Kinder pflanzen einen Baum© N Felix/peopleimages.com

Ehrenamt: Von Versicherungsschutz bis Einstiegstipps

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Ehrenamtliches Engagement ist eine großartige Möglichkeit, sich für andere einzusetzen und gleichzeitig etwas Sinnvolles für sich selbst zu tun. Ob im sozialen, kulturellen oder sportlichen Bereich, im Bevölkerungsschutz oder bei digitalen Projekten – es gibt viele Möglichkeiten, sich einzubringen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie den Einstieg ins Ehrenamt finden, was Sie dabei beachten sollten, welche Absicherungen wichtig sind und welche aktuellen Entwicklungen es in diesem Bereich gibt.

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Ehrenamt: Definition und Bedeutung

Ehren­amtliches En­ga­ge­ment ist ein wich­tiger Teil un­se­res Zu­sam­men­le­bens und hilft, den so­zia­len Zu­sam­men­halt zu stär­ken. Es geht darum, frei­wil­lig und ohne Be­zah­lung et­was für das Ge­mein­wohl zu tun – sei es durch die Un­ter­stüt­zung so­zia­ler Pro­jek­te, kul­tu­rel­le Ar­beit oder Ein­sät­ze für die Um­welt. Doch Ehren­amt ist nicht nur ein Ge­winn für die Ge­sell­schaft: Auch die En­ga­gier­ten selbst pro­fi­tie­ren davon. Es macht Freude, et­was Sinn­vol­les zu tun, neue Men­schen ken­nen­zu­ler­nen und viel­leicht sogar neue Fä­hig­kei­ten zu ent­de­cken. Gerade in ei­ner Zeit, in der oft der Ein­zel­ne im Mit­tel­punkt steht, ist frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment ein star­kes Zei­chen für Ge­mein­schaft und Ver­ant­wor­tung.

Was genau bedeutet Ehrenamt?

Ein Ehren­amt um­fasst frei­wil­li­ge Tä­tig­kei­ten, die Men­schen un­ent­gelt­lich aus­üben, um an­de­ren zu hel­fen oder die Ge­sell­schaft zu un­ter­stüt­zen. Der Be­griff lei­tet sich von „eh­ren­vol­le Auf­ga­be“ ab – ein En­ga­ge­ment, das aus Über­zeu­gung und nicht aus fi­nan­ziel­lem In­te­res­se er­folgt. Ehren­amt­li­che Tä­tig­kei­ten gibt es in fast al­len Le­bens­be­rei­chen, sei es in der Pfle­ge hilfs­be­dürf­ti­ger Men­schen, in der Or­ga­ni­sa­ti­on von Sport­ver­ei­nen oder in der po­li­ti­schen Ar­beit. Be­son­ders wich­tig ist, dass frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment von per­sön­li­cher Mo­ti­va­ti­on und frei­er Ent­schei­dung ge­prägt ist. Wer sich frei­wil­lig en­ga­giert, über­nimmt Ver­ant­wor­tung, trägt zur Lö­sung ge­sell­schaft­li­cher Pro­ble­me bei und leis­tet einen un­ver­zicht­ba­ren Bei­trag zum Ge­mein­wohl.

Zahlen und Fakten zum Ehrenamt

Das frei­wil­li­ge En­ga­ge­ment in Deutsch­land ist fes­ter Be­stand­teil des ge­sell­schaft­li­chen Le­bens und be­ein­druckt durch seine viel­fäl­ti­gen Tä­tig­kei­ten und Be­rei­che. Rund 28,8 Mil­lio­nen Men­schen ab 14 Jah­ren en­ga­gie­ren sich frei­wil­lig – das ist etwa je­der Drit­te. Im Lau­fe der Zeit hat sich nicht nur die Be­deu­tung des frei­wil­li­gen En­ga­ge­ments ge­fes­tigt, auch seine Auf­ga­ben und Mög­lich­kei­ten ha­ben sich deut­lich er­wei­tert. Wäh­rend in den 1950er Jah­ren das En­ga­ge­ment vor al­lem in kirch­li­chen und ge­mein­nüt­zi­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen statt­fand, spie­geln sich heu­te die un­ter­schied­lichs­ten In­te­res­sen und Be­dürf­nis­se wi­der, etwa im kul­tu­rel­len oder öko­lo­gi­schen Be­reich.

Diese Ent­wick­lung spie­gelt sich auch in der Be­tei­li­gung al­ler Al­ters­grup­pen wi­der: Ju­gend­li­che ent­deck­en ihren Zu­gang zum Ehren­amt über die Schu­le oder so­zia­le Netz­wer­ke, wäh­rend Se­nio­ren ihre Le­bens­er­fah­rung in Pro­jek­te ein­flie­ßen las­sen. In länd­li­chen Re­gio­nen ist frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment nach wie vor stark ver­ankert und wird durch tra­di­tio­nel­le Struk­tu­ren wie Ver­ei­ne und Nach­bar­schafts­hil­fe un­ter­stützt.

Der Wan­del hin zu viel­fäl­ti­gen En­ga­ge­ment­mög­lich­kei­ten zeigt, wie dy­na­misch sich das Ehren­amt den ge­sell­schaft­li­chen Be­dürf­nis­sen an­passt. Von lang­fris­ti­gen Ver­pflich­tun­gen bis hin zu spon­ta­nen Ein­sät­zen bie­tet es heu­te für je­den die pas­sen­de Mög­lich­keit, ak­tiv zum Ge­mein­wohl bei­zu­tra­gen und den so­zia­len Zu­sam­men­halt zu stär­ken.

Historische Entwicklung des Ehrenamts

Ehren­amt­li­ches En­ga­ge­ment hat in Deutsch­land eine tief ver­wur­zel­te Tra­di­ti­on, die bis ins Mit­el­al­ter zu­rück­reicht. Schon da­mals über­nah­men kirch­li­che Ein­rich­tun­gen zen­tra­le ka­ri­ta­ti­ve Auf­ga­ben, um Be­dürf­ti­ge zu un­ter­stüt­zen. Mit der In­dus­tria­li­sie­rung im 19. Jahr­hun­dert er­leb­te das Ehren­amt ei­nen enor­men Auf­schwung. Die ge­sell­schaft­li­chen Um­wäl­zun­gen die­ser Zeit führ­ten zu ei­nem wach­sen­den Be­darf an ge­mein­nüt­zi­gen In­itia­tiv­en und zur Grün­dung zahl­rei­cher Ver­ei­ne, Wohl­fahrts­ver­bän­de und bür­ger­li­cher Ver­ei­ni­gun­gen. Be­son­ders prä­gend war die Ar­bei­ter­be­we­gung, die das Ehren­amt als In­stru­ment für so­zia­le Ge­rech­tig­keit und po­li­ti­sche Par­ti­zi­pa­tion eta­blier­te.

Im Laufe des 20. Jahr­hun­derts di­ver­si­fi­zier­te sich das Ehren­amt wei­ter: Ne­ben der klas­sischen Für­sor­ge­ar­beit ent­stan­den neue Tä­tig­keits­fel­der in den Be­rei­chen Kul­tur, Sport und Bil­dung. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg spiel­te das Ehren­amt eine ent­schei­den­de Rol­le beim Wie­der­auf­bau der Ge­sell­schaft und bei der Be­wäl­ti­gung so­zia­ler Her­aus­for­de­rung­en. Heu­te um­fasst frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment ein brei­tes Spek­trum von der Be­treu­ung hilfs­be­dürf­ti­ger Men­schen bis hin zu öko­lo­gi­schen und di­gi­ta­len Pro­jek­ten. Es hat sich als fes­ter Be­stand­teil mo­der­ner Ge­sell­schaf­ten eta­bliert und ist Aus­druck von So­li­da­ri­tät, Ge­mein­schaft und Ver­ant­wor­tung.

Bedeutung von Ehrenamt für die Gesellschaft

Das Ehren­amt ist ein zen­tra­ler Be­stand­teil des so­zia­len Ge­fü­ges und trägt we­sent­lich zum Funk­tio­nie­ren un­se­rer Ge­sell­schaft bei. Es si­chert den Be­stand und die Ent­wick­lung zahl­rei­cher ge­mein­nüt­zi­ger Or­ga­ni­sa­tio­nen, ohne die vie­le so­zia­le, kul­tu­rel­le und öko­lo­gi­sche An­ge­bo­te nicht exis­tie­ren könn­ten. Ob in der Al­ten­pfle­ge, der Kin­der­be­treu­ung oder im Um­welt­schutz – ehren­amt­li­ches En­ga­ge­ment ist un­ver­zicht­bar für das Wohl­erge­hen un­se­res Ge­mein­we­sens.

Darüber hin­aus för­dert frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment den ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­halt, in­dem es Men­schen un­ter­schied­lich­ster Ge­ne­ra­tio­nen, Her­kunft und In­te­res­sen zu­sam­men­bringt. Die­ses En­ga­ge­ment ver­mit­telt wich­tige Wer­te wie So­li­da­ri­tät, Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein und To­le­ranz, die un­se­re Ge­sell­schaft stär­ken. Auch volks­wirt­schaft­lich ist frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment von gro­ßer Be­deu­tung: Es ent­las­tet staat­li­che In­sti­tu­ti­on­en und schafft Sy­ner­gien zwi­schen Bür­ger­in­nen und Bür­gern so­wie öf­fent­li­chen und pri­va­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen.

In Zei­ten wach­sen­der Her­aus­for­de­rung­en wie dem de­mo­gra­fi­schen Wan­del und glo­ba­len Kri­sen wird im­mer deut­li­cher, wie un­ver­zicht­bar frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment für die Sta­bi­li­tät und Wei­ter­ent­wick­lung un­se­res Ge­mein­we­sens ist. Es bie­tet nicht nur prak­ti­sche Un­ter­stüt­zung, son­dern in­spi­riert auch zu ei­nem ak­tiv­en Mit­ein­an­der.

Arten und Beispiele des Ehrenamts in Deutschland

Das frei­wil­li­ge En­ga­ge­ment in Deutsch­land ist äu­ßerst viel­fäl­tig und bie­tet Men­schen je­des Al­ters und je­der Her­kunft die Mög­lich­keit, sich ak­tiv für die Ge­mein­schaft ein­zu­set­zen. Von der Un­ter­stüt­zung im so­zia­len Be­reich bis hin zur Mit­ar­beit in Si­cher­heits- und Ret­tungs­diens­ten: Ehren­amt­li­ches En­ga­ge­ment ist un­ver­zicht­bar für eine funk­tio­nie­ren­de Ge­sell­schaft. Die Band­brei­te der Tä­tig­kei­ten zeigt, dass sich für na­he­zu je­de Fä­hig­keit und je­des In­te­res­se ein pas­sen­des Be­tä­ti­gungs­feld fin­den lässt. Da­bei steht nicht nur die Hil­fe für an­de­re im Vor­der­grund, son­dern auch die Er­fah­rung, selbst et­was Sinn­vol­les zu tun und Teil ei­ner en­ga­gier­ten Ge­mein­schaft zu sein.

Soziale, kulturelle und sportliche Bereiche

Das Ehren­amt bie­tet zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten, ak­tiv zum Ge­mein­wohl bei­zu­tra­gen, und ist tief im so­zia­len, kul­tu­rel­len und sport­li­chen Le­ben ver­wur­zelt. Die­se drei Be­rei­che zeich­nen sich durch ihre Viel­falt und ihren di­rek­ten Ein­fluss auf die Le­bens­qua­li­tät vie­ler Men­schen aus. Sie zei­gen, wie en­ga­gier­te Men­schen nicht nur Un­ter­stüt­zung leis­ten, son­dern auch Ge­mein­schaf­ten stär­ken und ge­sell­schaft­li­che Wer­te för­dern kön­nen. Das En­ga­ge­ment reicht von der Un­ter­stüt­zung hilfs­be­dürf­ti­ger Men­schen über die För­de­rung kul­tu­rel­ler An­ge­bo­te bis hin zur Or­ga­ni­sa­ti­on sport­li­cher Ak­ti­vi­tä­ten.

1. Soziales Engagement

Im so­zia­len Be­reich leis­ten Ehren­amt­li­che ei­nen wert­vol­len Bei­trag für hilfs­be­dürf­ti­ge Men­schen und die Ge­sell­schaft. Die Ein­satz­mög­lich­kei­ten sind viel­fäl­tig: Sie hel­fen bei­spiels­wei­se in Pfle­ge­hei­men, wo sie Se­nio­ren Ge­sell­schaft leis­ten, oder in Kin­der- und Ju­gend­ein­rich­tun­gen, et­wa bei der Haus­auf­ga­ben­be­treu­ung oder Frei­zeit­ge­stal­tung. Auch das Lei­ten von Ers­te-Hil­fe-Kur­sen oder die Mit­ar­beit bei Or­ga­ni­sa­tio­nen wie den Ta­feln, die Be­dürf­tige mit Le­bens­mit­teln ver­sor­gen, sind häu­fi­ge Auf­ga­ben.

Wei­te­re En­ga­ge­ments um­fas­sen die Be­glei­tung von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen bei Aus­flü­gen oder Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten so­wie die Un­ter­stüt­zung in Be­ra­tungs­stel­len, zum Bei­spiel für Fa­mi­lien oder Flücht­lin­ge. Auch der Ein­satz in Hos­piz­diens­ten, in de­nen Ehren­amt­li­che Ster­ben­de und de­ren An­ge­hö­ri­ge in ei­ner schwie­ri­gen Le­bens­pha­se be­glei­ten, ge­hört zu den vie­len Fa­cet­ten des so­zia­len Ehren­amts.

2. Kulturelles Engagement

Der kul­tu­rel­le Be­reich bie­tet vie­le Mög­lich­kei­ten, sich zu en­ga­gie­ren. Frei­wil­li­ge hel­fen bei der Or­ga­ni­sa­ti­on von Fes­ti­vals, Stadt­fes­ten und Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen. Sie un­ter­stüt­zen Thea­ter­grup­pen, füh­ren Be­su­cher durch Mu­seen oder set­zen sich für den Er­halt von Kul­tur­denk­mä­lern ein. Ihr En­ga­ge­ment trägt da­zu bei, die kul­tu­rel­le Viel­falt zu för­dern und Tra­di­tio­nen zu be­wah­ren. Sie er­mög­li­chen vie­len Men­schen ei­nen nied­rig­schwel­li­gen Zu­gang zu Kul­tur und schaf­fen Räu­me für Be­geg­nung und Aus­tausch.

Engagement im Sport beim Kinderfußballtraining© SolStock
3. Engagement im Sport

Im Sport­be­reich sind Frei­wil­li­ge un­ver­zicht­bar. Sie fun­gie­ren als Trai­ner, or­ga­ni­sie­ren Ver­eins­struk­tu­ren oder küm­mern sich um die Durch­füh­rung von Wett­kämp­fen. Be­son­ders Kin­der und Ju­gend­li­che pro­fi­tie­ren von die­sen Ak­ti­vi­tä­ten, denn sie ler­nen nicht nur sport­li­che Fä­hig­kei­ten, son­dern auch Team­geist, Fair­ness und Dis­zi­plin. Die Ver­ei­ne le­ben von der Lei­den­schaft und dem En­ga­ge­ment der Ehren­amt­li­chen, die durch ihren Ein­satz sport­li­che und so­zia­le Be­geg­nun­gen er­mög­li­chen.

Die­se drei Be­rei­che zei­gen, wie viel­fäl­tig frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment ist und wie sehr es un­se­re Ge­sell­schaft in vie­len Le­bens­be­rei­chen be­rei­chert.

Ehrenamt im Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst

Im Be­völ­ke­rungs­schutz und im Ret­tungs­we­sen spie­len Ehren­amt­li­che eine zen­tra­le Rol­le, oft un­ter sehr an­spruchs­vol­len Be­din­gun­gen. Die Frei­wil­li­gen der Feu­er­weh­ren, des Tech­ni­schen Hilfs­werks (THW) oder der Ret­tungs­diens­te sind bei Brän­den, Über­schwem­mun­gen oder Un­fäl­len oft als Ers­te zur Stel­le. Sie ret­ten Le­ben, schüt­zen Sach­wer­te und hel­fen bei der Be­wäl­ti­gung von Na­tur­ka­tastro­phen oder Groß­schadens­la­gen.

Die­se Tä­tig­kei­ten er­for­dern eine spe­zi­el­le Vor­be­rei­tung. Die ehren­amt­li­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fer ab­sol­vie­ren Aus­bil­dun­gen, neh­men re­gel­mä­ßig an Übun­gen teil und stel­len sich oft ex­tre­men phy­si­schen und psy­chi­schen Her­aus­for­de­rung­en. Trotz al­ler Stra­pa­zen bleibt die Mo­ti­va­ti­on die­sel­be: der Wunsch, Men­schen in Not zu hel­fen und die Ge­sell­schaft si­che­rer zu ma­chen.

Ihr En­ga­ge­ment ist nicht nur ein Akt der So­li­da­ri­tät, son­dern auch ein un­ver­zicht­ba­rer Pfei­ler der öf­fent­li­chen Si­cher­heit. Sie zei­gen ein­drucks­voll, wie wich­tig das Ehren­amt für das Ge­mein­wohl ist.

Motive und Vorteile ehrenamtlicher Tätigkeit

Ehren­amt­li­ches En­ga­ge­ment ist eine be­rei­chern­de Er­fah­rung, die für vie­le Men­schen aus un­ter­schied­lich­sten Grün­den eine wich­tige Rol­le spielt. Oft ste­hen per­sön­li­che Über­zeu­gun­gen, der Wunsch nach Ge­mein­schaft oder die Mo­ti­va­tion, et­was Sinn­vol­les zu tun, im Vor­der­grund. Ne­ben den Mo­tiv­en gibt es aber auch zahl­rei­che Vor­tei­le, die frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment mit sich brin­gen kann – so­wohl für die En­ga­gier­ten selbst als auch für die Ge­sell­schaft.

Motive ehrenamtlich Engagierter

Men­schen en­ga­gie­ren sich aus den un­ter­schied­lich­sten Grün­den in der Frei­wil­li­gen­ar­beit. Die wich­tigs­ten Mo­tive las­sen sich in fol­gen­de Ka­te­go­rien ein­tei­len:

  • Altruismus: Der Wunsch, an­de­ren zu hel­fen und ei­nen Bei­trag zur Ge­sell­schaft zu leis­ten, ist für vie­le eine zen­tra­le Mo­ti­va­tion. Ehren­amt­li­che wol­len et­was Po­si­tives be­wir­ken, sei es durch die Un­ter­stüt­zung hilfs­be­dürf­ti­ger Men­schen oder durch den Schutz der Um­welt.
  • Persönliche Weiterentwicklung: Vie­le nut­zen die Frei­wil­li­gen­ar­beit, um neue Fä­hig­kei­ten zu er­ler­nen oder ihre be­ruf­li­chen Kom­pe­ten­zen zu er­wei­tern. Es bie­tet eine Platt­form für le­bens­lan­ges Ler­nen.
  • Soziale Kontakte: Die Frei­wil­li­gen­tä­tig­keit er­mög­licht Be­geg­nun­gen mit Men­schen un­ter­schied­li­cher Her­kunft. Durch das ge­mein­sa­me En­ga­ge­ment ent­ste­hen oft neue Freund­schaf­ten und Netz­wer­ke.
  • Werte und Überzeugungen: Für man­che Frei­wil­li­ge steht die Ver­wirk­li­chung per­sön­li­cher Wer­te wie Ge­rech­tig­keit, So­li­da­ri­tät oder Nach­hal­tig­keit im Mit­tel­punkt.
  • Anerkennung: Die Wert­schät­zung, die frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment mit sich bringt, kann ein zu­sätz­li­cher An­reiz sein.

Die­se viel­fäl­ti­gen Mo­tive ma­chen deut­lich, war­um frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment eine so wich­tige Rol­le im Le­ben vie­ler Men­schen spielt.

Was bringt mir mein Engagement im Ehrenamt?

Frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment be­rei­chert nicht nur das Le­ben an­de­rer, son­dern bie­tet auch den Frei­wil­li­gen selbst zahl­rei­che Vor­tei­le. Zu den im­ma­te­ri­el­len Vor­tei­len zäh­len die Mög­lich­keit, so­zia­le Kon­tak­te zu knüp­fen, die ei­ge­ne Per­sön­lich­keit wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und ein star­kes Ge­fühl der Er­fül­lung und Sinn­haf­tig­keit zu er­le­ben. Frei­wil­li­ge be­rich­ten häu­fig, dass sie durch ihre Tä­tig­keit eine neue Le­bens­per­spek­tive ge­won­nen ha­ben.

Auch steu­er­li­che Vor­tei­le kön­nen eine Rol­le spie­len. Die so­ge­nann­te Übungs­lei­ter­pau­scha­le und die Ehren­amts­pau­scha­le bie­ten steu­er­li­che Er­leich­te­run­gen für be­stimm­te ehren­amt­li­che Tä­tig­kei­ten. Wer sich bei­spiels­wei­se als Trai­ner oder in ei­ner ge­mein­nüt­zi­gen Or­ga­ni­sa­ti­on en­ga­giert, kann bis zu 3.000 Euro (Übungs­lei­ter­pau­scha­le) oder 840 Euro (Ehren­amts­pau­scha­le) im Jahr steu­er­frei er­hal­ten.

Da­rü­ber hin­aus kann ein Ehren­amt auch be­ruf­li­che Vor­tei­le brin­gen. Vie­le Ar­beit­ge­ber schät­zen ehren­amt­li­ches En­ga­ge­ment, weil es Kom­pe­ten­zen wie Team­fä­hig­keit, Or­ga­ni­sa­ti­ons­ta­lent und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein un­ter­streicht. So pro­fi­tiert man auf meh­re­ren Ebe­nen von der ehren­amt­li­chen Tä­tig­keit – per­sön­lich, fi­nan­zi­ell und be­ruf­lich.

Fünf gute Gründe, sich ehrenamtlich zu engagieren

  1. Die Gesellschaft mitgestalten: Durch Ihr En­ga­ge­ment ha­ben Sie die Mög­lich­keit, ak­tiv Ein­fluss auf Ihr Um­feld zu neh­men und Ver­än­de­run­gen an­zu­sto­ßen.
  2. Vielfältige Erfahrungen sammeln: Frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment er­mög­licht neue Per­spek­tiv­en und viel­fäl­ti­ge Er­fah­run­gen, die Sie auch in an­de­ren Le­bens­be­rei­chen be­rei­chern kön­nen.
  3. Die lokale Gemeinschaft stärken: Wer sich vor Ort en­ga­giert, trägt da­zu bei, das Le­ben in sei­ner un­mit­tel­ba­ren Um­ge­bung po­si­tiv zu ge­stal­ten und lo­ka­le Struk­tu­ren zu stär­ken.
  4. Das eigene Netzwerk erweitern: Eine ehren­amt­li­che Tä­tig­keit schafft Kon­tak­te zu Men­schen mit ähn­li­chen In­te­res­sen und Zie­len, die das ei­ge­ne be­ruf­li­che und pri­va­te Netz­werk nach­hal­tig er­wei­tern kön­nen.
  5. Zufriedenheit steigern: Stu­di­en zei­gen, dass frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment das Wohl­be­fin­den för­dert und lang­fris­tig zu mehr Zu­frie­den­heit führt – ein Ge­winn für Kör­per und See­le.

Frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment bie­tet die Chan­ce, über sich selbst hin­aus­zu­wach­sen und da­mit die ei­ge­ne Le­bens­qua­li­tät und die der Ge­mein­schaft zu ver­bes­sern.

Versicherungsschutz und gesetzliche Rahmenbedingungen

Wer eine ehren­amt­li­che Tä­tig­keit auf­nimmt, stellt sich oft nicht nur in­halt­li­che Fra­gen zur Auf­ga­be, son­dern auch or­ga­ni­sa­to­ri­sche: Bin ich aus­rei­chend ver­si­chert, wenn et­was pas­siert? Wel­che Re­ge­lun­gen gel­ten für Ehren­amt­li­che? Die­se As­pek­te sind be­son­ders wich­tig, da ehren­amt­li­che Tä­tig­kei­ten oft mit Ver­ant­wor­tung oder kör­per­li­chem Ein­satz ver­bun­den sind. Wir ha­ben die wich­tigs­ten In­for­ma­tio­nen für Sie zu­sam­men­ge­stellt.

Bin ich während meines ehrenamtlichen Engagements abgesichert?

Ehren­amt­li­che Tä­tig­kei­ten ge­nie­ßen in Deutsch­land ei­nen be­son­de­ren ge­setz­li­chen Schutz, wo­bei der Um­fang des Ver­si­che­rungs­schut­zes von der Art der Tä­tig­keit und dem Trä­ger ab­hängt. Grund­sätz­lich gilt: Wer für ei­ne ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­ti­on, ei­nen Ver­ein oder ei­ne öf­fent­li­che Ein­rich­tung tä­tig ist, ist häu­fig über die Haft­pflicht- und Un­fall­ver­si­che­rung der Or­ga­ni­sa­ti­on ab­ge­si­chert. Die­se de­cken Schä­den ab, die bei der Aus­ü­bung des Ehren­am­tes ent­ste­hen – so­wohl ge­gen­über Drit­ten als auch ge­gen­über dem Ehren­amt­li­chen selbst.

Ei­ni­ge Bun­des­län­der bie­ten da­rü­ber hin­aus Sam­mel­ver­si­che­run­gen an, die Ehren­amt­li­che pau­schal ab­si­chern, ins­be­son­de­re bei Un­fäl­len. Die­se Re­ge­lun­gen gel­ten je­doch meist nur für Tä­tig­kei­ten im Rah­men an­erkann­ter Or­ga­ni­sa­tio­nen. Wer sich pri­vat en­ga­giert – zum Bei­spiel in der Nach­bar­schafts­hil­fe – hat in der Re­gel kei­nen au­to­ma­tis­chen Ver­si­che­rungs­schutz.

Frei­wil­li­ge soll­ten sich da­her vor Auf­nah­me ih­rer Tä­tig­keit bei der je­wei­li­gen Or­ga­ni­sa­ti­on über den be­ste­hen­den Ver­si­che­rungs­schutz in­for­mie­ren. Es ist wich­tig zu klä­ren, ob und in wel­chem Um­fang Un­fäl­le oder Schä­den ab­ge­deckt sind, um mög­li­che Ri­si­ken im Vor­feld ab­zu­si­chern.

Welche Versicherungen sollte ich als Ehrenamtlicher haben?

Trotz ge­setz­li­cher und kol­lek­tiver Ver­si­che­run­gen soll­ten Frei­wil­li­ge ih­ren ei­ge­nen Ver­si­che­rungs­schutz über­prü­fen und ge­ge­be­nen­falls er­gän­zen.

Eine pri­va­te Haft­pflicht­ver­si­che­rung ist un­er­läss­lich, da sie Schä­den ab­deckt, die durch Ihre Tä­tig­keit an­de­ren Per­so­nen oder de­ren Ei­gen­tum zu­ge­fügt wer­den und nicht durch die Or­ga­ni­sa­ti­on ge­deck­t sind. Ein Bei­spiel: Bei ei­nem Ver­eins­fest sto­ßen Sie ver­sehent­lich die Ka­me­ra ei­nes Be­su­chers um, die da­durch be­schä­digt wird. In sol­chen Fäl­len kommt die Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung für den ent­stan­de­nen Scha­den auf.

Wich­tig ist auch eine Un­fall­ver­si­che­rung, die ge­ra­de für ehren­amt­lich Tä­tige zu­sätz­li­che Si­cher­heit bie­tet. Zwar sind vie­le Tä­tig­kei­ten über Sam­mel­ver­si­che­run­gen der Or­ga­ni­sa­tio­nen ab­ge­si­chert, doch sind die Leis­tun­gen oft be­grenzt. Eine pri­va­te Un­fall­ver­si­che­rung er­gänzt die­sen Schutz, ins­be­son­de­re bei lang­fris­ti­gen ge­sund­heit­li­chen Fol­gen. Bei­spiel: Sie stür­zen bei der Or­ga­ni­sa­ti­on ei­nes Ver­eins­laufs und zie­hen sich ei­nen kom­pli­zier­ten Bruch zu, der ei­ne lan­ge Re­ha­bi­li­ta­tions­zeit und Ver­dienst­aus­fall nach sich zieht. Hier greift die pri­va­te Un­fall­ver­si­che­rung, um die fi­nan­zi­el­len Be­las­tun­gen zu mi­ni­mie­ren.

Mit ei­nem ab­ge­stimm­ten Ver­si­che­rungs­schutz kön­nen Ehren­amt­li­che ih­re Auf­ga­ben un­be­schwert wahr­neh­men und wis­sen sich im Scha­dens­fall gut ab­ge­si­chert – un­ab­hän­gig von der Tä­tig­keit und der Trä­ger­schaft.

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Wege zum Ehrenamt

Ein Ehren­amt zu über­neh­men ist eine groß­ar­tige Mög­lich­keit, et­was Gu­tes zu tun und Teil ei­ner en­ga­gier­ten Ge­mein­schaft zu wer­den. Doch der Ein­stieg kann schwie­rig sein, denn die Viel­falt der Mög­lich­kei­ten ist groß und vie­le wis­sen zu­nächst nicht, wo sie an­fan­gen sol­len. Wel­che Tä­tig­keit passt zu mir? Wo fin­de ich Un­ter­stüt­zung? Sol­che Un­si­cher­hei­ten sind ganz nor­mal. Mit der rich­tigen He­ran­ge­hens­wei­se und et­was Ori­en­tie­rung las­sen sich je­doch pas­sen­de Mög­lich­kei­ten ent­dec­ken, die den ei­ge­nen Fä­hig­kei­ten und In­te­res­sen ent­spre­chen.

Wie finde ich das passende Ehrenamt?

Die Su­che nach dem pas­sen­den Ehren­amt be­ginnt mit ei­ner ehr­li­chen Selbst­ein­schät­zung. Über­le­gen Sie, wel­che Tä­tig­kei­ten Ih­nen Spaß ma­chen und wel­che Fä­hig­kei­ten Sie ein­brin­gen möch­ten. Sind Sie kom­mu­ni­ka­tiv, krea­tiv oder über­neh­men Sie lie­ber or­ga­ni­sa­to­ri­sche Auf­ga­ben? Auch Ihre zeit­li­chen Mög­lich­kei­ten spie­len ei­ne wich­tige Rol­le – über­le­gen Sie, ob Sie sich re­gel­mä­ßig oder lie­ber pro­jekt­be­zo­gen en­ga­gie­ren möch­ten.

Ein gu­ter Aus­gangs­punkt ist es, sich über The­men zu in­for­mie­ren, die Ih­nen be­son­ders am Her­zen lie­gen, wie z. B. so­zia­le Ge­rech­tig­keit, Um­welt­schutz oder kul­tu­rel­le Pro­jek­te. Vie­le Or­ga­ni­sa­tio­nen bie­ten fle­xi­ble Mög­lich­kei­ten, sich zu en­ga­gie­ren, so­dass Sie die Tä­tig­keit an Ihre Le­bens­si­tu­a­ti­on an­pas­sen kön­nen.

Ne­hmen Sie sich Zeit, um ver­schie­de­ne An­ge­bo­te zu prü­fen und sich über die Auf­ga­ben und Er­war­tun­gen zu in­for­mie­ren. Pro­be­ar­bei­ten oder Schnup­per­ta­ge kön­nen hel­fen, ei­nen rea­lis­ti­schen Ein­druck zu be­kom­men und Un­si­cher­hei­ten ab­zu­bau­en. So fin­den Sie ein Ehren­amt, das zu Ih­nen passt und Ih­nen Freu­de be­rei­tet.

Online-Engagement-Plattformen und regionale Anlaufstellen

Die Su­che nach ei­nem pas­sen­den Ehren­amt ist heu­te ein­fa­cher denn je, denn vie­le Or­ga­ni­sa­tio­nen prä­sen­tie­ren ihre An­ge­bo­te auch on­line. Platt­for­men wie Ehren­amt.de, En­ga­giert-in-Deutsch­land.de oder frei­wil­lig.info bie­ten ei­ne gro­ße Aus­wahl an Tä­tig­kei­ten, sor­tiert nach Re­gio­nen, In­te­res­sen­sge­bie­ten und Zeit­auf­wand. Hier kann man ge­zielt nach pas­sen­den Pro­jek­ten su­chen und sich di­rekt be­wer­ben.

Ne­ben den On­line-Platt­for­men bie­ten auch re­gio­na­le An­lauf­stel­len wert­vol­le Un­ter­stüt­zung. Frei­wil­li­gen­agen­tu­ren, Wohl­fahrts­ver­bän­de oder lo­ka­le Ver­ei­ne be­ra­ten In­te­res­sier­te in­di­vi­du­ell und hel­fen bei der Su­che nach pas­sen­den En­ga­ge­ment-Mög­lich­kei­ten. Vie­le Städ­te und Ge­mein­den be­trei­ben zu­dem ei­ge­ne Ehren­amts­bör­sen oder or­ga­ni­sie­ren In­for­ma­tions­ver­an­stal­tun­gen, bei de­nen Sie mit Or­ga­ni­sa­tio­nen ins Ge­spräch kom­men kön­nen.

Nut­zen Sie die­se An­ge­bo­te, um sich ei­nen Über­blick über die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten zu ver­schaf­fen und ei­ne Tä­tig­keit zu fin­den, die Ih­ren Vor­stel­lun­gen ent­spricht. Ob vor Ort oder on­line – der Weg zum pas­sen­den Ehren­amt war noch nie so ein­fach.

Tipps für den Einstieg in die ehrenamtliche Arbeit

Der Ein­stieg in die Frei­wil­li­gen­ar­beit soll­te gut über­legt sein, da­mit Sie lang­fris­tig Freu­de an Ih­rer Tä­tig­keit ha­ben, ohne sich zu über­for­dern. Ei­ni­ge Tipps, die da­bei hel­fen kön­nen, sind:

  1. Langsam anfangen: Be­gin­nen Sie mit über­schau­ba­ren Auf­ga­ben oder zeit­lich be­grenz­ten Pro­jek­ten. So kön­nen Sie ers­te Er­fah­run­gen sam­meln und her­aus­fin­den, wie viel Zeit und En­er­gie Sie lang­fris­tig in­ves­tie­ren möch­ten.
  2. Setzen Sie klare Grenzen: Kom­mu­ni­zie­ren Sie von An­fang an, wie viel Zeit Sie auf­brin­gen kön­nen. Frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment soll be­rei­chern, nicht über­for­dern. Wenn Sie sich über­for­dert füh­len, spre­chen Sie of­fen mit Ih­rer Or­ga­ni­sa­ti­on dar­über.
  3. Wählen Sie flexible Möglichkeiten: Vie­le Or­ga­ni­sa­tio­nen bie­ten fle­xi­ble Mo­del­le an, z. B. pro­jekt­be­zo­ge­ne Ar­beit oder die Mög­lich­keit, sich nicht re­gel­mä­ßig, son­dern nur ge­legent­lich zu en­ga­gie­ren. Ge­ra­de zu Be­ginn kön­nen die­se Mög­lich­kei­ten hilf­reich sein.
  4. Persönliche Bedürfnisse berücksichtigen: Ach­ten Sie dar­auf, dass Ih­re Tä­tig­keit Ih­ren In­te­res­sen ent­spricht und Ih­nen Spaß macht. Ein Ehren­amt, das als zu­sätz­li­che Pflicht emp­fun­den wird, ist auf Dau­er nicht er­fül­lend.
  5. Suchen Sie den Austausch: Ver­net­zen Sie sich mit an­de­ren Frei­wil­li­gen. Der Aus­tausch kann nicht nur in­spi­rie­rend sein, son­dern auch hel­fen, mög­li­che Her­aus­for­de­rung­en zu meis­tern und neue Per­spek­tiv­en zu ge­win­nen.
  6. Regelmäßig reflektieren: Über­prü­fen Sie, ob Ihr Ehren­amt noch zu Ih­rer Le­bens­si­tu­a­ti­on passt. Ge­ge­be­nen­falls kön­nen Sie Ih­re Tä­tig­keit an­pas­sen oder sich ei­ne neue Her­aus­for­de­rung su­chen.

Ehrenamt im Wandel der Zeit - Aktuelle Entwicklungen

Das frei­wil­li­ge En­ga­ge­ment in Deutsch­land un­ter­liegt ei­nem ste­ti­gen Wan­del, der durch ge­sell­schaft­li­che Ver­än­de­rung­en und tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt be­ein­flusst wird. Zwei zen­tra­le Trends prä­gen der­zeit das frei­wil­li­ge En­ga­ge­ment: der de­mo­gra­fi­sche Wan­del und die Di­gi­ta­li­sie­rung.

Der de­mo­gra­fi­sche Wan­del zeigt sich in ei­ner äl­ter wer­den­den Ge­sell­schaft, die di­rek­te Aus­wir­kung­en auf das frei­wil­li­ge En­ga­ge­ment hat. Wäh­rend äl­te­re Ge­ne­ra­tio­nen tra­di­tio­nell stark im Ehren­amt ver­tre­ten sind, ver­än­dert sich ihr En­ga­ge­ment-Ver­hal­ten. Gleich­zei­tig en­ga­gie­ren sich jün­ge­re Men­schen zu­neh­mend pro­jekt­be­zo­gen und zeit­lich be­fris­tet, was zu ei­ner Di­ver­si­fi­zie­rung der En­ga­ge­ment-For­men führt. Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen vor der Her­aus­for­de­rung, fle­xi­ble und at­trak­ti­ve An­ge­bo­te zu schaf­fen, um un­ter­schied­li­che Al­ters­grup­pen an­zu­spre­chen und den Ge­ne­ra­tio­nen­wech­sel zu ge­stal­ten.

Die Di­gi­ta­li­sie­rung er­öff­net neue Mög­lich­kei­ten für frei­wil­li­ges En­ga­ge­ment. Di­gi­ta­le Platt­for­men er­leich­tern die Ver­mitt­lung von Ehren­äm­tern und er­mög­li­chen ein orts­un­ab­hän­gi­ges En­ga­ge­ment. Vir­tu­el­le Frei­wil­li­gen­ar­beit, wie die Be­treu­ung von On­line-Com­mu­ni­ties oder die Un­ter­stüt­zung bei di­gi­ta­len Pro­jek­ten, ge­winnt an Be­deu­tung. Gleich­zei­tig er­for­dert die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on von Or­ga­ni­sa­tio­nen die Ent­wick­lung neu­er Kom­pe­ten­zen und den Zu­gang zu di­gi­ta­len Res­sour­cen.

Ein wei­te­rer Trend ist die zu­neh­men­de Viel­falt der En­ga­ge­ment-Be­rei­che. The­men wie Kli­ma­schutz, In­te­gra­tion und so­zia­le Ge­rech­tig­keit rü­cken stär­ker in den Fo­kus und füh­ren zu neu­en En­ga­ge­ment-For­men. Jun­ge Men­schen en­ga­gie­ren sich zu­neh­mend in so­zia­len Be­we­gun­gen und nut­zen di­gi­ta­le Me­di­en, um ihre An­lie­gen zu ver­brei­ten und Mit­strei­ter zu mo­bi­li­sie­ren.

Die­se Ent­wick­lun­gen zei­gen, dass das frei­wil­li­ge En­ga­ge­ment in Deutsch­land dy­na­misch bleibt und sich den ge­sell­schaft­li­chen Ver­än­de­rung­en an­passt. Or­ga­ni­sa­tio­nen und En­ga­gier­te sind ge­for­dert, fle­xi­bel zu re­agie­ren und neue We­ge des En­ga­ge­ments zu er­schlie­ßen, um den viel­fäl­ti­gen Her­aus­for­de­rung­en un­se­rer Zeit ge­recht zu wer­den.

FAQ

  • Meist be­steht ei­ne Un­fall- und Haft­pflicht­ver­si­che­rung, die bei Schä­den wäh­rend des En­ga­ge­ments ein­springt. Der Schutz hängt je­doch von der Art der ehren­amt­li­chen Tä­tig­keit und der je­wei­li­gen Or­ga­ni­sa­ti­on ab. In ei­ni­gen Bun­des­län­dern gibt es Sam­mel­ver­si­che­run­gen, die Ehren­amt­li­che zu­sätz­lich ab­si­chern. Wer sich pri­vat en­ga­giert – zum Bei­spiel in der Nach­bar­schafts­hil­fe – soll­te sei­nen ei­ge­nen Ver­si­che­rungs­schutz prü­fen. Ei­ne pri­va­te Haft­pflicht- oder Un­fall­ver­si­che­rung kann sinn­voll sein, um Ri­si­ken ab­zu­de­cken, die nicht durch die Or­ga­ni­sa­ti­on ab­ge­deckt sind. Es ist rat­sam, sich vor Auf­nah­me ei­ner Tä­tig­keit beim je­wei­li­gen An­bie­ter über den be­ste­hen­den Ver­si­che­rungs­schutz zu in­for­mie­ren und even­tu­el­le Lü­cken zu schlie­ßen.

  • Es gibt Ehren­äm­ter, die nur we­nige Stun­den im Mo­nat in An­spruch neh­men, wie z. B. pro­jekt­be­zo­ge­ne Auf­ga­ben, und sol­che, die ei­nen re­gel­mä­ßi­gen Ein­satz er­for­dern, wie z. B. Be­treu­ungs­auf­ga­ben oder Ver­eins­ar­beit. Vie­le Or­ga­ni­sa­tio­nen bie­ten heu­te auch kurz­fris­tige oder sai­so­na­le En­ga­ge­ments an, die sich gut in den All­tag in­te­grie­ren las­sen. Wich­tig ist, die ei­ge­ne Ver­füg­bar­keit rea­lis­tisch ein­zu­schät­zen und kla­re Gren­zen zu set­zen, um Über­for­de­rung zu ver­mei­den. Be­gin­nen Sie mit ei­nem klei­nen Zeit­rah­men, den Sie bei Be­darf er­wei­tern kön­nen. Ziel ist es, dass das Ehren­amt Spaß macht und sich har­mo­nisch in den All­tag ein­fügt.

  • Da­zu ge­hö­ren zum Bei­spiel die Übungs­lei­ter­pau­scha­le (bis zu 3.000 Euro pro Jahr) oder die Ehren­amts­pau­scha­le (bis zu 840 Euro pro Jahr), die steu­er­frei sind. Die­se Zah­lun­gen sol­len das En­ga­ge­ment ho­no­rie­ren, oh­ne das Ehren­amt in ein Ar­beits­ver­hält­nis um­zu­wan­deln. Wich­tig ist, dass das Ehren­amt nicht durch fi­nan­ziel­le An­rei­ze mo­ti­viert ist, son­dern durch den Wunsch, ei­nen po­si­ti­ven Bei­trag zu leis­ten. Klä­ren Sie vor­ab, ob und in wel­cher Hö­he ei­ne Ver­gü­tung für Ih­re Tä­tig­keit mög­lich ist, um Miss­ver­ständ­nis­se zu ver­mei­den.

  • Die­se kann z. B. bei Be­wer­bun­gen ei­ne wich­tige Rol­le spie­len, da sie so­zia­le Kom­pe­tenz und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein nach­weist. Der In­halt va­ri­iert je nach Or­ga­ni­sa­ti­on und Art der Tä­tig­keit, ent­hält aber in der Re­gel An­ga­ben zu den Auf­ga­ben, dem zeit­li­chen Um­fang und der Dau­er des En­ga­ge­ments. Vor al­lem bei lang­jäh­ri­gem En­ga­ge­ment oder bei Tä­tig­kei­ten mit be­son­de­ren An­for­de­run­gen ist ein Nach­weis sinn­voll. Ei­ni­ge Bun­des­län­der bie­ten so­gar Ehren­amts­kar­ten an, mit de­nen ak­tive Ehren­amt­li­che Ver­güns­ti­gun­gen er­hal­ten. Spre­chen Sie die Or­ga­ni­sa­ti­on früh­zei­tig dar­auf an, wenn Sie ei­ne Be­schei­ni­gung wün­schen und las­sen Sie sich die­se nach Be­en­di­gung der Tä­tig­keit aus­hän­di­gen.

  • Bei­spie­le sind die Mit­ar­beit bei Ta­feln, die Or­ga­ni­sa­ti­on von Fes­ten, die Tä­tig­keit im Hos­piz­dienst oder die Un­ter­stüt­zung von Kin­der- und Ju­gend­pro­jek­ten. Auch di­gi­ta­le Ehren­äm­ter wie die Be­treu­ung von On­line-Com­mu­ni­ties ge­win­nen an Be­deu­tung. Da­rü­ber hin­aus gibt es Ehren­äm­ter, die die po­li­tische Ar­beit un­ter­stüt­zen, zum Bei­spiel in Ver­ei­nen oder In­itia­tiv­en. Die Viel­falt er­mög­licht es, ei­ne Tä­tig­keit zu fin­den, die den ei­ge­nen In­te­res­sen und Fä­hig­kei­ten ent­spricht – ob lang­fris­tig oder pro­jekt­be­zo­gen, vor Ort oder on­line.

  • Es bie­tet die Mög­lich­keit, neue so­zia­le Kon­tak­te zu knüp­fen, per­sön­li­che Kom­pe­ten­zen wie Team­ar­beit und Or­ga­ni­sa­ti­on zu stär­ken und ein Ge­fühl der Er­fül­lung zu er­le­ben. Be­ruf­lich kann ein Ehren­amt durch die Er­wei­te­rung von Kennt­nis­sen oder den Auf­bau von Netz­wer­ken von Vor­teil sein. Hin­zu kom­men prak­tische Vor­tei­le wie steu­er­li­che Er­leich­te­run­gen durch Pau­scha­len oder Ehren­amts­kar­ten, die in ei­ni­gen Bun­des­län­dern zu Ver­güns­ti­gun­gen be­rech­ti­gen. Da­rü­ber hin­aus wird ehren­amt­li­ches En­ga­ge­ment bei Be­wer­bun­gen oft po­si­tiv be­wer­tet, da es Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein und En­ga­ge­ment si­gna­li­siert. Die­se Vor­tei­le ma­chen ein Ehren­amt in mehr­fa­cher Hin­sicht zu ei­ner loh­nens­wer­ten Er­fah­rung.

  • Über­le­gen Sie, ob Sie sich re­gel­mä­ßig oder lie­ber pro­jekt­be­zo­gen en­ga­gie­ren möch­ten. On­line-Platt­for­men oder lo­ka­le Frei­wil­li­gen­agen­tu­ren bie­ten ei­nen Über­blick über die viel­fäl­ti­gen An­ge­bo­te. In­for­mie­ren Sie sich über die Or­ga­ni­sa­ti­on und pro­bie­ren Sie bei Un­si­cher­hei­ten klei­ne­re Pro­jek­te aus, um ers­te Er­fah­rung­en zu sam­meln. Auch Ge­sprä­che mit er­fah­re­nen Frei­wil­li­gen kön­nen hel­fen, Ein­bli­cke in ver­schie­de­ne Tä­tig­keits­fel­der zu be­kom­men. Wich­tig ist, dass die ehren­amt­li­che Tä­tig­keit Spaß macht und sich gut in den All­tag in­te­grie­ren lässt.

Fazit Freizeit & Lifestyle

Fazit

Ehrenamtliches Engagement ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft und zeigt, wie vielfältig und wichtig freiwillige Tätigkeiten sind. Vom sozialen Bereich bis hin zu digitalen Projekten: Ehrenamtliche leisten Großartiges, oft im Verborgenen. Gleichzeitig steht das Ehrenamt vor neuen Herausforderungen, sei es durch den demografischen Wandel oder die Digitalisierung. Diese Entwicklungen bieten aber auch Chancen, das Engagement flexibler und zukunftsfähiger zu gestalten. Jeder Beitrag zählt - und wer sich engagiert, bereichert nicht nur andere, sondern auch sich selbst.

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