DFV Visual© DoraZett

Erbrechen beim Hund: Erste Hilfe und SOS-Tipps

Aktualisiert am
Von 
Text fachlich geprüft von Sarah Denise Pauly
Artikel teilen
Link kopiert

Das Erbrechen zählt bei unseren Vierbeinern zu den häufigsten Gesundheitsproblemen und in den meisten Fällen besteht kein Grund zur Sorge. Allerdings können auch gefährliche Erkrankungen dahinterstecken, die lebensbedrohlich werden können. Damit Sie die Ursachen kennen und wissen, wann Sie am besten zum Tierarzt gehen sollten, haben wir hier alles Wichtige für Sie zusammengefasst. 

SOS Tipps

  • Wirken Sie beruhigend auf Ihr Tier ein 
  • Achten Sie genau auf weitere Symptome 
  • Schauen Sie im Maul nach einem Fremdkörper 
  • Untersuchen Sie das Erbrochene auf Fremdkörper/Futterbestandteile
  • Stellen Sie dem Hund frisches Wasser bereit 
  • Konsultieren Sie Ihren Tierarzt

Erbrechen bei Hunden: Anzeichen

  • Zittern
  • Starkes Schlucken oder Schluckbeschwerden
  • Gähnen
  • Rastlosigkeit
  • Würgen
  • Vermehrte Speichelproduktion
  • Hängender Schwanz und Ohren
  • Gesenkter Kopf
  • Gras fressen
  • Schlappheit
  • Atemnot

Die häufigsten Ursachen für Erbrechen beim Hund

Wenn Hunde erbrechen, kann es vielerlei Ursachen haben. Die meisten sind zwar unbedenklich und harmlos, aber es können auch Unfälle oder ernste Erkrankungen dahinterstecken. Einige mögliche Ursachen sind: 

  • Reizung oder Entzündung des Magens durch bestimmte Lebensmittel
  • Verdorbene Nahrung
  • Schlingen und Überfressen
  • Verschlucken eines Fremdkörpers 
  • Infektion mit Parasiten, Viren oder Bakterien
  • Stress
  • Vergiftung

Zur Hundekrankenversicherung

Erbrechen beim Hund: Formen und Arten

Das Erbrechen bei Hunden kann in verschiedenen Formen und Arten auftreten, die wichtige Hinweise auf die zugrundeliegende Ursache und den Schweregrad des Problems geben können. Die Beobachtung und Identifizierung dieser verschiedenen Muster kann entscheidend sein, um Ihrer Fellnase die notwendige Pflege und Behandlung zukommen zu lassen.

Formen des Erbrechens beim Hund:

  • Gelb: Dies kann auf Galle hinweisen, meist ein Zeichen dafür, dass der Magen leer ist.
  • Grünlich/Blau: Es könnte eine Schneckenkorn-Vergiftung o.ä. vorliegen. Suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf!
  • Braun: Dunkelbraunes Erbrechen kann aufgrund von Blutveränderungen durch den Magen-Darm-Trakt oder gefressenem Futter auftreten.
  • Futter: Unverdautes Futter im Erbrochenen kann auf Probleme mit der Verdauung hinweisen.
  • Wasser: Wenn ein Hund Wasser erbricht, kann dies auf Schwierigkeiten bei der Aufnahme oder Verarbeitung von Flüssigkeiten hinweisen.
  • Blut: Das Vorhandensein von Blut kann ein Alarmsignal sein und sollte sofort tierärztlich untersucht werden.
  • Schaum oder Schleim: Dies ist oft weniger besorgniserregend und kann durch übermäßigen Speichel oder Magenschleim verursacht werden.
  • Ggf. Kot Erbrechen - Hinweis Darmverschluss – Notfall!

Arten des Erbrechens:

  • Akutes Erbrechen: Plötzliches Erbrechen, das plötzlich auftritt und in der Regel von kurzer Dauer ist.
  • Chronisches Erbrechen: Wiederkehrendes Erbrechen über einen längeren Zeitraum. Dies kann auf ernstere Gesundheitsprobleme hinweisen.
  • Schwallartiges Erbrechen: Heftiges Erbrechen, das mit großer Kraft erfolgt. Dies kann auf Magenprobleme wie eine Magendrehung hindeuten.
  • Regurgitation: Dies ist eigentlich kein Erbrechen im herkömmlichen Sinne, sondern das Hochwürgen von Nahrung oder Flüssigkeit aus der Speiseröhre, oft ohne vorherige Übelkeit.

Es ist wichtig zu wissen, dass das Erbrechen bei Hunden ein Symptom für eine Vielzahl von Erkrankungen sein kann, von harmlosen Magenverstimmungen bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Bedenken. Bei jeder Form des Erbrechens, besonders wenn es regelmäßig auftritt oder von anderen Symptomen begleitet wird, ist es ratsam, einen Tierarzttermin zu vereinbaren. 

Erbrechen beim Hund: Wie kann ich helfen?

Bei gelegentlichem, nicht schwerwiegendem Erbrechen können einige Hausmittel Ihrem Vierbeiner helfen, sich besser zu fühlen. Es ist jedoch wichtig, vor der Anwendung jeglicher Hausmittel einen Tierarzt zu informieren, insbesondere wenn das Erbrechen anhält oder andere Symptome auftreten.
Fasten: Ein kurzzeitiges Fasten (12-24 Stunden) kann dem Magen-Darm-Trakt Ihres Hundes helfen, sich zu erholen. Stellen Sie jedoch sicher, dass Ihr Hund weiterhin Zugang zu frischem Wasser hat.

Schonkost: Nach dem Fasten können kleine Mengen von leicht verdaulicher Nahrung wie gekochtes Huhn ohne Haut und Knochen, Kürbis, Karotten oder spezielle Schonkost für Hunde gegeben werden.

Wasser in kleinen Mengen: Bieten Sie kleine Mengen Wasser oder eine Brühe an, um Dehydratation zu vermeiden.

Probiotika: Probiotika speziell für Hunde können helfen, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen.

Neben bewährten Hausmitteln gibt es noch weitere nützliche Tipps:

Beobachten Sie Ihren Vierbeiner genau: Achten Sie auf Anzeichen von Besserung oder Verschlechterung des Zustandes.

Vermeiden Sie Stress: Sorgen Sie für eine ruhige und entspannte Umgebung, da Stress das Erbrechen verschlimmern kann.

Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel: Vermeiden Sie schwer verdauliche Nahrungsmittel und halten Sie Ihren Hund davon ab, unverdauliche Gegenstände oder Abfall zu fressen.

Regelmäßige Fütterungsroutine: Füttern Sie Ihren Hund mit kleineren Mahlzeiten über den Tag verteilt, anstatt eine große Mahlzeit zu geben.

Präventive Maßnahmen: Regelmäßige Gesundheitschecks und Diskussionen mit dem Tierarzt über die Ernährung und Gesundheit Ihres Hundes können helfen, zukünftige Probleme zu vermeiden.

In jedem Fall ist es wichtig, das Verhalten und die Gesundheit Ihres Hundes genau zu überwachen und bei anhaltenden oder schwerwiegenden Symptomen umgehend tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Hund erbricht - Wann zum Tierarzt?

Hält das Erbrechen über einen längeren Zeitraum an und kommen weitere Symptome wie Apathie oder Durchfall hinzu, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Auch wenn es sich um chronisches Erbrechen handelt, muss vom Tierarzt in jedem Fall die Ursache abgeklärt werden, da schwerwiegende Krankheiten dahinterstecken können. Damit der Tierarzt die Ursache des Erbrechens schneller finden kann, hilft es, das Erbrochene zu fotografieren und die Konsistenz sowie das Aussehen des Erbrochenen genau beschreiben zu können. Eine genaue Beschreibung kann dem Tierarzt helfen, die richtige Diagnose zu treffen und Ihre Fellnase schnell von der Übelkeit oder schlimmeren zu befreien.

Erbrechen beim Hund: Erste Hilfe

Wenn Ihr Vierbeiner erbricht, ist es wichtig, zunächst zu beurteilen, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht. Hier sind einige Schritte, die Sie befolgen können:

  • Beurteilen Sie den Zustand Ihres Hundes: Achten Sie darauf, ob er lethargisch ist, Schmerzen zeigt, wiederholt erbricht oder Durchfall hat.
  • Entfernen Sie Futter und Wasser: Um den Magen zu beruhigen, entfernen Sie vorübergehend Futter und Wasser. Bieten Sie nach einigen Stunden kleine Mengen Wasser an.
  • Überwachen Sie Ihr Tier: Achten Sie darauf, ob sich der Zustand verschlechtert.
  • Suchen Sie nach Ursachen: Überlegen Sie, ob Ihr Hund etwas Giftiges gefressen haben könnte oder ob es andere Ursachen gibt.
  • Suchen Sie einen Tierarzt auf: Wenn das Erbrechen anhält, der Hund Anzeichen von Schmerzen zeigt oder Sie besorgt sind, suchen Sie einen Tierarzt auf.

Tierarzt Notdienst

Wie finde ich den 24h Stunden Notdienst Tierarzt in meiner Nähe?

Manchmal muss es einfach schnell gehen! Gerade, wenn Ihr vierbeiniger Liebling mitten in der Nacht oder am Wochenende medizinische Hilfe benötigt, finden Sie hier Tipps wie Sie schnell und rund um die Uhr Hilfe finden: 

  • Online-Suche: Nutzen Sie Suchmaschinen mit Stichworten wie „24h Notdienst Tierarzt“ und geben Sie Ihren Wohnort ein. 
  • Lokale Tierärzte: Fragen Sie Ihren regulären Tierarzt nach Notdienstnummern oder Empfehlungen.
  • Tierkliniken: Die meisten Tierkliniken bieten Notdienste an und sind 24 Stunden erreichbar. Falls niemand ans Telefon geht, fahren Sie direkt hin. 
  • Telefonbuch oder lokale Verzeichnisse: Telefonbücher enthalten Kontaktdaten zu Notdiensten und Tierkliniken.

Wie kann ich Erbrechen beim Hund vorbeugen und worauf ist beim Hundefutter zu achten?

Dass unsere Vierbeiner sich manchmal übergeben, ist völlig normal. Wenn jedoch die Ursache am Futter liegt, können Sie einiges tun, damit Ihre arme Fellnase nicht mehr von der Übelkeit geplagt wird. 

  • Langsame Futterumstellung: Abwechslung ist immer gut! Wenn Sie Ihrem Vierbeiner also mal was anderes zu fressen geben möchten, achten Sie bei der Futterumstellung darauf, dass Sie schrittweise vorgehen. Mischen Sie am besten kleinere Mengen des neuen Futters in das Alte und reduzieren Sie über mehrere Tage die Menge der alten Tiernahrung langsam. 
  • Raumtemperatur: Wenn Sie das Futter selbst zubereiten oder Nassfutter verwenden, sollte dieses immer Raumtemperatur besitzen. Wenn Sie es im Kühlschrank lagern, sollte das Futter vor der Fütterung immer ca. 30 Minuten vorher herausgeholt werden. Ansonsten kann es zu Magenverstimmungen, Durchfall, Verdauungsproblemen und Erbrechen kommen.
  • Haltbarkeit: Es gibt beim Essen nichts Schlimmeres als verdorbenes Essen! Überprüfen Sie vor jeder Fütterung den Geruch, die Farbe und die Konsistenz des Futters. Wenn Sie Abweichungen feststellen, geben Sie es sicherheitshalber nicht Ihrer Fellnase, denn sie steht genau wie wir Menschen auch nicht auf schlecht gewordenes Essen.
  • Anti-Schlingnapf: Anti-Schling-Näpfe verhindern eine zu schnelle Nahrungsaufnahme. Der Vierbeiner ist gezwungen, langsam zu fressen und der Magen-Darm-Trakt des Hundes wird nicht überlastet. Zu große Mengen an Futter in kurzer Zeit führen bei Hunden oftmals zu Übelkeit und Erbrechen.

Der beste Schutz für deinen Vierbeiner - DFV-TierkrankenSchutz für Hunde

In einigen Fällen ist beim Erbrechen Ihrer Fellnase medizinische Hilfe gefragt. Wenn der Tierarzt ein Fremdkörper entfernen muss oder der Hund erbricht, da er unter einer Vergiftung leidet, kann das sehr schnell sehr teuer für Sie werden. Der DFV-TierkrankenSchutz nimmt Ihnen zumindest die finanzielle Sorge ab und übernimmt bis zu 100 % der Kosten für notwendige medizinische Behandlungen bis zum Höchstsatz der Gebührenordnung der Tierärzte (GOT). Sie profitieren zudem von einer freien Tierarzt- und Klinikwahl sowie weltweiten Schutz. Gehen Sie also bei Übelkeit und Erbrechen Ihres Hundes lieber einmal zu viel als zu wenig zum Tierarzt und zögern Sie nicht aufgrund der hohen Rechnungen. Wir zahlen gerne für Sie! Mehr Informationen zu unserer Tierkrankenversicherung finden Sie unter:

Tierkrankenversicherung Stiftung Warentest
Tierkrankenversicherung Stiftung Warentest
Der DFV-TierkrankenSchutz für Hunde übernimmt die Tierarztrechnung!

Kostenerstattung für die beste Versorgung Ihres treuen Begleiters inkl. Online-Videosprechstunden.

  • Jährliche Gesundheitspauschale
  • Bis zum 4-fachen GOT-Satz
  • Bis zu 100 % Kostenerstattung
  • Freie Tierarzt- und Klinikwahl
Trustpilot Rating
Google Rating

FAQ

Was kann ich meinem Hund gegen Erbrechen geben?

Der Tierarzt kann akutes Erbrechen mithilfe von Medikamenten stoppen. Wenn Ihr Hund nicht aufhört, sich zu erbrechen, ist ein Gang zum Tierarzt sehr empfehlenswert. Dieser kann das Erbrechen und die Übelkeit mit Medikamenten stoppen und der Fellnase einen Tropf mit Flüssigkeit verabreichen. Achten Sie auch zu Hause darauf, dass Ihr Vierbeiner immer genügend Trinkwasser zur Verfügung hat, damit er nicht dehydriert. 

Was beruhigt den Magen des Hundes nach Erbrechen?

Fasten und ausreichend Wasser unterstützen den Magen des Hundes sich zu erholen. Lassen Sie Ihren Hund für circa 12 Stunden fasten. So kann sich sein Verdauungssystem erholen und sich beruhigen. In der Zeit nach dem Erbrechen sollte der Vierbeiner außerdem genügend Wasser zur Verfügung haben, damit keine Dehydration stattfindet.

Wie oft ist Erbrechen beim Hund normal?

Erbrechen bei Hunden kann gelegentlich auftreten und ist nicht immer ein Grund zur Besorgnis. Einige Hunde können beispielsweise erbrechen, wenn sie zu schnell essen oder nervös sind. Gelegentliches Erbrechen, vielleicht einmal oder zweimal, ohne weitere besorgniserregende Symptome und bei ansonsten normaler Verhaltensweise und Appetit, kann als normal angesehen werden. Wichtig ist, das Muster und die Häufigkeit des Erbrechens zu beobachten. Wenn es regelmäßig auftritt (mehr als einmal pro Woche) oder in Verbindung mit anderen Symptomen wie Lethargie, Durchfall oder Appetitlosigkeit steht, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

Wann ist Erbrechen beim Hund gefährlich?

Erbrechen kann gefährlich sein, wenn es begleitet wird von:

  • Weiteren Symptomen: Wie Lethargie, Durchfall, Appetitlosigkeit, Schmerzen oder ungewöhnliches Verhalten.
  • Häufigkeit und Dauer: Anhaltendes oder sehr häufiges Erbrechen, besonders über mehrere Stunden oder Tage.
  • Blut im Erbrochenen: Dies kann auf eine ernstere Erkrankung hinweisen.
  • Anzeichen von Dehydratation: Trockene Schleimhäute, eingefallene Augen, oder eine verminderte Hautelastizität.
  • Mögliche Giftaufnahme: Wenn bekannt ist oder der Verdacht besteht, dass der Hund etwas Giftiges gefressen hat.
  • Gesundheitszustand: Besonders bei Welpen, älteren Hunden oder Hunden mit Vorerkrankungen kann Erbrechen riskanter sein.

In diesen Fällen sollte umgehend ein Tierarzt konsultiert werden, da Erbrechen ein Symptom für eine Vielzahl von Erkrankungen sein kann, von relativ harmlosen Magen-Darm-Störungen bis hin zu ernsten Zuständen wie Pankreatitis, Nierenversagen oder Vergiftungen.

Wann zum Tierarzt, wenn mein Hund erbricht?

Wenn neben dem Erbrechen weitere Symptome (z. B. Durchfall, Apathie) auftreten, sollten Sie zum Tierarzt gehen. Wenn Ihr Hund unter chronischem Erbrechen, Durchfall oder Apathie leidet, sollten Sie in jedem Fall tiermedizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Auch wenn das Erbrechen über einen längeren Zeitraum anhält, müssen Sie zum Tierarzt gehen. Nur so kann die richtige Ursache gefunden und Ihrem Tier geholfen werden. Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Tiergesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Tiermediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus tiermedizinischen Fachpersonal und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

Neueste Artikel

Sie benutzen einen veralteten Browser.
Dieser wird von uns nicht mehr unterstützt.

Browser-Alternativen finden Sie unter anderem hier: