­stüt­zung zur De­ckung der Pfle­ge­kos­ten an­ge­se­hen wird.

Steu­er­tipps für Emp­fänger von Pfle­ge­geld

Auch wenn das Pfle­ge­geld selbst steu­er­frei ist, gibt es den­noch ei­ni­ge steu­er­li­che As­pek­te, die Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge und de­ren An­geh­öri­ge be­ach­ten soll­ten:

  • Au­ßer­ge­wöhn­li­che Be­las­tun­gen: Aus­ga­ben für Pfle­ge kön­nen in vie­len Fäl­len als au­ßer­ge­wöhn­li­che Be­las­tun­gen in der Steu­er­er­klärung an­ge­ben wer­den. Da­zu zäh­len bei­spiels­wei­se Kos­ten für Pfle­ge­hilfs­mit­tel oder Um­bau­ma­ßnah­men im Wohn­raum, die nicht von der Pfle­ge­ver­si­che­rung über­nom­men wer­den.
  • Haus­halts­na­he Dienst­leis­tun­gen: Kos­ten für haus­halts­na­he Dienst­leis­tun­gen wie Es­sen auf Rädern oder Rei­ni­gungs­hil­fen kön­nen eben­falls steu­er­lich gel­tent ge­macht wer­den. Hier­bei kön­nen 20 % der Kos­ten di­rekt von der Steu­er­schuld ab­ge­zo­gen wer­den.
  • An­stel­lung von Pfle­ge­kräf­ten: Wenn Sie als Pfle­ge­be­dür­f­ti­ger eine Pfle­ge­kraft an­stel­len, kön­nen Sie die Lohn­kos­ten als Son­der­aus­ga­ben ab­set­zen. Es lohnt sich, dies­be­züg­lich mit einem Steu­er­be­ra­ter zu spre­chen, um al­le mög­li­chen Steu­er­vor­tei­le zu nut­zen.
  • Pausch­be­träge für Be­hin­der­te: Pfle­ge­be­dür­f­ti­ge mit einem an­er­kann­ten Grad der Be­hin­der­ung kön­nen einen Be­hin­der­ten-Pausch­be­trag in An­spruch neh­men. Die Höhe die­ses Pausch­be­trags hängt vom Grad der Be­hin­der­ung ab.

Pfle­ge­geld bei Ver­hin­de­rungs­pfle­ge und Kurz­zeit­pfle­ge

Wenn die re­gu­läre Pfle­ge­per­son durch Krank­heit oder Ur­laub ver­hin­dert ist, kommt die Ver­hin­de­rungs­pfle­ge zum Ein­satz. Dies un­ter­schei­det sich von der Kurz­zeit­pfle­ge, die eher eine vor­über­ge­hen­de Lösung bei aku­ten Pfle­ge­si­tu­a­ti­on­en dar­stellt. In die­sem Ka­pi­tel be­leuch­ten wir die Un­ter­schie­de zwi­schen bei­den und er­klären, wie Pfle­ge­geld in die­sen spe­zi­el­len Si­tu­a­ti­on­en wei­ter­hel­fen kann.

De­fi­ni­tion und Un­ter­schied zwi­schen Ver­hin­de­rungs­pfle­ge und Kurz­zeit­pfle­ge

Ver­hin­de­rungs­pfle­ge ist ge­dacht, um die Pfle­ge zu Hau­se fort­zu­set­zen, wenn die haupt­pfle­gen­de Per­son durch Ur­laub, Krank­heit oder an­de­re Grün­de vor­über­ge­hend aus­fällt. Sie kön­nen für die­se Zeit eine Er­satz­pfle­ge­per­son ein­stel­len, de­ren Kos­ten bis zu einem be­stimm­ten Be­trag von der Pfle­ge­kasse über­nom­men wer­den.

Kurz­zeit­pfle­ge hin­ge­gen wird ge­nutzt, wenn eine tem­po­räre, voll­sta­ti­o­näre Pfle­ge not­wen­dig ist, bei­spiels­wei­se nach einem Kran­ken­haus­auf­ent­halt, wenn eine Rück­kehr in die häus­li­che Um­ge­bung so­fort nicht mög­lich ist. Die­se Pfle­ge­form ist auf ma­xi­mal acht Wo­chen pro Jahr be­grenzt und dient der Über­brück­ung, bis die häus­li­che Pfle­ge wie­der­auf­ge­nom­men wer­den kann.

An­spruch auf Pfle­ge­geld in die­ser Zeit

Wäh­rend der In­an­spruch­nah­me von Ver­hin­de­rungs­pfle­ge wird das Pfle­ge­geld für bis zu sechs Wo­chen pro Jahr wei­ter­ge­zahlt. Dies er­mög­licht es den Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen, die zu­sätz­li­chen Kos­ten, die durch die Er­satz­pfle­ge ent­ste­hen kön­nten, teil­wei­se zu de­cken. Bei der Kurz­zeit­pfle­ge hin­ge­gen wird das Pfle­ge­geld für die Dau­er der Ma­ßnah­me teil­wei­se oder ganz aus­ge­setzt, ab­hän­gig von der Dau­er und den spe­zi­fi­schen Re­ge­lung­en der je­wei­li­gen Pfle­ge­kasse.

Wäh­rend der In­an­spruch­nah­me von Ver­hin­de­rungs­pfle­ge wird das Pfle­ge­geld tat­säch­lich wei­ter­ge­zahlt, al­ler­dings nur zur Häl­fte und ma­xi­mal für sechs Wo­chen pro Jahr. Ver­hin­de­rungs­pfle­ge wird ge­nutzt, wenn die re­gu­läre Pfle­ge­per­son, z. B. ein pfle­gen­der An­geh­öri­ger, zeit­wei­se ver­hin­dert ist, et­wa we­gen Ur­laub oder Krank­heit. Die­se Re­ge­lung er­mög­licht es, einen Teil der zu­sätz­li­chen Kos­ten, die durch die Er­satz­pfle­ge ent­ste­hen, aus­zu­glei­chen.

Bei der Kurz­zeit­pfle­ge hin­ge­gen wird das Pfle­ge­geld grund­sät­zlich für die Dau­er der Ma­ßnah­me aus­ge­setzt. Es gibt je­doch eine Aus­nah­me: Wenn die Kurz­zeit­pfle­ge für eine Über­gangs­zeit be­nöti­gt wird (z. B. nach einem Kran­ken­haus­auf­ent­halt), wird das Pfle­ge­geld zur Häl­fte für bis zu acht Wo­chen wei­ter­ge­zahlt. So­bald die Kurz­zeit­pfle­ge en­det, wird das vol­le Pfle­ge­geld wie­der aus­ge­zahlt.

Die­se Re­ge­lun­gen sind da­rauf aus­ge­legt, Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen und ih­ren Fa­mi­li­en die fi­nan­zi­el­le Pla­nung wäh­rend der Zei­ten von Ver­hin­de­rungs- und Kurz­zeit­pfle­ge zu er­leich­tern.

Bei­spie­le, wie Pfle­ge­geld in die­sen Zei­ten hilft

Ver­hin­de­rungs­pfle­ge: Neh­men wir an, die Haupt­pfle­ge­per­son eines Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen muss für drei Wo­chen ver­rei­sen. Das Pfle­ge­geld kann wei­ter­hin ge­nutzt wer­den, um eine Er­satz­pfle­ge­kraft zu fi­nan­zie­ren, was eine naht­lo­se Fort­set­zung der Pfle­ge si­cher­stellt. Dies kann emo­ti­o­nal be­ru­hi­gend sein, so­wohl für den Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen als auch für die re­gu­läre Pfle­ge­per­son, da die ge­wohn­te Pfle­ge­qua­li­tät auf­recht­er­hal­ten bleibt.

Kurz­zeit­pfle­ge: Bei einem plötz­li­chen ge­sund­heit­li­chen Rück­schlag, der einen Kran­ken­haus­auf­ent­halt er­for­der­lich macht, kann an­schlie­ßend eine Kurz­zeit­pfle­ge not­wen­dig wer­den. Auch wenn das Pfle­ge­geld wäh­rend die­ser Zeit re­du­ziert oder pau­sier­t wird, hilft die Vor­ab­pla­nung der Kurz­zeit­pfle­ge da­bei, die Über­brück­ung bis zur Rück­kehr in das häus­li­che Um­feld zu ma­na­gen.

Pfle­ge­geld und Ren­ten­be­zug

Das Zu­sam­men­spiel von Pfle­ge­geld und Ren­ten­be­zug wirft häu­fig Fra­gen be­züg­lich der fi­nan­zi­el­len Pla­nung und recht­li­chen Re­ge­lung­en auf. In die­sem Ka­pi­tel be­leuch­ten wir, wie Pfle­ge­geld die Ren­te be­ein­flusst und wel­che recht­li­chen Be­son­der­hei­ten da­bei zu be­ach­ten sind.

Wie be­ein­flusst das Pfle­ge­geld die Ren­te?

Pfle­ge­geld selbst hat kei­nen di­rek­ten Ein­fluss auf die Höhe der Ren­te, da es nicht als Ein­kom­men gilt und so­mit nicht ren­ten­ver­si­che­rungs­pflich­tig ist. Es wird von der Pfle­ge­ver­si­che­rung ge­zahlt und dient da­zu, die Pfle­ge zu Hau­se durch An­geh­öri­ge oder an­de­re nicht-pro­fes­sio­nel­le Pfle­ge­kräf­te zu er­mög­li­chen. Für Rent­ner be­deu­tet dies, dass sie das Pfle­ge­geld er­hal­ten kön­nen, oh­ne dass ihre Ren­te da­durch ge­kürzt wird.

Je­doch gibt es einen wich­ti­gen As­pekt für pfle­gen­de An­geh­öri­ge: Wenn die­se selbst noch nicht in Ren­te sind und kei­ne an­der­wei­ti­ge voll­zeit­ige Er­werbs­tä­ti­g­keit aus­üben, kön­nen sie un­ter be­stimm­ten Um­stän­den für ihre Pfle­ge­tä­ti­g­keit Bei­träge zur ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung er­hal­ten. Die Bei­trags­zah­lung er­folgt durch die Pfle­ge­kasse und rich­tet sich nach dem Pfle­ge­grad der be­treu­ten Per­son und dem Um­fang der Pfle­ge­tä­ti­g­keit.

Recht­li­che Be­son­der­hei­ten

Es gibt ei­ni­ge recht­li­che Be­son­der­hei­ten, die so­wohl Rent­ner als auch pfle­gen­de An­geh­öri­ge be­ach­ten soll­ten:

  • Bei­träge zur Ren­ten­ver­si­che­rung für pfle­gen­de An­geh­öri­ge: Pfle­gen­de An­geh­öri­ge, die einen er­heb­li­chen Teil ihrer Zeit der Pfle­ge wid­men und da­durch kein oder nur ein ge­rin­ges Ein­kom­men er­zie­len, kön­nen un­ter Um­stän­den ren­ten­ver­si­che­rungs­pflich­tig sein. Dies be­deu­tet, dass für sie Ren­ten­ver­si­che­rungs­bei­träge durch die Pfle­ge­kasse ge­zahlt wer­den, was später zu einem höhe­ren Ren­ten­an­spruch füh­ren kann.
  • An­rech­nung von Pfle­ge­zei­ten auf die Ren­ten­ver­si­che­rung: Pfle­ge­zei­ten kön­nen un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zung­en als Bei­trags­zei­ten in der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung an­ge­rech­net wer­den. Die­se An­rech­nung ver­bes­sert die Ren­ten­an­sprüche der pfle­gen­den An­geh­öri­gen.
  • Steu­er­li­che As­pek­te: Ob­wohl Pfle­ge­geld selbst steu­er­frei ist, kön­nen sich steu­er­li­che Pflich­ten aus der Be­schäf­ti­gung von Pfle­ge­kräf­ten oder aus an­de­ren Ein­kün­ften er­ge­ben. Es ist ra­tsam, sich steu­er­lich be­ra­ten zu las­sen, um al­le mög­li­chen Steu­er­vor­tei­le op­ti­mal zu nut­zen.

Pfle­ge­geld in be­son­de­ren Le­bens­la­gen

Pfle­ge­geld kann auch in be­son­de­ren Le­bens­la­gen wie Kran­ken­haus­auf­ent­hal­ten oder wäh­rend einer Re­ha­bi­li­ta­tion eine wich­ti­ge Rol­le spie­len. Hier be­trach­ten wir, wie Pfle­ge­geld in die­sen spe­zi­fi­schen Si­tu­a­ti­on­en ge­hand­habt wird und wel­che Be­son­der­hei­ten es gibt.

Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te und Pfle­ge­geld

Wäh­rend eines Kran­ken­haus­auf­ent­halts wird das Pfle­ge­geld in der Re­gel wei­ter­ge­zahlt, je­doch nur für eine be­grenz­te Zeit. Die­se Re­ge­lung soll si­cher­stel­len, dass die Pfle­ge zu Hau­se schnell wie­der­auf­ge­nom­men wer­den kann, so­bald der Kran­ken­haus­auf­ent­halt be­en­det ist. In der Pra­xis be­deu­tet dies, dass das Pfle­ge­geld bis zu vier Wo­chen wäh­rend eines Kran­ken­haus­auf­ent­halts wei­ter­ge­zahlt wird. Es ist wich­tig, den ge­nau­en Zeit­raum und die Be­din­gung­en bei der zu­stän­di­gen Pfle­ge­kasse zu er­fra­gen, da es Un­ter­schie­de ge­ben kann.

Pfle­ge­geld bei Re­ha oder häus­li­cher Kran­ken­pfle­ge

Ähn­lich wie bei Kran­ken­haus­auf­ent­hal­ten wird Pfle­ge­geld auch wäh­rend der Zeit einer me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­tion oder bei In­an­spruch­nah­me häus­li­cher Kran­ken­pfle­ge un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zung­en wei­ter­ge­zahlt. Die­se Re­ge­lung un­ter­stüt­zt den naht­lo­sen Über­gang zu­rück in die häus­li­che Pfle­ge nach Ab­schluss der Re­ha­bi­li­ta­tion. Wäh­rend der Re­ha wird das Pfle­ge­geld für eine be­grenz­te Zeit wei­ter­ge­zahlt, um die Kon­ti­nu­i­tät der häus­li­chen Pfle­ge zu ge­währ­leis­ten. Bei der häus­li­chen Kran­ken­pfle­ge bleibt die Un­ter­stüt­zung durch Pfle­ge­geld be­ste­hen, da die Pfle­ge wei­ter­hin im häus­li­chen Um­feld statt­fin­det.

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FAQ

Wer be­kommt die 125 € bei Pfle­ge­grad 1?

Per­so­nen mit Pfle­ge­grad 1 ha­ben An­spruch auf 125 Eu­ro pro Mo­nat, den so­ge­nan­nten Ent­las­tungs­be­trag. Die­ses Geld ist da­für ge­dacht, Un­ter­stüt­zung im All­tag zu be­zah­len, wie zum Bei­spiel für eine Haus­halts­hil­fe, Be­treu­ung oder Ta­ges­pfle­ge.

Um den Ent­las­tungs­be­trag zu be­kom­men, müs­sen die Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen erst die Hil­fen nut­zen (zum Bei­spiel eine Haus­halts­hil­fe be­auf­tra­gen) und dann die Rech­nung bei der Pfle­ge­kasse ein­rei­chen. Die Pfle­ge­kasse er­stat­tet dann das Geld. Der Be­trag wird al­so nicht di­rekt aus­ge­zahlt, son­dern nach­träg­lich zu­rück­ge­zahlt.

Das Geld kann nur für be­stimm­te Dienst­leis­tun­gen ver­wen­det wer­den, nicht für an­de­re Pfle­ge­kos­ten, die be­reits von der Pfle­ge­ver­si­che­rung über­nom­men wer­den.

Wem steht das Pfle­ge­geld zu?

Pfle­ge­geld steht Per­so­nen zu, die ge­mäß der Ein­schät­zung durch den Me­di­zi­ni­schen Dienst der Kran­ken­kas­sen (MDK) min­des­tens in Pfle­ge­grad 2 ein­ge­stuft sind und die Pfle­ge zu Hau­se durch An­geh­öri­ge, Freun­de oder an­de­re nicht pro­fes­sio­nel­le Pfle­ger or­ga­ni­sie­ren. Das Pfle­ge­geld ist da­bei eine fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung, die es den Pfle­ge­be­dür­f­ti­gen er­mög­licht, die Pfle­ge nach ih­ren in­di­vi­du­el­len Be­dür­f­nis­sen zu ge­stal­ten und die pfle­gen­den An­geh­öri­gen fi­nan­zi­ell zu ent­las­ten.

Wie wird das Pfle­ge­geld aus­ge­zahlt?

Das Pfle­ge­geld wird mo­nat­lich di­rekt auf das Kon­to der pfle­ge­be­dür­f­ti­gen Per­son über­wie­sen. Die Aus­zah­lung er­folgt durch die zu­stän­di­ge Pfle­ge­kasse, bei der der An­spruch auf Pfle­ge­geld an­ge­mel­det wur­de. Es ist wich­tig, dass der An­trag auf Pfle­ge­geld kor­rekt und voll­stän­dig ein­ge­reicht wird, um Ver­z­öge­rung­en oder Pro­ble­me bei der Aus­zah­lung zu ver­mei­den. Die Höhe des Pfle­ge­gel­des hängt vom fest­ge­stell­ten Pfle­ge­grad ab und steigt mit zu­neh­men­dem Un­ter­stüt­zungs­be­darf.

Quellen

Bundesministerium für Gesundheit. Pflegegeld. (Stand: 01.10.2024).

Pflegehelden (2023). Pflegegelderhöhung 2024. (Stand: 01.10.2024).

Pflegeportal. Pflegegeld und Pflegesachleistungen: Was ist der Unterschied? (Stand: 01.10.2024).

Pflege.de. Pflegesachleistungen: Anspruch, Höhe und Antrag. (Stand: 01.10.2024).

Pflege.de. Pflegegeld: Höhe und Anspruch. (Stand: 01.10.2024).

Pflege.de. Kombinationsleistung in der Pflege. (Stand: 01.10.2024).

Pflegewegweiser. Pflegegeld. (Stand: 01.10.2024).
 


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