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Winterreifen: wann Sie spätestens wechseln sollten?

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Wenn im Herbst die ersten nass-kalten Nächte auftreten, denken Autofahrer an den bevorstehenden Reifenwechsel. Ob die Winterreifen noch genug Profiltiefe haben, wann man spätestens gewechselt haben sollte und wie das nochmal mit der Winterreifenpflicht war - wir klären die wichtigsten Fragen zum Winterreifen-Wechsel.

Warum sollten Reifen gewechselt werden?

Be­reits wenn die Tem­pe­ra­tu­ren nachts auf unter 7°C fallen, ver­än­dert sich die Fahr­si­cher­heit er­heb­lich, denn Som­mer­rei­fen ver­här­ten ab dieser Gren­ze im­mens. Das führt zu ab­neh­men­der Haft­rei­bung der Räder. Bei 5°C kann sich zum Bei­spiel im Ver­gleich zu einer Außen­tem­pe­ra­tur von 20°C der Brems­weg bei einer Ge­schwin­dig­keit von 90 km/h um fünf Meter ver­län­gern.

Wo liegt der Unterschied zwischen Winter- und Sommerreifen?

Som­mer- und Win­ter­rei­fen un­ter­schei­den sich in Ma­te­ri­al­zu­sam­men­set­zung und Pro­fil. Win­ter­rei­fen sind wei­cher und haf­ten des­halb im Win­ter bes­ser auf kaltem As­phalt. Dafür sind sie im Som­mer wegen des höhe­ren Ab­rieb­s un­ge­eig­net, aber nicht ver­bo­ten.

Das Pro­fil des Win­ter­rei­fens be­sitzt La­mel­len – Pro­fil­ein­schnit­te, die auf Schnee und Eis bes­ser in den Un­ter­grund grei­fen – damit das Fahr­zeug nicht schlit­tert. Die ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ne Pro­fil­tie­fe be­trägt min­des­tens 1,6 Mil­li­me­ter, aber aus Si­cher­heits­grün­den wer­den drei bis vier Mil­li­me­ter emp­foh­len. Das lässt sich ein­fach prüfen, indem man eine 1-Euro-Münze in das Pro­fil steckt, und ist der gol­de­ne Rand noch sicht­bar, soll­ten die Räder ge­wech­selt wer­den.

Warum Sommerreifen im Winter nicht sicher sind?

Die Gum­mi­mi­schung des Som­mer­rei­fens ver­här­tet ab einer Tem­pe­ra­tur von we­niger als 7°C. Dadurch ver­liert die Lauf­flä­che er­heb­lich an Haf­tung, die Fahr­si­cher­heit in Kur­ven sowie bei glat­tem Stra­ßen­be­lag nehmen ab und der Brems­weg nimmt zu. Bei Schnee, Eis und Schnee­matsch er­höht sich die Ge­fahr zu­sätz­lich, weil das Auto sehr schnell ins Rut­schen gerät und für den Fah­rer un­kon­trol­lier­bar wird. Dadurch be­steht eine sehr hohe Un­fall­ge­fahr. Zudem fehlen dem Som­mer­rei­fen die La­mel­len, über die der Win­ter­rei­fen dem Fahr­zeug bei win­ter­li­chen Be­din­gun­gen viel bes­se­ren Halt auf rut­schi­gem Un­ter­grund gibt.

Was passiert, wenn ich mit Sommerreifen bei Schnee und Eis einen Unfall baue?

In der Re­gel wird ein Buß­geld in Höhe von 120 Euro und ein Punkt im Ver­kehrs­zen­tral­re­gis­ter fäl­lig. Die Kas­ko­ver­si­che­rung kann ihre Leis­tung wegen grober Fahr­läss­ig­keit kür­zen und die KfZ-Haft­pflicht­ver­si­che­rung zahlt zwar den Scha­den des Un­fall­op­fers, kann den Auto­fah­rer wegen fal­scher Be­rei­fung aber in Mit­haft­ung nehmen.

Wann sollten Reifen gewechselt werden?

Beim rich­tigen Zeit­punkt, ab dem man mit Win­ter­rei­fen un­ter­wegs sein sollte, wird häufig die O-Re­gel als Esel­brücke ge­nannt: „Von O bis O.“ Das be­deu­tet, dass man sich an den beiden O im Jah­res­ka­len­der – Ok­to­ber und Ostern – ori­en­tie­ren und von Ok­to­ber bis Ostern mit Win­ter­rei­fen fah­ren sollte. In dieser Pe­ri­o­de ist am häu­figs­ten mit wit­te­rungs­be­ding­ten Pro­ble­men wie dem ers­ten Schnee, ver­eis­ten Stra­ßen und Tem­pe­ra­tu­ren um den Ge­frier­punkt zu rech­nen, bei denen der Ein­satz von Win­ter­be­rei­fung von Vor­teil sein kann. 

Wie alt dürfen Reifen sein?

Das Alter eines Rei­fens spielt eine ent­schei­dende Rolle für die Fahr­sicher­heit. Auch wenn das Profil noch aus­rei­chend tief ist, ver­schlech­tert sich die Gum­mi­mi­schung eines Rei­fens mit der Zeit, da sie unter anderem durch UV-Licht und Tem­pe­ra­tur­ver­än­de­rungen altert. Diese Al­te­rung führt dazu, dass der Rei­fen an Elas­ti­zi­tät ver­liert, was zu einer schlech­te­ren Haf­tung auf der Straße und länge­ren Brems­we­gen führen kann.

Ge­ne­rell wird emp­foh­len, Rei­fen spä­tes­tens nach sechs bis acht Jah­ren zu wech­seln – un­ab­hän­gig davon, wie viel Rest­pro­fil vor­han­den ist. Das ge­naue Alter eines Rei­fens können Sie anhand der so­ge­nan­nten DOT-Nummer auf der Rei­fen­flan­ke ablesen. Diese gibt an, in wel­cher Woche und welchem Jahr der Rei­fen pro­du­ziert wurde. Zum Bei­spiel be­deu­tet die Zahl "2418", dass der Rei­fen in der 24. Woche des Jah­res 2018 her­ge­stellt wurde.

Be­son­ders wich­tig ist es, bei Win­ter­rei­fen das Alter im Blick zu be­hal­ten, da sie auf­grund ihrer wei­che­ren Gum­mi­mi­schung schnel­ler al­tern. Für eine maxi­ma­le Fahr­sicher­heit und um po­ten­zi­el­le Un­fäl­le zu ver­mei­den, soll­ten Sie daher re­gel­mäßig das Alter und den Zu­stand Ihrer Rei­fen über­prü­fen.

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Gibt es eine Winterreifenpflicht in Deutschland?

Nein, eine Win­ter­rei­fen­pflicht gibt es in Deutsch­land nicht, aber seit 2010 schreibt der Ge­setz­ge­ber M+S-Rei­fen bei win­ter­li­chen Stra­ßen­ver­hält­nis­sen vor. Das heißt, dass bei einem Ver­stoß bei Schnee, Eis- und Reif­glät­te sowie Schnee­matsch auf Grund dieser ge­setz­li­chen Re­ge­lung mit einer Stra­fe zu rechnen ist. Diese so­ge­nan­nten M+S-Rei­fen (Matsch und Schnee) müssen ab dem 1. Ja­nu­ar 2018 zu­sätz­lich ein Al­pi­ne-Symbol – ein drei­ge­zack­ter Berg mit einer Schnee­flo­cke – tragen, um als Win­ter­rei­fen zu gel­ten. Ganz­jah­res­rei­fen sind eben­falls zu­ge­las­sen und gel­ten als win­ter­taug­lich, solange sie das Al­pin-Symbol tragen.

Bei Nicht­be­ach­tung der neuen Vor­schrift von 2018 drohen Buß­gel­der bis zu 120 Euro und ein Punkt in Flens­burg. Zudem kann bei Ver­stö­ßen der Ver­si­che­rungs­schutz ge­fähr­det sein, was im Scha­dens­fall weit­rei­chen­de fi­nan­zi­el­le Kon­se­quen­zen haben kann. Ins­be­son­de­re in Re­gio­nen mit re­gel­mäßig harschen Win­ter­be­din­gun­gen ist das Fah­ren mit ge­eig­ne­ter Win­ter­be­rei­fung uner­läss­lich für die Si­cher­heit im Stra­ßen­ver­kehr.

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Was passiert, wenn Sie Ihre Winterreifen nicht rechtzeitig wechseln?

Die Stra­fen für das Fah­ren ohne Win­ter­rei­fen be­gin­nen bei 60 Euro und einem Punkt im Ver­kehrs­zen­tral­re­gis­ter in Flens­burg. Be­hin­dert man wegen der fal­schen Be­rei­fung den Ver­kehr, sind es be­reits 80 Euro und ein Punkt. Wenn das Fahr­ver­hal­ten zum Bei­spiel bei Neu­schnee sogar als Ge­fähr­dung des Stra­ßen­ver­kehrs ein­ge­stuft wird, be­trägt das Buß­geld 100 Euro und einen Punkt. Ver­ur­sacht man mit den fal­schen Rädern einen Un­fall, er­höht sich das Buß­geld auf 120 Euro und einen Punkt.

Re­ge­lun­gen rund um Win­ter­rei­fen in be­lieb­ten Ur­laubs­ge­bie­ten

Wer im Win­ter mit dem Auto in be­lieb­te Ur­laubs­re­gio­nen wie Ös­ter­reich, die Schweiz oder Ita­lien reist, sollte sich früh­zei­tig über die dor­ti­gen Win­ter­rei­fen­pflich­ten in­for­mie­ren. Die Re­geln va­ri­ie­ren je nach Land, und Ver­stö­ße können emp­find­li­che Stra­fen nach sich ziehen. Es lohnt sich, vor dem Ur­laub die lo­ka­len Re­ge­lun­gen zu prüfen, um böse Über­ra­schun­gen und hohe Buß­gel­der zu ver­mei­den.

In Ös­ter­reich gilt vom 1. No­vem­ber bis 15. April eine si­tua­tive Win­ter­rei­fen­pflicht. Das be­deu­tet, dass bei win­ter­li­chen Stra­ßen­ver­hält­nis­sen (Schnee, Matsch oder Eis) aus­schließ­lich Fahr­zeu­ge mit Win­ter­rei­fen oder Schnee­ket­ten ge­fah­ren wer­den dürfen. Die Win­ter­rei­fen müssen eine Pro­fil­tie­fe von min­des­tens 4 mm auf­wei­sen. Bei Ver­stö­ßen drohen hohe Buß­gel­der, die bei Ge­fähr­dung an­de­rer Ver­kehrs­teil­neh­mer sogar bis zu 5.000 Euro be­tra­gen können.

In der Schweiz gibt es keine ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ne Win­ter­rei­fen­pflicht. Den­noch wird drin­gend emp­foh­len, bei win­ter­li­chen Ver­hält­nis­sen auf Win­ter­rei­fen um­zu­stei­gen. Kommt es zu einem Un­fall mit Som­mer­rei­fen, können die Ver­si­che­run­gen die Haf­tung ein­schrän­ken, und Auto­fah­rer müssen im Ex­trem­fall mit Stra­fen rechnen.

In Ita­lien ist die Win­ter­rei­fen­pflicht re­gio­nal un­ter­schied­lich ge­re­gelt. In den meis­ten Nord­ita­lie­ner Re­gio­nen, ins­be­son­de­re in den Al­pen, be­steht zwi­schen dem 15. No­vem­ber und dem 15. April eine Pflicht, Win­ter­rei­fen oder Schnee­ket­ten bei win­ter­li­chen Ver­hält­nis­sen mit­zu­füh­ren oder zu nutzen. In Süd­ti­rol ist dies be­son­ders streng über­wacht.

Wer in Frank­reich un­ter­wegs ist, sollte die Re­geln in den Berg­re­gio­nen be­ach­ten. Seit No­vem­ber 2021 gilt in eini­gen Ge­bie­ten der Al­pen und Py­re­näen eine si­tua­tive Win­ter­rei­fen­pflicht, die mit Stra­ßen­schil­dern ge­kenn­zeich­net wird.

Tipps für eine si­che­re Fahrt im Win­ter

Win­ter­li­che Stra­ßen­ver­hält­nis­se er­for­dern be­son­de­re Vor­sicht und Vor­be­rei­tung, um si­cher ans Ziel zu kommen. Neben einem an­ge­pass­ten Fahr­stil ist es ent­schei­dend, das Auto gut auf die kalten Mo­na­te vor­zu­be­rei­ten und im Ernst­fall die rich­tige Aus­rüs­tung dabei zu haben.

Vor­be­rei­tung des Autos

Die all­täg­li­che Vor­be­rei­tung Ihres Autos auf den Win­ter ist sehr wich­tig für Ihre Si­cher­heit im Stra­ßen­ver­kehr. Hier sind einige Punkte, auf die Sie auf jeden Fall achten soll­ten, bevor Sie los­fah­ren:

  • Fahr­zeug von Schnee und Eis be­frei­en (Schei­ben, Schein­wer­fern, Rück­lich­tern, Spie­gel, Num­mern­schild und Dach)
  • funk­tio­nie­ren­de Schei­ben­wi­scher (Eis­res­te können die Wisch­blät­ter be­schä­di­gen)

Tipp: Wischer über Nacht hoch­klap­pen, damit sie nicht am Glas fest­frie­ren. Achten Sie darauf, dass die Schei­ben­wisch­an­la­ge mit aus­rei­chend Frost­schutz­mit­tel ge­füllt ist. Nur so bleiben die Düsen auch bei ex­tre­men Minus­gra­den funk­tions­fä­hig und Sie haben eine klare Sicht.

  • Gum­mi­dich­tun­gen re­gel­mäßig mit spe­zi­el­len Gum­mi­pfle­ge­mit­tel be­han­deln (schützt vor dem Ver­ei­sen der Türen)
  • Luft­druck der Rei­fen re­gel­mäßig kon­trol­lie­ren

Not­fall­aus­rüs­tung im Auto

Im Win­ter sollte jedes Auto mit einer gut aus­ge­stat­te­ten Not­fall­aus­rüs­tung ver­se­hen sein, um im Ernst­fall schnell und si­cher han­deln zu können. Neben den ge­setz­li­chen Vor­ga­ben wie Warn­dreieck, Ers­te-Hilfe-Kasten und Warn­wes­ten ist es sinn­voll, spe­zi­el­le Win­ter­aus­rüs­tung mit­zu­neh­men.

Ein Eis­krat­zer und ein Schnee­be­sen sind es­sen­zi­ell, um schnell für freie Sicht zu sorgen. Ebenso wich­tig sind Hand­schu­he, da Ar­bei­ten am Fahr­zeug in der Kälte ohne Schutz schnell un­an­ge­nehm wer­den können. Eine Decke im Auto sorgt dafür, dass Sie im Falle eines Staus oder einer Panne warm bleiben. In ab­ge­le­ge­nen oder stark ver­schnei­ten Ge­bie­ten sind Schnee­ket­ten emp­feh­lens­wert, ins­be­son­de­re in ber­gi­gen Re­gio­nen.

Zu­sätz­lich soll­ten Sie ein Start­hil­fe­ka­bel dabei­ha­ben, da kalte Tem­pe­ra­tu­ren die Bat­te­rie­leis­tung deut­lich re­du­zie­ren können. Eine Ta­schen­lam­pe und ein paar Re­ser­ve­bat­te­ri­en ge­hö­ren ebenso in jedes Auto, damit Sie auch bei Dun­kel­heit eine Panne be­wäl­ti­gen können. Für länge­re Fahr­ten auf win­ter­li­chen Stra­ßen kann es hilf­reich sein, einen Klapp­spa­ten dabei zu haben, um sich bei Schnee frei­zu­schau­feln.

Mit einer gut be­stück­ten Not­fall­aus­rüs­tung sind Sie im Win­ter op­ti­mal vor­be­rei­tet und können auch un­er­war­te­te Si­tu­a­tio­nen si­cher meis­tern.

An­pas­sung der Fahr­wei­se

Die rich­tige Fahr­wei­se ist im Win­ter es­sen­zi­ell, um Un­fäl­le zu ver­mei­den. Da die Stra­ßen oft glatt oder ver­schnei­t sind, ist es wich­tig, de­fen­siv und vor­aus­schau­end zu fah­ren. Pas­sen Sie Ihre Ge­schwin­dig­keit den Wit­te­rungs­be­din­gun­gen an: Auf glatten Stra­ßen soll­ten Sie das Tempo außer­dem er­heb­lich re­du­zie­ren, da der Brems­weg um ein Vie­lfaches länge­r sein kann als bei tro­cke­nen Stra­ßen­ver­hält­nis­sen.

Hal­ten Sie zudem mehr Ab­stand zum vor­aus­fah­ren­den Fahr­zeug. Im Win­ter soll­ten Sie den dop­pel­ten Si­cher­heits­ab­stand ein­hal­ten, um im Not­fall ge­nü­gend Re­ak­tions­zeit zu haben. Bremsen Sie früh­zei­tig und sanft, um ein Blo­ckie­ren der Räder zu ver­mei­den. Wenn mög­lich, nut­zen Sie das Mo­tor­bremsen, indem Sie früh­zei­tig her­un­ter­schal­ten. In Kur­ven soll­ten Sie eben­falls vor­sich­ti­ger und lang­sa­mer fah­ren, um das Ri­siko des Weg­rut­schens zu mi­ni­mie­ren.

Ver­mei­den Sie hek­ti­sche Lenk­be­we­gun­gen und be­schleu­ni­gen Sie gleich­mä­ßig. Be­son­ders auf Brü­cken, in Wald­schnei­sen oder auf schat­ti­gen Stra­ßen­ab­schnit­ten kann es be­son­ders glatt sein, da sich dort schnel­ler Eis bildet.

Mit einer an­ge­pass­ten Fahr­wei­se kommen Sie si­che­rer durch den Win­ter und mi­ni­mie­ren das Ri­siko von Un­fäl­len er­heb­lich.

Der Reifenwechsel

Wenn man den Wechsel der Räder selbst durchführt, benötigt man folgende Werkzeuge:

  • Wagenheber
  • Radkreuz
  • Drehmomentschlüssel
  • Drahtbürste oder Lappen
  • Kreide
  • Schraubendreher und gegebenenfalls einen Felgenschlüssel 
  • Handschuhe
  • Rostlöser

Ein Tipp: zur Vor­be­rei­tung des Rad­wech­sels bietet es sich an, den Luft­druck zu prüfen, damit man nach der Mon­ta­ge nicht mit halb­plat­ten Rei­fen zur Tank­stel­le fah­ren muss. Glei­ches gilt bei neuen Win­ter­rei­fen. Si­chern Sie das Fahr­zeug mit der Hand­brem­se und legen Sie zu­sätz­lich den ers­ten Gang ein oder stel­len Sie bei einem Au­to­ma­tik­ge­trie­be den Hebel auf „P“.

Be­ach­ten Sie fol­gen­de Schrit­te für einen rei­bungs­lo­sen Rei­fen­wech­sel:

  1. Ent­fer­nen Sie mit dem Schrau­ben­dre­her Rad­kappen und Na­ben­deck­el. Be­schrif­ten Sie die Rei­fen am Auto mit Kreide nach Achse und Seite: zum Bei­spiel mit „VL“ für „vorne links“ oder „HL“ für „hin­ten links“. So wissen Sie im Früh­jahr, welcher Rei­fen wo mon­tiert wird. Nun lösen Sie die Rad­mut­tern ganz leicht. Lassen sie sich nicht lösen, ver­wen­den Sie ein wenig Rost­lö­ser und lassen ihn ein­wir­ken.
  2. Sehen Sie in der Be­die­nungs­an­lei­tung Ihres Fahr­zeu­gs nach, wo sich die Auf­nah­me­punk­te für den Wa­gen­he­ber be­fin­den, da diese Punk­te stabil genug sind, um das Ge­wicht auf dem Wa­gen­he­ber zu halten. Es ist zu emp­feh­len, sich an diese Auf­nah­me­punk­te zu halten. An­der­en­falls kann das Auto vom Wa­gen­he­ber rut­schen und die Per­son bei der Mon­ta­ge ver­let­zen. Des­halb sollte auch der im Auto vor­han­de­ne Wa­gen­he­ber ge­nutzt werden.
  3. Nun heben Sie das Fahr­zeug mit dem Wa­gen­he­ber so­weit an, dass zwi­schen Bo­den und Rei­fen etwa ein bis zwei Zen­ti­me­ter Platz sind.
  4. Lösen Sie mit dem Rad­kreuz die Schrau­ben. Be­gin­nen Sie am bes­ten mit den ob­e­ren und nehmen Sie das Rad ab.
  5. Rei­ni­gen Sie die Auf­la­ge­flä­chen und Schrau­ben mit der Draht­brüs­te oder einem Lap­pen.
  6. Ne­hmen Sie das pas­sen­de Win­ter­rad für die je­wei­li­ge Seite und Achse. Sollte der Rei­fen nicht be­schrif­tet sein, weil er zum Bei­spiel neu ist, dann achten Sie auf die An­ga­be der Lauf­rich­tung. Diese steht auf der Flanke des Rei­fens. Mon­tiert man die Räder ent­ge­gen der Lauf­rich­tung, er­höht sich der Ab­rieb und das Fahr­ver­hal­ten ver­schlech­tert sich.
  7. Im An­schluss set­zen Sie das neue Rad auf die Na­ben und ziehen die Schrau­ben in mehreren Run­den kreuz­wei­se an, sonst ist der An­press­druck des Rades an die Nabe un­gleich­mä­ßig und es läuft un­rund.
  8. Mit dem Dreh­mo­ment­schlüs­sel stellt man si­cher, dass die Rad­mut­tern nicht zu fest und nicht zu locker an­ge­zo­gen sind. Das für Ihr Auto rich­tige An­zugs-Dreh­mo­ment gibt der Her­stel­ler vor und es muss am Dreh­mo­ment­schlüs­sel ein­ge­stellt wer­den. Denn zieht man die Rad­mut­tern zu stark an, kann das Ge­win­de be­schä­digt wer­den und die Mut­tern lösen sich. Zieht man die Mut­tern zu lose an, können sie sich eben­falls lösen. Spä­tes­tens 100 Ki­lo­me­ter nach dem Rei­fen­wech­sel soll­ten die Rad­mut­tern auf ihren Halt über­prüft und nach­ge­zo­gen wer­den. Nach diesen Schrit­ten wech­seln Sie ring­sum jedes wei­te­re Rad.

Für die La­ge­rung der Rei­fen ist zu be­ach­ten, dass der Gum­mi emp­find­lich ist gegen Fahr­zeug­flüs­sig­kei­ten wie Ben­zin, Fett und Öl. Zudem können Licht, Hitze und Kälte dem Ma­te­ri­al scha­den. Vor der La­ge­rung emp­fiehlt es sich, den Rei­fen­druck 0,5 Bar über der Emp­feh­lung zu er­hö­hen, um den Druck­ver­lust über die Zeit aus­zu­glei­chen. Prüfen Sie am bes­ten im glei­chen Zug den Zu­stand der Räder und des Pro­fils und tau­schen sie bei Be­darf die alten gegen neue Rei­fen aus. Zudem sol­len Rei­fen auf Fel­gen über­ein­an­der lie­gend ge­sta­pelt wer­den. Rei­fen ohne Fel­gen kann man ste­hend la­gern, soll sie je­doch hin und wie­der drehen.

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FAQ

Wie lange kann man Win­ter­rei­fen fah­ren?

Win­ter­rei­fen können prin­zi­pi­ell über die ge­sam­te kalte Jah­res­zeit ge­fah­ren wer­den, in der Regel von Ok­to­ber bis Ostern, gemäß der so­ge­nan­nten O-bis-O-Re­gel. Es ist je­doch wich­tig, dass die Win­ter­rei­fen nicht bei zu warmen Tem­pe­ra­tu­ren ein­ge­setzt wer­den, da ihre wei­che­re Gum­mi­mi­schung bei wär­me­ren Be­din­gun­gen schnel­ler ver­schleißt. Sobald die Tem­pe­ra­tu­ren dau­er­haft über 7°C steigen, sollte auf Som­mer­rei­fen ge­wech­selt wer­den, um den höhe­ren Ab­rieb zu ver­mei­den. Rei­fen, die älter als 6 bis 8 Jahre sind, soll­ten un­ab­hän­gig von der Jah­res­zeit nicht mehr ver­wen­det wer­den, da die Gum­mi­mi­schung mit der Zeit ihre Elas­ti­zi­tät ver­liert.

Wie oft sollte man die Pro­fil­tie­fe von Win­ter­rei­fen prüfen?

Die Pro­fil­tie­fe von Win­ter­rei­fen sollte re­gel­mäßig, idealer­wei­se ein­mal im Monat, über­prüft wer­den, ins­be­son­de­re bei häu­fi­gen Fahr­ten oder win­ter­li­chen Be­din­gun­gen. Das ge­setz­li­che Mi­ni­mum liegt bei 1,6 mm, aber aus Si­cher­heits­grün­den wird eine Pro­fil­tie­fe von min­des­tens 4 mm emp­foh­len. Eine ein­fa­che Me­tho­de zur Über­prü­fung ist der Münz­test: Stecken Sie eine 1-Euro-Münze in das Pro­fil. Ist der gol­de­ne Rand voll­stän­dig sicht­bar, soll­ten die Rei­fen bald­mög­lichst er­setzt wer­den. Re­gel­mäß­ige Kon­trol­len sorgen dafür, dass Sie auch bei Schnee und Eis aus­rei­chend Haf­tung haben.

Ganz­jah­res­rei­fen oder Win­ter­rei­fen: Was ist bes­ser?

Ob Ganz­jah­res­rei­fen oder Win­ter­rei­fen bes­ser sind, hängt von den in­di­vi­du­el­len Be­dürf­nis­sen und Fahr­ge­wohn­hei­ten ab. Ganz­jah­res­rei­fen bieten den Vor­teil, dass sie nicht sai­so­nal ge­wech­selt wer­den müssen und somit Zeit und Kosten sparen. Sie sind je­doch ein Kom­pro­miss und bieten weder im Som­mer noch im Win­ter die op­ti­ma­le Leis­tung. Win­ter­rei­fen sind spe­zi­ell für nied­ri­ge Tem­pe­ra­tu­ren, Schnee und Eis aus­ge­legt und bieten bei sol­chen Be­din­gun­gen deut­lich mehr Si­cher­heit und kür­ze­re Brems­we­ge. In Re­gio­nen mit starkem Win­ter­wet­ter sind Win­ter­rei­fen die bes­se­re Wahl, während Ganz­jah­res­rei­fen für milde Win­ter eine Al­ter­na­tive dar­stel­len.

Was be­deu­tet das M+S-Symbol auf Win­ter­rei­fen?

Das M+S-Symbol steht für "Matsch und Schnee" (Mud and Snow) und kenn­zeich­net Rei­fen, die spe­zi­ell für bes­se­re Trak­ti­on auf matsch­igen oder schnee­be­deck­ten Stra­ßen ent­wi­ckelt wur­den. Aller­dings ist das M+S-Zei­chen kein Qua­li­täts­sie­gel, sondern le­dig­lich eine her­stel­ler­sei­tige Kenn­zeich­nung. Es ga­ran­tiert nicht, dass der Rei­fen stren­ge Tests für Win­ter­taug­lich­keit be­stan­den hat. Für echten Win­ter­ein­satz emp­fiehlt sich zu­sätz­lich das Al­pi­ne-Symbol (Schnee­flo­cke mit Berg), das be­stä­tigt, dass der Rei­fen nach­weis­lich win­ter­taug­lich ist. Seit 2018 müssen neu pro­du­zier­te Win­ter­rei­fen in der EU das Al­pi­ne-Symbol tragen, um als ge­setz­lich an­er­kann­te Win­ter­rei­fen zu gel­ten.

Wie wirken sich Win­ter­rei­fen auf den Sprit­ver­brauch aus?

Win­ter­rei­fen haben einen etwas höhe­ren Roll­wi­der­stand als Som­mer­rei­fen, was dazu führen kann, dass der Sprit­ver­brauch leicht an­steigt. Ihre wei­che­re Gum­mi­mi­schung und das tiefe Pro­fil, das für bes­se­re Trak­ti­on auf Schnee und Eis sorgt, er­for­dern mehr Ener­gie beim Fah­ren, ins­be­son­de­re auf tro­cke­nen oder warmen Stra­ßen. Der Un­ter­schied im Ver­brauch ist je­doch in der Regel mo­de­rat. Um den er­höh­ten Sprit­ver­brauch so gering wie mög­lich zu halten, ist es wich­tig, den Rei­fen­druck re­gel­mäßig zu über­prü­fen, da zu wenig Luft­druck den Roll­wi­der­stand und damit den Kraft­stoff­ver­brauch zu­sätz­lich er­höht.

Quellen

  • ACV Automobilclub. Haben Winterreifen ein Haltbarkeitsdatum?, in: acv.de (Stand: 30.09.2024).
  • Autoscout24 (2022). Winterreifen wechseln – ab wann lohnt es sich und wann gibt es ein Bußgeld?, in: autoscout24.de (Stand: 30.09.2024).
  • Berliner Morgenpost (2022). Winterreifen: Worauf Autofahrer beim Wechsel achten sollten, in: morgenpost.de (Stand: 30.09.2024).
  • BR (2023). Reifenwechsel: Darauf sollten Sie beim Winterreifen achten, in: br.de (Stand: 30.09.2024).
  • Deutsche Handwerks Zeitung (2023). Wie viele Winter kann man Winterreifen fahren?, in: deutsche-handwerks-zeitung.de (Stand: 30.09.2024).
  • Felgenoutlet (2021). Von O bis O vs. 7°C-Regel: Wann sollte man Reifen wechseln?, in: felgenoutlet.de (Stand: 30.09.2024).
  • FOCUS online (2023). Ab 2024 greift neue Winterreifen-Regel, in: focus.de (Stand: 30.09.2024).
  • Handelsblatt (23.09.2024). Was deutsche Autofahrer zur Winterreifen-Pflicht 2024 wissen müssen, in: handelsblatt.com (Stand 30.09.2024).
  • Stuttgarter Zeitung (2020). Ab wann Winterreifen?, in: stuttgarter-zeitung.de (Stand 30.09.2024).
  • TÜV Nord. Reifenwechsel, in: tuev-nord.de (Stand: 30.09.2024)

 Alle Angaben ohne Gewähr.
 

Dieser Ratgeberartikel wurde mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellt und von Fachexperten geprüft sowie überarbeitet. Eine detaillierte Beschreibung, wie wir KI im Unternehmen einsetzen, finden Sie in unseren KI-Prinzipien.

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