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Blindenhunde: Alle Infos zu Voraussetzungen, Ausbildung und Kosten

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Text fachlich geprüft von Sarah Denise Pauly
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Blindenhunde sind eine riesige Erleichterung für sehbehinderte Menschen im Alltag und zudem die treusten Begleiter. Da die Ausbildung eines Blindenhundes hartes und konzentriertes Training erfordert, sind die Kosten für den helfenden Vierbeiner sehr hoch. Wir haben hier alle wichtigen Informationen rund ums Thema Blindenhund für Sie zusammengefasst.

Was sind Blindenhunde?

Blindenhunde sind speziell ausgebildete Hunde, die sehbehinderten Menschen unterstützen, sicher und unabhängig das alltägliche Leben zu bestreiten. Sie zählen zu den sogenannten Assistenzhunden und helfen Ihrem Besitzer, Hindernisse zu erkennen sowie den richtigen Weg zu gehen. Hierfür müssen die Hunde eine Ausbildung durchlaufen und in der Lage sein, auf spezielle Kommandos und Zeichen zu reagieren.

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Wie verhält man sich gegenüber Blindenführerhunden im Alltag?

Jeder kennt es - man sieht einen süßen Vierbeiner und möchte am liebsten streicheln, knuddeln oder die Aufmerksamkeit der Fellnase. Wenn Sie jedoch einem Blindenführhund im Alltag begegnen, sehen Sie davon ab, die Aufmerksamkeit auf Sie zu lenken. Der Vierbeiner ist hochkonzentriert bei der Arbeit und unterstützt seinen sehbehinderten Besitzer sicher durch den Tag zu kommen. Jede Ablenkung könnte die Konzentration des Blindenhundes gefährden und seinem Besitzer ein unsicheres Gefühl geben. Falls Sie den vierpfotigen Assistenten trotzdem gerne streicheln wollen, holen Sie sich in jedem Fall vorher das Einverständnis des Besitzers.

Welche Hunderassen eignen sich zum Blindenführhund?

Blindenführhunde sollten ein kluges, ruhiges Wesen haben und sich nicht vom Trubel des Straßenverkehrs ablenken lassen. Einige Hunderassen eignen sich aufgrund Ihrer Rassemerkmale besser als andere. Welche Hunde die geborenen Blindenführer sind, erfahren Sie hier: 

  • Labrador Retriever: perfekte Schulterhöhe, sehr gelehrig, eigenständig, sanftes Wesen, geringer Pflegeaufwand
  • Deutscher Schäferhund: treu, anhänglich, klug, gelehrig, selbstsicher, arbeitswillig, in vielen Gebieten eingesetzt (Polizei, Zoll, Lawinenhunde, Therapiehunde) 
  • Königspudel: sehr intelligent, hohe Lebenserwartung, aufmerksam und loyal
  • Riesenschnauzer: sehr intelligent, vermehrt als Diensthund eingesetzt, loyal, willensstark
  • Airedale Terrier: auch im Rettungsdienst öfter eingesetzt, offen, couragiert, sehr intelligent
  • Broholmer: auch im Rettungs- und Polizeidienst oftmals eingesetzt, sehr gelehrig, freundliches Wesen, früher Begleithunde des Adels

Wie werden Blindenhunde ausgebildet?

Die Ausbildung eines Blindenführhundes dauert circa sechs bis zwölf Monate und wird von einem zertifizierten Ausbilder vorgenommen. Zunächst wird der Umgang mit dem Geschirr und seinen sehbehinderten Besitzer zu führen trainiert. Im Anschluss folgen bestimmte Kommandos bzw. Hörzeichen, die das Zusammenspiel des Besitzers und seines Blindenführvierbeiners erleichtern. Vor allem das Führen durch den Straßenverkehr ist ein zentraler Bestandteil der Ausbildung. Die helfende Fellnase lernt an Bordsteinkanten stehenzubleiben und seinem sehbehinderten oder blinden Besitzer auf Hindernisse aufmerksam zu machen, indem er daran hochspringt oder stehen bleibt. 

Nachdem der Hund die erste Phase der Ausbildung alleine durchlaufen hat, folgt die gemeinsame Ausbildung mit Herrchen der Frauchen. Erst trainieren Sie am Ausbildungsort des Blindenhundes und anschließend am Wohnort des zukünftigen Besitzers. Auch für das sehbehinderte Herrchen ist die Ausbildung sehr wichtig, da er erst einmal die Hörzeichen lernen und eine Beziehung zu seinem zukünftigen besten Freund und Begleiter aufbauen muss. 

Am Ende der Ausbildung steht eine Abschlussprüfung. Beim Training eines Blindenführhundes nennt sich diese Gespannprüfung. Ein unabhängiger Prüfer beurteilt, ob alle Hörzeichen jederzeit beherrscht werden und der Vierbeiner Hindernisse umgehen kann. Außerdem wird die Teamfähigkeit des Blinden mit seinem vierbeinigen Begleiter beäugt. Sind die zwei ein gutes Team, steht dem gemeinsamen Leben nichts mehr im Weg. 

Diese Kommandos gibt es für Blindenführerhunde

Insgesamt erlernen die Blindenführvierbeiner zwischen 40 und 70 Hörzeichen. Diese müssen natürlich auch vom zukünftigen sehbehinderten Besitzer beherrscht werden. Die akustischen Kommandos sind in der Regel in deutscher, englischer oder italienischer Sprache und lassen sich gut voneinander unterscheiden. Die italienische Sprache eignet sich gut für Befehle, da Sie kurz und deutlich sind. Auch kommt es im Straßenverkehr nicht zu Verwirrungen, wenn der Blindenhund die Kommandos eines anderen Hundebesitzers aufschnappt. Beispiele für typische Kommandos eines Blindenhundes sind: 

  • Passare (Straße überqueren)
  • Vai (weitergehen)
  • Avanti (Geradeausführen) 
  • Taxi (Taxi, Bus oder Bahn suchen)
  • Such Zebra
  • Rechts
  • Links 
  • Such Eingang 
  • Such Ausgang 
  • Such Treppe 

Voraussetzungen - Wer kann einen Blindenhund halten?

Damit ein Blindenführhund bei einem sehbehinderten Menschen einziehen kann, muss der potenzielle Besitzer bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

  • Sehkraft unter fünf Prozent
  • Gute körperliche Fitness
  • Ausreichend Platz 
  • Zustimmung vom Vermieter 
  • Erfolgreiche Gespannprüfung

Was kosten Blindenführhunde?

Blindenführhunde übernehmen viele unterstützende Aufgaben im Alltag eines sehbehinderten Menschen und verschafft viele Erleichterungen. Da er hierfür eine Ausbildung durchlaufen muss und das richtige Training das A und O ist, ist die Anschaffung eines Blindenhundes dementsprechend teuer. Die Kosten liegen zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Der hohe Betrag ist bei den Krankenkassen auch meistens der Grund, wieso die Übernahme der Kosten abgelehnt wird und Sie selbst für die hohe Summe aufkommen müssen. 

Wie kann man einen Blindenhund beantragen?

Um einen Blindenhund zu beantragen, sind mehrere Schritte erforderlich. Zuerst muss ein Augenarzt bestätigen, dass ihre Sehkraft weniger als fünf Prozent beträgt. Im Anschluss recherchieren Sie nach Blindenhundeschulen und lassen sich beraten. Wenn Sie einen Kostenvoranschlag erhalten, reichen Sie diesen zusammen mit den ärztlichen Bescheinigungen bei Ihrer Krankenkasse ein und beantragen die Übernahme der Kosten.

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Auch Vierbeiner können aufgrund eines Unfalls blind werden oder in Folge einer Krankheit erblinden. Schützen Sie die Sehkraft Ihrer geliebten Fellnase, indem Sie für den besten gesundheitlichen Schutz Ihres Haustiers sorgen. Der DFV-TierkrankenSchutz übernimmt weltweit bis zu 100 % der Kosten für medizinisch notwendige Behandlungen und OPs bis zum Höchstsatz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Wir sorgen dafür, dass Ihr treuster Begleiter die beste medizinische Versorgung erhält. Weitere Informationen zum Thema Hundekrankenversicherung finden Sie unter: 

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FAQ

Können Hunde blind werden?

Ja, Hunde können blind werden. Ähnlich wie bei uns Menschen können Hunde ihr Sehvermögen langsam oder durch einen Unfall verlieren. Einige Vierbeiner sind schon von Geburt an blind. Allerdings ist der Geruchs- und Gehörsinn der Tiere so gut, dass Sie auch gut ohne Augenlicht zurechtkommen.

Seit wann gibt es Blindenhunde?

Ende des 18. Jahrhunderts gab es die ersten Hunde, die blinde Menschen unterstützten. Hunde wurden ursprünglich als Jagdhelfer der Menschen eingesetzt. Mit der Zeit übernahm der Vierbeiner neben seiner „Tätigkeit“ als Haustier auch assistierende Aufgaben. So setzte man 1780 die ersten Hunde im Blindenhospital „Les Quintze-Vingtz“ in Paris als Blindenhunde ein. 

Warum darf man Blindenhunde nicht streicheln?

Sie arbeiten hochkonzentriert daran, Ihren sehbehinderten Besitzer sicher im Alltag zu begleiten. Blindenhunde sind im Alltag und vor allem im Straßenverkehr dabei, Befehle auszuführen und Ihren sehbehinderten Besitzer dabei zu unterstützen, sicher durch den Alltag zu kommen. Wenn Sie den Hund streicheln oder auf sich aufmerksam machen, ist er abgelenkt und die Sicherheit des blinden Besitzers eventuell gefährdet. Wenn Sie den süßen Vierbeiner streicheln möchten, fragen Sie am besten vorher den Besitzer. 

Wie viel kosten Blindenhunde?

Die Kosten für einen Blindenhund liegen zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Da Blindenhunde eine aufwendige Ausbildung durchlaufen müssen und die Organisation viel Arbeit erfordert, liegen die Kosten für den unterstützenden Vierbeiner zwischen 20.000 und 30.000 Euro.

Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Tiergesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus tiermedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

  • Happyhunde: www.happyhunde.de (Abruf: 19.06.2023)
  • Geo: www.geo.de (Abruf: 19.06.2023)
  • Deutsche Blindenführhunde e.V.: www.dbfh.de (Abruf: 21.06.2023)
  • Stiftung Deutsche Schule für Blindenführhunde: www.fuehrhundschule.de (Abruf: 23.06.2023)

Alle Angaben ohne Gewähr.

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