Schwangerschaft und Zähne

Schwangerschaft & Zahngesundheit: Was Sie wissen müssen

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Eine Schwangerschaft ist für viele die schönste Zeit aber sie stellt den Körper vor viele Herausforderungen – auch die Zähne und das Zahnfleisch sind davon nicht ausgenommen. Hormonelle Veränderungen, veränderte Essgewohnheiten und eine gesteigerte Durchblutung können die Mundgesundheit beeinflussen. Gesunde Zähne sind nicht nur für die werdende Mutter wichtig, sondern auch für das ungeborene Kind.

Ver­än­de­run­gen im Mund­raum wäh­rend der Schwan­ger­schaft

Wäh­rend der Schwan­ger­schaft ver­än­dert sich der ge­sam­te Kör­per – und das be­trifft auch den Mund­raum. Vie­le Frau­en be­mer­ken plötz­lich emp­find­li­ches Zahn­fleisch, häu­fi­ger auf­tre­ten­des Zahn­fleisch­blu­ten oder so­gar eine ver­stärk­te Nei­gung zu Ka­ries. Doch war­um ist das so? Die Ur­sache liegt in den hor­mo­nel­len Um­stel­lun­gen, die sich auf das Zahn­fleisch, den Zahn­schmelz und die Mund­flo­ra aus­wir­ken.

Hor­mo­nel­le Um­stel­lun­gen und ihre Aus­wir­kun­gen auf Zahn­fleisch und Zäh­ne

Schwan­ger­schafts­hor­mo­ne wie Ös­tro­gen und Pro­ges­te­ron ha­ben gro­ßen Ein­fluss auf die Durch­blu­tung und das Bin­de­ge­we­be – auch im Mund­raum. Das Zahn­fleisch wird stär­ker durch­blu­tet, wei­cher und re­agiert emp­find­li­cher auf Bak­te­ri­en. Gleich­zei­tig kann sich die Spei­chel­zu­sam­men­set­zung ver­än­dern, was die Mund­flo­ra aus dem Gleich­ge­wicht bringt. Die­se Ver­än­de­run­gen be­güns­tigen Ent­zün­dun­gen und er­hö­hen das Ri­siko für Ka­ries und Zahn­fleisch­er­kran­kun­gen.

War­um ist das Zahn­fleisch an­fäl­li­ger?

Vie­le Schwan­ge­re er­le­ben, dass ihr Zahn­fleisch plötz­lich schnel­ler blu­tet oder emp­find­li­cher auf Zahn­bürs­te und Zahn­sei­de re­agiert. Das liegt an:

  • Er­höh­ter Durch­blu­tung: Die ver­stärk­te Blut­zir­ku­la­tion im Zahn­fleisch macht es wei­cher und an­fäl­li­ger für Rei­zun­gen. Da­durch kann es schnel­ler an­schwel­len oder blu­ten – selbst bei der ge­wohn­ten Zahn­pfle­ge.
  • Er­höh­ter Ent­zün­dungs­nei­gung: Durch die hor­mo­nel­len Ver­än­de­run­gen wird das Zahn­fleisch emp­find­li­cher ge­gen­über Bak­te­ri­en. Schon eine leich­te bak­te­ri­el­le Be­sie­dlung kann zu einer Zahn­fleisch­ent­zün­dung (Schwan­ger­schafts­gin­gi­vi­tis) füh­ren. Oh­ne Be­hand­lung kann dar­aus eine Pa­ro­don­ti­tis ent­ste­hen, die so­gar das Ri­siko für Früh­ge­bur­ten er­hö­hen kann.

War­um lei­den Zäh­ne in der Schwan­ger­schaft?

Auch die Zäh­ne selbst sind wäh­rend der Schwan­ger­schaft stär­ke­ren Be­las­tun­gen aus­ge­setzt. Das hat meh­re­re Grün­de:

  • Ver­än­de­rung des pH-Werts: Die Mund­flo­ra wird durch hor­mo­nel­le Schwan­kun­gen be­ein­flusst. Der Spei­chel kann zeit­wei­se sau­rer wer­den, was den Zahn­schmelz an­greift und das Ka­ries­ri­siko er­höht.
  • Ge­än­der­te Spei­chel­zu­sam­men­set­zung: Nor­ma­ler­wei­se schützt Spei­chel die Zäh­ne, in­dem er Säu­ren neu­tra­li­siert und Zahn­schmelz re­mi­ne­ra­li­siert. In der Schwan­ger­schaft kann sich die Spei­chel­pro­duk­tion ver­rin­gern oder der Spei­chel we­ni­ger Schutz­stof­fe ent­hal­ten – was die Zäh­ne an­fäl­li­ger für Schä­den macht.
  • Ver­än­der­te Mund­flo­ra: Hor­mo­nel­le Um­stel­lun­gen kön­nen das Gleich­ge­wicht der Bak­te­ri­en im Mund ver­schie­ben. Be­stimm­te Bak­te­ri­en, die Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen und Ka­ries be­güns­tigen, ver­meh­ren sich leich­ter.
  • Er­höh­tes Ka­ries­ri­siko: Vie­le Schwan­ge­re ver­spü­ren Heiß­hun­ger auf sü­ße oder säu­re­hal­tige Le­bens­mit­tel – oder sie es­sen häu­fi­ger klei­ne­re Mahl­zei­ten über den Tag ver­teilt. Da­durch wird der Zahn­schmelz öf­ter von Säu­ren an­ge­grif­fen, da sich der pH-Wert im Mund nicht aus­rei­chend er­ho­len kann.

Ver­lust von Zäh­nen in der Schwan­ger­schaft: My­thos oder Rea­li­tät?

„Je­de Schwan­ger­schaft kos­tet ei­nen Zahn“ – die­ser Spruch hält sich hart­näck­ig, doch er ist ein My­thos. Schwan­ger­schaft an sich führt nicht da­zu, dass Frau­en au­to­ma­tisch Zäh­ne ver­lie­ren. Al­ler­dings kön­nen un­be­han­del­te Zahn­pro­ble­me, die durch die hor­mo­nel­len Ver­än­de­run­gen ver­stärkt wer­den, lang­fris­tig zu Zahn­ver­lust füh­ren.

Be­son­ders Pa­ro­don­ti­tis kann zum Ab­bau des Zahn­hal­te­ap­pa­ra­tes füh­ren, was in schwe­ren Fäl­len Zahn­ver­lust zur Fol­ge hat. Auch eine un­zu­rei­chen­de Mi­ne­ral­stoff­ver­sor­gung (ins­be­son­de­re Kal­zi­um) kann die Zahn­ge­sund­heit be­ein­träch­tigen, wenn der Kör­per Nähr­stof­fe be­vor­zugt für das Ba­by nutzt.

Die gu­te Nach­richt: Wer wäh­rend der Schwan­ger­schaft auf eine gu­te Mund­hy­gie­ne ach­tet, re­gel­mä­ßig zum Zahn­arzt geht und zahn­ge­sun­de Er­näh­rung be­vor­zugt, kann Zahn­pro­ble­men su­per vor­beu­gen.

Ri­si­ken für die Zahn­ge­sund­heit – Was pas­sie­rt, wenn man nicht han­delt?

Wäh­rend der Schwan­ger­schaft steht die ei­ge­ne Ge­sund­heit oft nicht an ers­ter Stel­le – schließ­lich dreht sich plötz­lich al­les um das her­an­wach­sen­de Ba­by. Doch die Zahn­ge­sund­heit soll­te nicht ver­nach­läs­sigt wer­den. Un­be­han­del­te Zahn­pro­ble­me wie Ka­ries oder Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen kön­nen nicht nur für die Mut­ter, son­dern auch für das Ba­by Fol­gen ha­ben.

Ka­ries und Schwan­ger­schaft

Wer wäh­rend der Schwan­ger­schaft auf eine gu­te Mund­hy­gie­ne ach­tet, schützt nicht nur sich selbst, son­dern auch das zu­künf­tige Kind. Ka­ries ist eine bak­te­ri­el­le Er­kran­kung – und die Bak­te­ri­en las­sen sich nach der Ge­burt leicht auf das Ba­by über­tra­gen. Das pas­siert zum Bei­spiel, wenn El­tern den Schnul­ler ab­lecken oder den Löffel mit dem Kind tei­len. Ba­bys kom­men oh­ne Ka­ries­bak­te­ri­en zur Welt, doch wenn sie früh da­mit in Kon­takt kom­men, steigt ihr Ri­siko für Ka­ries in den ers­ten Le­bens­jah­ren er­heb­lich. 

Pa­ro­don­ti­tis und Schwan­ger­schaft

Pa­ro­don­ti­tis ist eine ernst­haf­te Ent­zün­dung des Zahn­hal­te­ap­pa­ra­tes, die oft aus einer un­be­han­del­ten Zahn­fleisch­ent­zün­dung ent­steht. Ty­pi­sche Sym­pto­me sind:

In der Schwan­ger­schaft kann eine un­be­han­del­te Pa­ro­don­ti­tis weit­rei­chen­de Fol­gen ha­ben. Stu­di­en zei­gen, dass Ent­zün­dungs­pro­zes­se im Mund das Ri­siko für Früh­ge­bur­ten und ein nied­ri­ges Ge­burt­sge­wicht er­hö­hen kön­nen. Denn die Ent­zün­dungs­stof­fe, die bei Pa­ro­don­ti­tis ent­ste­hen, kön­nen über die Blut­bahn das Ba­by be­ein­flus­sen.

Mög­li­che Fol­gen:
  • Pa­ro­don­ti­tis kann zu ei­nem An­stieg von Pros­ta­glan­di­nen füh­ren – ei­nem Hor­mon, das We­hen aus­lö­sen kann. Das be­deu­tet: Un­be­han­del­te Zahn­fleisch­er­kran­kun­gen kön­nen das Ri­siko für eine ver­früh­te Ge­burt er­hö­hen.
  • Ent­zün­dungs­stof­fe kön­nen die Pla­zen­ta be­ein­flus­sen, was da­zu füh­ren kann, dass das Ba­by nicht op­ti­mal ver­sorgt wird und mit ei­nem ge­rin­ge­ren Ge­burt­sge­wicht zur Welt kommt.
  • In schwe­ren Fäl­len kön­nen Bak­te­ri­en so­gar über die Blut­bahn in den Kör­per ge­lan­gen und zu wei­te­ren ge­sund­heit­li­chen Kom­pli­ka­tio­nen füh­ren.

Ero­sion des Zahn­schmel­zes durch häu­fi­ges Er­bre­chen

Vie­le Schwan­ge­re lei­den in den ers­ten Mo­na­ten un­ter mor­gend­li­cher Übel­keit – man­che so­gar wäh­rend der ge­sam­ten Schwan­ger­schaft. Das häu­fi­ge Er­bre­chen ist nicht nur un­an­ge­nehm, son­dern kann auch den Zäh­nen er­heb­lich scha­den. Ma­gen­säu­re ist ex­trem ag­gres­siv und greift den Zahn­schmelz an.

Der pH-Wert im Ma­gen liegt zwi­schen 1 und 2 – das be­deu­tet, Ma­gen­säu­re ist stark ge­nug, um selbst har­te Sub­stan­zen wie Zahn­schmelz zu er­wei­chen. Wenn Er­bre­chen häu­fi­ger auf­tritt, kommt der Zahn­schmelz re­gel­mä­ßig mit die­ser Säu­re in Kon­takt. Das kann zu so­ge­nann­ten Ero­sio­nen füh­ren, also einer all­mäh­li­chen Ab­tra­gung des Zahn­schmel­zes.

Ty­pi­sche Fol­gen von Zahn­schmelz­ero­sio­nen:
  • Emp­find­li­che Zäh­ne: Hei­ße, kal­te oder säu­re­hal­tige Spei­sen und Ge­trän­ke kön­nen Schmer­zen ver­ur­sa­chen.
  • Dün­ner wer­den­der Zahn­schmelz: Die Zäh­ne wir­ken trans­pa­ren­ter oder gelb­li­cher, weil das dar­un­ter­lie­gen­de Den­tin stär­ker durch­scheint.
  • Er­höh­tes Ka­ries­ri­siko: Oh­ne schüt­zen­den Zahn­schmelz sind die Zäh­ne an­fäl­li­ger für Bak­te­ri­en.

Nach dem Er­bre­chen ha­ben vie­le Frau­en das Be­dürf­nis, sich so­fort die Zäh­ne zu put­zen – doch das ist ge­nau der fal­sche Weg! Di­rek­tes Zäh­ne­put­zen ver­teilt die Ma­gen­säu­re wei­ter auf dem Zahn­schmelz und ver­stärkt die Ero­sion.

Wann soll­te man zum Zahn­arzt ge­hen?

Vie­le Schwan­ge­re fra­gen sich, ob und wann sie wäh­rend der Schwan­ger­schaft zum Zahn­arzt ge­hen soll­ten. Re­gel­mä­ßi­ge zahn­ärzt­li­che Un­ter­su­chun­gen sind nicht nur er­laubt, son­dern so­gar be­son­ders wich­tig – so­wohl für die ei­ge­ne Ge­sund­heit als auch für das Ba­by.

Eine zahn­ärzt­li­che Kon­trol­le soll­te ide­a­ler­wei­se schon vor der Schwan­ger­schaft er­fol­gen, um be­ste­hen­de Pro­ble­me früh­zei­tig zu be­han­deln. Doch auch wäh­rend der Schwan­ger­schaft sind Zahn­arzt­be­su­che wich­tig – der bes­te Zeit­punkt hängt von der Schwan­ger­schafts­pha­se ab:

  • 1. Tri­mes­ter (1.–12. Wo­che): In den ers­ten drei Mo­na­ten ent­wi­ckelt sich das Ba­by be­son­ders schnell. Des­halb soll­ten in die­ser Pha­se nur drin­gend not­wen­di­ge Be­hand­lun­gen durch­ge­führt wer­den, um Stress zu ver­mei­den. Eine Kon­troll­un­ter­su­chung ist aber un­pro­ble­ma­tisch.
  • 2. Tri­mes­ter (13.–28. Wo­che): Dies ist der bes­te Zeit­raum für nicht-aku­te Zahn­be­hand­lun­gen. Das Ri­siko für Kom­pli­ka­tio­nen ist ge­rin­ger, und Schwan­ge­re kön­nen meist noch be­quem auf dem Be­hand­lungs­stuhl lie­gen. Falls eine Fül­lung, eine Zahn­rei­ni­gung oder eine an­de­re Maß­nah­me not­wen­dig ist, soll­te sie in die­ser Zeit er­fol­gen.
  • 3. Tri­mes­ter (29. Wo­che bis Ge­burt): In den letz­ten Wo­chen kann lan­ges Lie­gen un­an­ge­nehm wer­den. Zu­dem steigt das Ri­siko für Kreis­lauf­pro­ble­me. Wenn kei­ne drin­gen­den Be­schwer­den vor­lie­gen, soll­ten grö­ße­re Be­hand­lun­gen bes­ser auf die Zeit nach der Ge­burt ver­schoben wer­den.

Wel­che Be­hand­lun­gen sind in der Schwan­ger­schaft mög­lich?

Die meis­ten zahn­ärzt­li­chen Rou­ti­ne­be­hand­lun­gen sind wäh­rend der Schwan­ger­schaft un­pro­ble­ma­tisch. Da­zu ge­hö­ren:

  • Kon­troll­un­ter­su­chun­gen
  • Pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung
  • Ka­ries­be­hand­lun­gen (z. B. Fül­lun­gen)
  • Zahn­fleisch­be­hand­lun­gen bei Ent­zün­dun­gen

Be­hand­lun­gen wie Zahn­ex­trak­tio­nen oder Wur­zel­ka­nal­be­hand­lun­gen soll­ten nur bei aku­ten Schmer­zen oder Ent­zün­dun­gen durch­ge­führt wer­den, um Ri­si­ken für Mut­ter und Kind zu ver­mei­den.

Sind Rönt­gen­auf­nah­men er­laubt?

Grund­sätz­lich gilt: Rönt­gen soll­te in der Schwan­ger­schaft mög­lichst ver­mie­den wer­den. Zwar sind mo­der­ne di­gi­ta­le Rönt­gen­ge­rä­te strah­lungs­arm, doch selbst die ge­rin­ge Strah­len­be­las­tung könn­te theo­re­tisch Ri­si­ken für das un­ge­bo­re­ne Kind ber­gen.

Falls ein Rönt­gen­bild drin­gend not­wen­dig ist (z. B. bei ei­ner schwe­ren Ent­zün­dung oder Zahn­ver­let­zung), kann es mit ei­ner spe­zi­el­len Blei­schür­ze zum Schutz des Bau­ches durch­ge­führt wer­den. In der Re­gel wer­den Zahn­ärz­te je­doch ver­su­chen, al­ter­na­ti­ve Dia­gno­se­mög­lich­kei­ten zu nut­zen.

Pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung: Sinn­voll oder nicht?

Ja, eine pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung (PZR) ist in der Schwan­ger­schaft be­son­ders sinn­voll. Durch die hor­mo­nel­len Ver­än­de­run­gen ist das Zahn­fleisch an­fäl­li­ger für Ent­zün­dun­gen, und eine gründ­li­che Rei­ni­gung hilft, Bak­te­ri­en­be­lä­ge zu re­du­zie­ren.

Vor­tei­le der PZR in der Schwan­ger­schaft:

  • Ver­rin­gert das Ri­siko für Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen (Gin­gi­vi­tis)
  • Kann ei­ner Pa­ro­don­ti­tis vor­beu­gen, die mit Früh­ge­bur­ten in Ver­bin­dung ge­bracht wird
  • Ent­fernt Zahn­stein und Be­lä­ge, die durch ver­än­der­te Ess­ge­wohn­hei­ten ver­mehrt auf­tre­ten kön­nen
  • Re­du­ziert das Ka­ries­ri­siko

Am bes­ten lässt man die Zahn­rei­ni­gung im zwei­ten Tri­mes­ter durch­füh­ren, wenn das Ri­siko für Kreis­lauf­pro­ble­me am ge­ring­sten ist.

Prä­ven­tion und Maß­nah­men für ge­sund­e Zäh­ne in der Schwan­ger­schaft

Mit der rich­ti­gen Zahn­pfle­ge kön­nen wer­den­de Müt­ter ihre Zäh­ne und ihr Zahn­fleisch ge­sund hal­ten und Kom­pli­ka­tio­nen ver­mei­den.

Zahn­pfle­ge-Tipps für wer­den­de Müt­ter

Hier sind ei­ni­ge Tipps, die hel­fen, eine gu­te Mund­hy­gie­ne in der Schwan­ger­schaft zu schaf­fen:

Die rich­ti­ge Putz­tech­nik und Nut­zung von Zahn­sei­de

  • Min­des­tens zwei­mal täg­lich die Zäh­ne put­zen, idea­ler­wei­se nach dem Früh­stück und vor dem Schlaf­en­ge­hen.
  • Eine sanf­te, kreis­en­de Putz­be­we­gung mit ei­ner wei­chen Zahn­bürs­te hilft, Zahn­fleisch­rei­zun­gen zu ver­mei­den.
  • Elekt­ri­sche Zahn­bürs­ten kön­nen eine sinn­vol­le Un­ter­stüt­zung sein, da sie ef­fi­zi­en­ter rei­ni­gen.
  • Zahn­sei­de oder In­ter­den­tal­bürs­ten soll­ten täg­lich ver­wen­det wer­den, um Es­sens­res­te und Plaque in den Zahn­zwi­schen­räu­men zu ent­fer­nen – das hilft, Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen vor­zu­beu­gen.

Fluorid­hal­tige Zahn­pas­ta – ja oder nein?

Fluo­rid ist ein wich­ti­ger Be­stand­teil der Ka­ries­prä­ven­tion, da es den Zahn­schmelz stärkt und wi­der­stands­fä­hi­ger ge­gen Säu­re­an­grif­fe macht. Auch in der Schwan­ger­schaft ist fluo­rid­hal­tige Zahn­pas­ta un­ein­ge­schränkt emp­foh­len.

Was wer­den­de Müt­ter be­ach­ten soll­ten:
  • Eine Zahn­pas­ta mit 1.000 bis 1.500 ppm Fluo­rid ist ide­al.
  • Falls mor­gend­li­che Übel­keit oder Er­bre­chen auf­tre­ten, kann eine fluo­rid­hal­tige Mund­spü­lung zu­sätz­lich hel­fen, den Zahn­schmelz zu schüt­zen.
  • Spe­zi­el­le Zahn­pas­ten für emp­find­li­che Zäh­ne kön­nen sinn­voll sein, falls der Zahn­schmelz durch Er­bre­chen oder säu­re­hal­tige Le­bens­mit­tel an­ge­grif­fen wur­de.
Mund­spü­lun­gen zur Un­ter­stüt­zung der Mund­hy­gie­ne

Zu­sätz­lich zum Zäh­ne­put­zen kann eine an­ti­bak­te­ri­el­le Mund­spü­lung hel­fen, Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen vor­zu­beu­gen. Be­son­ders emp­feh­lens­wert sind Mund­spü­lun­gen mit Chlor­he­xi­din oder Kräu­ter­ex­trak­ten, die ent­zün­dungs­hem­mend wir­ken.

Al­ler­dings soll­te die täg­li­che An­wen­dung von Chlor­he­xi­din-hal­ti­gen Mund­spü­lun­gen mit dem Zahn­arzt ab­ge­stimmt wer­den, da sie bei lang­fris­ti­ger Nut­zung Ver­fär­bun­gen auf den Zäh­nen ver­ur­sa­chen kön­nen. Eine gu­te Al­ter­na­tive sind mil­de, fluo­rid­hal­tige Mund­spü­lun­gen, die hel­fen, die Säu­re im Mund zu neu­tra­li­sie­ren und den Zahn­schmelz zu re­mi­ne­ra­li­sie­ren.

Er­näh­rung für ge­sund­e Zäh­ne:

Die rich­ti­ge Er­näh­rung spielt eine ent­schei­den­de Rol­le für die Zahn­ge­sund­heit – so­wohl für die wer­den­de Mut­ter als auch für das un­ge­bo­re­ne Kind. Ei­ni­ge Le­bens­mit­tel hel­fen, den Zahn­schmelz zu stär­ken und das Zahn­fleisch ge­sund zu hal­ten, wäh­rend an­de­re das Ka­ries­ri­siko er­hö­hen oder Zahn­fleisch­pro­ble­me be­güns­tigen kön­nen.

Wel­che Le­bens­mit­tel schüt­zen die Zäh­ne?

Eine zahn­ge­sund­e Er­näh­rung soll­te reich an Vi­ta­mi­nen und Mi­ne­ral­stof­fen sein, die den Zahn­schmelz stär­ken und Ent­zün­dun­gen vor­beu­gen. Be­son­ders emp­feh­lens­wert sind:

Kal­zi­um­rei­che Le­bens­mit­tel: Kal­zi­um ist es­sen­zi­ell für star­ke Zäh­ne und Kno­chen. Gu­te Quel­len sind:

  • Milch­pro­duk­te wie Kä­se, Jo­ghurt und Quark
  • Man­deln und Se­sam
  • Grü­nes Ge­mü­se wie Brok­ko­li und Grün­kohl

Vi­ta­min D für die Zahn­bil­dung des Ba­bys: Vi­ta­min D hilft dem Kör­per, Kal­zi­um auf­zu­neh­men. Gu­te Quel­len sind:

  • Fett­rei­cher Fisch (Lachs, He­ring, Ma­kre­le)
  • Eier
  • Son­nen­licht (Son­nen­schutz nicht ver­ges­sen)

Zucker­ar­me, kna­cki­ge Le­bens­mit­tel: Ro­hes Ge­mü­se und fa­ser­rei­che Le­bens­mit­tel re­gen die Spei­chel­pro­duk­tion an und rei­ni­gen die Zäh­ne auf na­tür­li­che Wei­se. Be­son­ders emp­feh­lens­wert sind:

  • Ka­rot­ten, Sel­le­rie, Pa­pri­ka
  • Äp­fel (in Ma­ßen, da sie Frucht­säu­re ent­hal­ten)
  • Voll­korn­pro­duk­te (statt Weiß­mehl)

Fluo­rid­rei­che Le­bens­mit­tel: Fluo­rid stärkt den Zahn­schmelz und schützt vor Ka­ries. Na­tür­li­che Fluo­rid­quel­len sind:

  • Schwar­zer und grü­ner Tee
  • Mi­ne­ral­was­ser mit Fluo­rid
  • Meer­salz mit Fluo­rid

Wel­che Le­bens­mit­tel soll­te man mei­den?

Ei­ni­ge Le­bens­mit­tel kön­nen die Zahn­ge­sund­heit wäh­rend der Schwan­ger­schaft ne­ga­tiv be­ein­flus­sen, in­dem sie den Zahn­schmelz an­grei­fen oder das Ka­ries­ri­siko er­hö­hen:

Zucker­hal­tige Le­bens­mit­tel und Ge­trän­ke: Zu­cker ist die Haupt­nah­rungs­quel­le für Ka­ries­bak­te­ri­en. Be­son­ders pro­ble­ma­tisch sind:

  • Süßig­kei­ten, Bon­bons, Lutsch­er
  • Soft­drinks und Frucht­säf­te
  • Weiß­brot und süße Back­wa­ren

Säu­re­hal­tige Le­bens­mit­tel: Säu­ren wei­chen den Zahn­schmelz auf und be­güns­tigen Ero­sio­nen. Da­zu ge­hö­ren:

  • Zit­rus­früch­te (Oran­gen, Zit­ro­nen, Grap­efruit)
  • Essig und sau­re Dres­sings
  • Limo­na­den und Ener­gy-Drinks

Häu­fi­ge Snacks: Stän­di­ges Es­sen – be­son­ders von zucker­hal­ti­gen oder säu­re­hal­ti­gen Snacks – sorgt da­für, dass der Zahn­schmelz sich nicht re­ge­ne­rie­ren kann. Des­halb gilt: Bes­ser we­ni­ge, aber aus­ge­wo­ge­ne Mahl­zei­ten als stän­dig klei­ne süße Snacks.

Haus­mit­tel ge­gen Zahn­fleisch­blu­ten und emp­find­li­che Zäh­ne

Vie­le Schwan­ge­re lei­den un­ter emp­find­li­chem Zahn­fleisch oder Zahn­fleisch­blu­ten. Ne­ben ei­ner gu­ten Mund­hy­gie­ne kön­nen na­tür­li­che Haus­mit­tel hel­fen, Be­schwer­den zu lin­dern:

Sal­bei- oder Ka­mil­len­tee: Bei­de Kräu­ter ha­ben ent­zün­dungs­hem­men­de Ei­gen­schaf­ten. Ein­fach ab­ge­kühl­ten Tee als Mund­spü­lung ver­wen­den.

Ko­kos­öl: Ein Ess­löff­el Ko­kos­öl im Mund für 10–15 Mi­nu­ten „zie­hen“ (Öl­zie­hen) kann Bak­te­ri­en re­du­zie­ren und das Zahn­fleisch be­ru­hi­gen.

Zahn­fleisch sanft mas­sie­ren: Mit ei­ner wei­chen Zahn­bürs­te oder sau­be­ren Fin­gern sanft das Zahn­fleisch mas­sie­ren – das regt die Durch­blu­tung an und kann Ent­zün­dun­gen re­du­zie­ren.

Küh­len­de Aloe-Ve­ra-Ge­le: Di­rekt auf das Zahn­fleisch auf­ge­tra­gen, kann Aloe Ve­ra ent­zün­de­tes Zahn­fleisch be­ru­hi­gen.

Jetzt ak­tiv wer­den: Ge­sund­e Zäh­ne in der Schwan­ger­schaft schüt­zen!

Wäh­rend der Schwan­ger­schaft ist die Zahn­ge­sund­heit be­son­ders wich­tig – nicht nur für Sie, son­dern auch für Ihr Ba­by. Hor­mo­nel­le Ver­än­de­run­gen ma­chen das Zahn­fleisch emp­find­li­cher, er­hö­hen das Ri­siko für Ka­ries und Zahn­fleisch­er­kran­kun­gen und kön­nen so­gar Aus­wir­kun­gen auf die Schwan­ger­schaft ha­ben. Re­gel­mä­ßi­ge Kon­troll­un­ter­su­chun­gen beim Zahn­arzt hel­fen, Pro­ble­me früh­zei­tig zu er­ken­nen und zu be­han­deln, be­vor sie ernst­er wer­den.

Doch vie­le ge­setz­li­che Kran­ken­kas­sen de­cken nur eine Ba­sis­ver­sor­gung ab, so­dass Schwan­ge­re vie­le wich­tige Leis­tun­gen selbst zah­len müs­sen. Ge­ra­de in der Schwan­ger­schaft kom­men vie­le zu­sätz­li­che Aus­ga­ben auf wer­den­de El­tern zu – von me­di­zi­ni­schen Leis­tun­gen, die oft selbst be­zahlt wer­den müs­sen, bis hin zu wich­tigen An­schaf­fun­gen für das Ba­by. Für den Schutz der Zäh­ne bie­tet die Zahn­ver­si­che­rung der Deut­schen Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung eine op­ti­ma­le Er­gän­zung:

Der DFV-Zahn­Schutz bie­tet wer­den­den Müt­tern eine um­fas­sen­de Ab­si­che­rung für ihre Zahn­ge­sund­heit. Er über­nimmt bis zu 100 % der Kos­ten für Zahn­be­hand­lun­gen, so­dass Sie von ei­ner hoch­wer­ti­gen, zahn­schon­en­den Ver­sor­gung pro­fi­tie­ren, die lang­fris­tig Ihre Zäh­ne schützt. Zu­sätz­lich er­hal­ten Sie bis zu 200 € jähr­lich für pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gun­gen, die be­son­ders in der Schwan­ger­schaft hel­fen, Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen und Ka­ries wirk­sam vor­zu­beu­gen.

Mit dem DFV-Zahn­Schutz si­chern Sie sich die best­mög­li­che Zahn­ge­sund­heit wäh­rend der Schwan­ger­schaft – oh­ne fi­nan­zi­el­le Sor­gen. Denn eine ge­sun­de Mund­flo­ra re­du­ziert nicht nur das Ri­siko für Zahn­pro­ble­me, son­dern schützt auch Ihr Ba­by vor ne­ga­ti­ven Fol­gen wie früh­zei­ti­ger Über­tra­gung von Ka­ries­bak­te­ri­en.

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Fa­zit

Die Zahn­ge­sund­heit be­ein­flusst nicht nur das Wohl­be­fin­den der wer­den­den Mut­ter, son­dern auch die Ent­wick­lung des Ba­bys. Hor­mo­nel­le Ver­än­de­run­gen ma­chen das Zahn­fleisch emp­find­li­cher und er­hö­hen das Ri­siko für Ka­ries und Zahn­fleisch­er­kran­kun­gen, die un­be­han­delt so­gar Früh­ge­bur­ten be­güns­tigen kön­nen. Re­gel­mä­ßi­ge Zahn­arzt­be­su­che, eine gründ­li­che Mund­hy­gie­ne und eine zahn­ge­sund­e Er­näh­rung hel­fen, Pro­ble­men vor­zu­beu­gen. Be­son­ders wich­tig sind fluo­rid­hal­tige Zahn­pas­ta, Zahn­sei­de und das rich­ti­ge Ver­hal­ten nach dem Er­bre­chen. Wer zu­sätz­lich eine Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung hat, kann von ei­ner Kos­ten­über­nah­me bis zu 100 % für Zahn­be­hand­lun­gen und Zahn­rei­ni­gung pro­fi­tie­ren und lang­fris­tig die ei­ge­ne Zahn­ge­sund­heit si­chern.

FAQs zum The­ma Zahn­pro­ble­me in der Schwan­ger­schaft

Ist Zahn­fleisch­blu­ten in der Schwan­ger­schaft nor­mal?

Ja, Zahn­fleisch­blu­ten ist wäh­rend der Schwan­ger­schaft häu­fig.

Durch hor­mo­nel­le Ver­än­de­run­gen wird das Zahn­fleisch stär­ker durch­blu­tet und emp­find­li­cher, wo­durch es leich­ter zu Ent­zün­dun­gen (Schwan­ger­schafts­gin­gi­vi­tis) kom­men kann. Re­gel­mä­ßi­ge Zahn­pfle­ge, Zahn­sei­de und ge­ge­be­nen­falls eine pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung hel­fen, Zahn­fleisch­pro­ble­me zu ver­mei­den.

Kann Ka­ries in der Schwan­ger­schaft mei­nem Ba­by scha­den?

Ja, in­di­rekt. Ka­ries selbst ge­fähr­det das Ba­by nicht, aber die ver­ur­sa­chen­den Bak­te­ri­en kön­nen nach der Ge­burt auf das Kind über­tra­gen wer­den, et­wa durch das ge­mein­sa­me Nut­zen von Be­steck oder das Ab­lecken des Schnul­lers.

Das er­höht das Ri­siko für früh­kind­li­che Ka­ries. Eine gu­te Zahn­pfle­ge wäh­rend der Schwan­ger­schaft schützt al­so nicht nur die Mut­ter, son­dern auch das Ba­by.

War­um kei­ne Zahn­rei­ni­gung im 3. Tri­mes­ter?

Eine pro­fes­sio­nel­le Zahn­rei­ni­gung ist im 3. Tri­mes­ter nicht grund­sätz­lich ver­bo­ten, aber lan­ges Lie­gen auf dem Be­hand­lungs­stuhl kann für Schwan­ge­re un­an­ge­nehm wer­den und Kreis­lauf­pro­ble­me ver­ur­sa­chen.

Zu­dem steigt das Ri­siko, dass der Druck auf die un­te­re Hohl­ve­ne (Ve­na ca­va) den Blut­fluss ein­schränkt. Des­halb wird eine Zahn­rei­ni­gung im zwei­ten Tri­mes­ter emp­foh­len.

Was kann ich ge­gen emp­find­li­che Zäh­ne in der Schwan­ger­schaft tun?

Emp­find­li­che Zäh­ne sind oft eine Fol­ge von Zahn­schmelz­ero­sion durch häu­fi­ges Er­bre­chen oder hor­mon­be­ding­te Zahn­fleisch­ver­än­de­run­gen.

Ver­wen­den Sie eine fluo­rid­hal­tige Zahn­pas­ta für emp­find­li­che Zäh­ne, put­zen Sie sanft mit ei­ner wei­chen Bürs­te und spü­len Sie den Mund nach dem Er­bre­chen zu­nächst mit Was­ser, be­vor Sie die Zäh­ne put­zen. Haus­mit­tel wie Ka­mil­len­tee oder Aloe Ve­ra kön­nen zu­sätz­lich be­ru­hi­gend wir­ken.

Die Ar­ti­kel im Rat­ge­ber der Deut­schen Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung sol­len Ih­nen all­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen und Hilfs­stel­lun­gen rund um das The­ma Zahn­ge­sund­heit bie­ten. Sie sind nicht als Er­satz für ei­ne pro­fes­sio­nel­le Be­ra­tung ge­dacht und soll­ten nicht als Grund­la­ge für ei­ne ei­gen­stän­di­ge Dia­gno­se und Be­hand­lung ver­wen­det wer­den. Da­für sind im­mer Me­di­zi­ner zu kon­sul­tie­ren.

Un­se­re In­hal­te wer­den auf Ba­sis ak­tu­el­ler, wis­­sen­schaft­li­cher Stu­di­en ver­fasst, von ei­nem Team aus Fach­ärz­ten und Re­dak­teu­ren er­stellt, dau­er­haft ge­prüft und op­ti­miert.

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