Alle Experten sind sich einig: Der Aufbau einer adäquaten Pflege-Vorsorge wird eine der größten volkswirtschaftlichen Aufgaben der nächsten Jahre sein. Statistiken belegen: Deutschland hat nach Japan die zweitälteste Bevölkerung der Welt. Drei von vier Frauen und jeder zweite Mann werden im Alter pflegebedürftig sein. Klassische Familienverbände werden in Zukunft seltener. Schon heute sind zwei von fünf Haushalten Einpersonenhaushalte. Eine Herausforderung, die von unserem Sozialsystem nicht zu bewältigen sein wird.
Mit der Verabschiedung des Pflegeneuausrichtungsgesetzes hat die Politik klargemacht, wie wichtig private kapitalgedeckte Pflege-Vorsorge ist. Durch den Kontrahierungszwang ein bedeutsamer Schritt für die privaten Krankenversicherer. Schließlich werden große Bevölkerungsgruppen, die aufgrund von Vorerkrankungen bisher nicht in der Lage waren, eine Pflegeversicherung abzuschließen, durch den Pflege-Bahr erstmals die Möglichkeit für die so wichtige Vorsorge erhalten. Obwohl Pflege ein existenzielles Risiko ist, das zu Lasten von Alterseinkommen und Vermögen geht, liegt die Vorsorgequote der Deutschen aber noch immer unter 3%. Für eine steigende Wahrnehmung dieses Vorsorgebedarfs und von Pflege-Bahr war die öffentliche Diskussion der vergangenen Wochen daher wichtig.
Das jüngste Resümee zum Pflege-Bahr ging im Ergebnis aber in die vollkommen falsche Richtung. Noch kein halbes Jahr alt, wurde die „dritte Säule“ der Pflegeabsicherung bereits als gescheitert erklärt. Hatte die Mehrzahl der Bundesbürger vom Pflege-Bahr bislang noch nichts gehört, muss man davon ausgehen, dass der Pflege-Bahr durch die vornehmliche Betrachtung der verbesserungswürdigen Aspekte als unattraktiv angesehen wird. Eine Verallgemeinerung, der entschieden widersprochen werden muss.
Das Motto muss heißen: weg von „50+“ und hin zu „20+“
Denn Pflege-Bahr hat ein besonderes Potenzial für junge Menschen. Wer die Zielgruppe „50+“ in den Fokus rückt, hat das eigentliche Problem und den perspektivischen Ansatz der Politik nicht erkannt. Je früher mit der Vorsorge begonnen wird, umso attraktivere Tagegeldhöhen können pro Monat mit nur 10 Euro Eigenanteil abgesichert werden – ein besonderes Preis-Leistungs-Verhältnis. Diese Chance sollte in der öffentlichen Debatte stärker aufgegriffen werden.
Das Arbeitnehmervotum „Private Vorsorge für den Pflegefall“ der IW Consult Köln ergab bereits im August 2012, dass vor allem junge Menschen und Bildungsnahe auf die staatliche Förderung reagieren. Für die pro-aktive Ansprache dieser Zielgruppen ist der Pflege-Bahr damit ein guter Türöffner. Selbst wenn die Tarife der einzelnen Anbieter wegen des einheitlichen Bedingungswerks als Grundlage für die Förderfähigkeit relativ nah beieinander liegen.
Pflege-Bahr war immer als Teilabsicherung konzipiert
Auch wenn ein größerer finanzieller Anreiz schöner gewesen wäre, ist Pflege-Bahr ein wichtiger Impuls, um die drohenden Pflegekosten perspektivisch aufzufangen. Dabei darf nicht vergessen werden: Pflege-Bahr war von Anfang an als Ergänzung der Pflegepflichtversicherung gedacht. Nicht als Vollkasko-Schutz. Es wird Zeit, sich daran zu gewöhnen, dass Vollkasko-Lösungen aufgrund der unaufhaltsamen Auswirkungen der demografischen Entwicklung nicht mehr finanzierbar sind. Außerdem wird ein Monatsbeitrag von 15 Euro für gute Pflege nicht ausreichend sein. Diesen Betrag haben bisher aber noch nicht einmal 97% der Bundesbürger ausgegeben. Insofern ist eine Teilabsicherung besser als gar keine Absicherung. Selbst wenn nur ein geringes Vorsorge-Budget zur Verfügung steht.
Umfassende Pflege-Vorsorge kann nur aus drei Säulen bestehen
Um die Versorgungslücke zu schließen und die strukturellen Grenzen von Pflege-Bahr auszugleichen, müssen gesetzliche Pflegepflichtversicherung, staatlich geförderter Pflege-Bahr und eine ergänzende ungeförderte Pflege-Zusatzversicherung sinnvoll miteinander kombiniert werden. Der Pflege-Bahr wird durch sein Cross-Selling-Potenzial damit erneut zum Türöffner: für ungeförderte Tarife. Und gerade hier sind die Leistungsunterschiede erheblich.
Da die Versorgung Pflegebedürftiger auf Familien besondere Auswirkungen hat, hat sich die Deutsche Familienversicherung dezidiert mit den relevanten Aspekten und speziellen Bedürfnissen Pflegebedürftiger auseinandergesetzt. So ist es bereits gelungen, mit der DFV-DeutschlandPflege in diesem Marktsegment Leistungsstandards zu setzen. In entscheidenden Leistungsbausteinen wie weltweiter Leistung, häuslicher Pflege, der Versorgung von Demenz-Patienten oder dem Umfang der Beitragsbefreiung differenziert sich der Tarif klar von den Mitbewerbern. Hierfür wurde die DFV-Deutschland- Pflege wurde von MORGEN & MORGEN bereits im April 2012 mit der Höchstwertung von fünf Sternen ausgezeichnet. In der Leistungsanalyse von PremiumCircle belegte sie die Plätze 1, 2 und 3. Assekurata würdigte das Pflegetagegeld im Juli 2012 mit einem „Exzellent“, Focus Money im August 2012 mit der Note 1,0. Ganz aktuell bestätigte Stiftung Warentest die Qualität der DFVDeutschlandPflege mit den Noten 1,5 und 1,8.
Zur Ergänzung von Pflege-Bahr hat die Deutsche Familienversicherung auf Basis dieses Pflegetagegeldes daher einen leistungsstarken Aufbautarif entwickelt. Rund 80% der Kunden haben sich bereits für die Kombination von gefördertem und ungefördertem Tarif entschieden. Auch wenn die Politik für den Pflege-Bahr eine restriktive Provisionsvorgabe gemacht hat, gleicht sich hierdurch das für die Beratung oft als unattraktiv bewertete Kosten-Nutzen-Verhältnis aus.
Die staatliche Förderung vereinfacht den Verkauf und erzeugt Nachfrage. Sie bietet die Möglichkeit zur Erschließung neuer Zielgruppen und dem langfristigen Ausbau vorhandener Bestände. Die Deutsche Familienversicherung verzeichnet ein sehr gutes Neugeschäft, weil die Ansprache junger, oft auch neuer Zielgruppen über den Pflege-Bahr gut möglich ist. Gleichzeitig wird kompetente Pflege-Beratung durch den Pflege-Bahr noch wichtiger werden. Der Versicherer sieht sich daher in der Pflicht, Beratung und Vertrieb so einfach wie möglich zu gestalten. Fokussierte Beratungsunterlagen sind die Grundlage, um fundierte Pflege-Beratung schnell, unkompliziert und vor allem haftungssicher zu ermöglichen.
Pflege-Bahr muss als Chance gesehen werden
Mit dem Pflege-Bahr hat die Politik einen guten Rahmen geschaffen, damit der Einstieg in dieses Thema einfacher und die Pflege-Vorsorge von der Nische zum Standard wird. Mit einfachen, leistungsstarken Produkten und vertriebsunterstützenden Maßnahmen bietet die Deutsche Familienversicherung hierfür eine ideale Ausgangsbasis. Es ist der Beratungsauftrag der privaten Versicherungswirtschaft, von Maklern und Vermittlern, Pflege zu erklären und zum Bestandteil einer umfassenden individuellen Beratung zu machen – und nicht die Aufgabe von Daniel Bahr.
Selten waren die Voraussetzungen für Pflege-Beratung so gut. Und Pflege-Bahr nimmt bereits Fahrt auf. Eine Umfrage des PKV-Verbandes ergab: In den ersten drei Monaten wurden mehr als 65.000 Pflege-Bahr-Verträge abgeschlossen. Wenn die Menschen ihr Pflege-Risiko absichern sollen, muss das Potenzial von Pflege-Bahr betrachtet werden. Fortwährende Kritik ist für das übergeordnete Ziel nicht gut. Es ist eben wie mit dem Glas, das halb voll ist oder halb leer.